Vielen Dank an alle die mir hier Tips gegeben haben. Inzwischen habe ich mich durch das halbe Auto gemessen und das Problem am Ende tatsächlich gefunden...
Es war eine abgescheuerte Stelle des Kabels welches den Magnetschalter mit dem Zündschloss/Startsperrschalter verbindet. Ich hatte dort sozusagen einen schleichenden Masseschluss.
Aber damit andere die diesen unwahrscheinlichen Fehler vielleicht auch mal haben, eine Chance zu geben möchte ich hier alles nochmal kurz Beschreiben:
Ich hatte ja in meinem ersten Beitrag erwähnt, dass der Anlasser sich nicht zuckt. Also weder der Magnetschalter gibt irgendein Geräusch, noch der Anlassermotor dreht an. Es war einfach nichts zu erkennen. Auch keine Verdunklung der Kontrollleuchten. Ich habe sogar abends mit eingeschaltetem Aufblendlicht einen Startversuch gemacht => auch hier kein Abdunkeln der Lampen...
Was zu diesem Umstand hinzukam (und was es merkwürdig machte), war dass die Benzinpumpen auf der Zündung Stellung 2 (die bei der alle Kontrollleuchten angehen) die Benzinpumpen nicht wie gewohnt nur eine Sekunde angingen sondern permanent liefen. An dieser Stelle muss ich noch meinen ersten Beitrag berichtigen. Auch dort meine ich natürlich die Stellung 2 im Zündschloss und nicht Stellung 1.
Auch die hier oft vorgeschlagene Methode mit dem Polen-/Russenstecker brachte nichts. Es zuckte sich schlicht nichts.
Soweit mal zur Situation.
Ich habe mir nun den Schaltplan vom MAS des M104 vorgenommen (den habe ich aus dem WIS unter der Rubrik KE-Einspritzanlage => "15-0030 Motoraggregate-Steuergerät (MAS)" gefunden. Dort ist zu sehen, dass die Leitung zum Magnetschalter des Anlassers vom Zündschloss aus über den Anlasssperrschalter am Automatikgetriebe geht. Der Witz ist nun, dass sich nach dem Sperrschalter eine Abzweigung befindet welche zum PIN 12 des MAS geht (violett/weiss). Wenn also der Magnetschalter Strom kriegt dann auch das MAS auf PIN 12. Aha... Naja ich hab dann da gemessen. Und siehe da: komplett ohne Zündung lagen da 2V an, mit Zündung waren es schon 8V und wenn ich das Zündschloss auf anlassen gedreht hab kamen 10-11V am PIN 12 im MAS an. Di2 2/8V dürfen natürlich unter normalen Umständen nicht sein, erklärte aber das Phänomen der laufenden Pumpen. Denn wenn ich auch nicht weiss, was in diesem MAS drinnen so abgeht, so kann ich mir doch Vorstellen, dass während des Anlassen (Spannung auf Pin 12 MAS) die Pumpen dauerhaft laufen müssen damit der Motor auch irgendwann startet. Scheinbar reichten da die 8V schon aus um das MAS zum einschalten der Pumpen zu bewegen. Naja, nun musste ich "nur" noch herausfinden warum da so komische Ströme fliessen. Die Stelle war dann recht schnell gefunden. Hitze das Alter und ein Knick haben das wohl begünstigt.
Letzten Endes kann ich wohl froh sein, dass das nicht richtig kurzgeschlossen war. Sonst wäre mir womöglich die Batterie abgeraucht. Ich wunder mich auch, dass der Magnetschalter nicht wenigstens noch ein bisschen gezuckt hat. Aber womöglich ist bei dem garnicht mehr so viel Strom angekommen, weil der Kurzschluss davor lag.
Wie auch immer. Einige Tage im Regen unter dem Auto nach Feierabend auf dem Parkplatz auf Arbeit zugebracht. Ein neues ÜSR, ein Stück Schrumpfschlauch, zwei Kabelquetsch-Ösen, und nen dicker Schnupfen. Das Auto läuft wieder. Dafür brennt jetzt die Öllampe dauerhaft... Das werd ich aber nu auch noch rausfinden.
Nochmal dickes Danke an alle.