Hallo Klaus,
ich habe mir darüber auch schon Gedanken gemacht und hier sind mal einige Beobachtungen:
Ich möchte hier mal einen Vergleich starten zwischen einem mobilen und einem festen Navi starten, da oft darüber diskutiert wird.
Pro fest / contra mobil:
1. Feste Navis sind viel genauer, weil sie über mehr Daten verfügen. Sie navigieren nach GPS, Gyrokompass und Fahrzeugdaten. Mobile Navis dagegen ausschließlich nach GPS. Und genau da liegt der Hund begraben.Ich beschränke mich mal nur auf Baden-Württemberg z.B. in Baden-Baden, Bad Wildbad oder Stuttgart gibt es lange Tunnel mit deutlich über einem Kilometer Länge und Abzweigen darin. In Stuttgart sogar mit Ampeln in den Tunnel. Da bringt es auch nichts wenn das mobile Navi mit der Einfahrgeschwindigkeit weiter rechnet. Es kann einfach nicht funktionieren, da die einzige Quelle, das GPS-Signal, ganz einfach nicht da ist. Abschattungen von z.B. hohen Gebäuden sind ebenso ein Problem. Wenn man an der Ampel steht, kann man schön beobachten, wie beim mobilen Navi der Pfeil hin und her hüpft und eine Geschwindigkeit angezeigt wird, obwohl man steht.
2. Hat man bei den Mobile immer Kabel rumliegen was gepfuscht aussieht. (Ladekabel, TMC-Radioantennenkabel, evtl. GPS-Antennenkabel)
3. Gibt es bei den Mobilen keine Integration in's Fahrzeug (
Lenkrad, KI -> nicht bei BR124 Beleuchtung) und auch die Radiostummschaltung fällt weg (wichtig!). Dafür wird man über nen Lautsprecher angeplärrt mit dem ich so ein bissel meine Probleme hab zu verstehen... Rein schon von den technischen Eigenschaften, kein Vergleich zu einem Festeinbau. Ansagen gehen so sehr leicht unter. Im Stadtbereich kann man das Radio zur Not mal auslassen, auf ner BAB Langstrecke möchte man dann eher doch nicht drauf verzichten...
5. Seh ich es inzwischen genau so als verkehrsgefährdend an wie Telefonieren oder sonst was. Mir ist das schon aufgefallen. Gerade wenn's dunkel wird klatschen sich die Besitzer diese Dinger an die Frontscheibe was das Sichtfeld extrem einschränkt und zusätzlich wohl noch übelst ablenkt...
Ich urteile über das was ich ständige sehe. Und das sind krelle PDAs auf Augenhöhe an der Frontscheibe und
Fahrer die ihr Auto nicht mehr im Griff haben! Meine Fahrleistung derzeit ca 50tkm p.a. Übrigens fuhr mir schon ein Ortsunkundiger mit so nem Ding an der Scheibe vor lauter Navigieren fast in's Auto...
Um das Thema aber mal mit Messungen zu belegen:
Als großer Verfechter des Festeinbaus möchte ich natürlich auch über den Tellerrand hinaus schauen. So habe ich mir das PDA Fujitsu Siemens Loox N500 mit integriertem SiRFstar III GPS Modul meines Vaters ausgeliehen, um mal zu schauen, wie genau man mit lediglich dem GPS Signal navigieren kann. Es fehlen also alle Daten, die man über den CAN Bus im Fahrzeug erhalten kann, sowie der Gyrokompass. Navigieren nur über das GPS Signal...
Ich fuhr dabei mit dem Fahrrad und hatte das PDA in meiner Rückentasche des Trikots.
Und nun seht selbst, welch erschreckendes Ergebnis dabei rausgekommen ist...
Die schlimmsten Abweichungen habe ich mit einem blauen Kasten versehen.
lila = GPS-Track
blau = der eigentliche Weg
Noch Fragen?
Klar, da Straßenkarten als Vektordateien vorliegen fällt das so nicht auf und die Fehler werden sehr gut korrigiert. Ich wollte hier aber nur mal ein reiner GPS-Track vorführen, wie ungenau, das Signal ausgewertet werden kann! Inwzischen habe ich die selbe Strecke mit einem anderen Gerät probiert, bei größere Genauigkeit, aber immer noch großen Sprüngen darin. So hab ich's mal geschafft knapp 400km/h schnell zu laufen
Noch eine kleine Geschichte:
Wir waren bei Verwandten in Tübingen auf nen Geburstag eingeladen. Nach kurzer Diskussion mit welchem Auto gefahren wird, entschieden wir uns gegen C208 + Comand und für W210 + Siemens Loox N500.
Nachdem beim Losfahren das Ding zwei Mal mit seinem tollen Saugfuß von der Scheibe fiel, hatten wir es kurzerhand vor dem Schalthebel deponiert. Daß mein Vater mit der Bedienung nicht so ganz zurecht kam hab ich jetzt mal außen vor gelassen.
Ca. 2km nach dem Start haben wir an einer überdachten Tankstelle zum Spritholen gehalten. Dann fing das Navi an: bitte links abbiegen, bitte 3km gerade aus, bitte rechts abbiegen. Wir standen aber immer noch in der Tanke... Nerviges Ding.
OK Vaddi hat das Ding dann ausgeschaltet, nachdem es doch sehr nervig wurde. Gut daß ich gleich den Platz im Fond besetzt hab, normal fahr nämlich ich, so war ich mal nicht an allem Schuld und meine Eltern mußten das vorne unter sich ausmachen
Am Abzweig zur A81 Richtung Singen, sollte das Navi mal eben wieder in Betrieb genommen werden, was aber irgendwie nicht funktionierte. Ein störrischer Saugnapf, die Bedienung, und das grotten schlechte GPS Signal hinderte uns daran.
Auf jeden Fall, lange Rede kurzer Sinn, bis zu unserer Ankunft in Tübingen, fand das Gerät immer nur sporadisch den richtigen Weg. Oft zeigte es uns einfach auf der Nebenstraße an, auf denen wir nicht fuhren, da es sich ja um vektorisierte Karten handelt. Die Berechnung war deutlich schneller als mit meinem Comand, aber was bringt's wenn das Teil nicht weiß wo wir sind...
Angekommen sind wir trotzdem. Wahrscheinlich weil ich ein paar Damen am Straßenrand nach dem Weg gefragt habe. Das Navi konnte ihn uns leider nicht sagen....
Zu damals habe ich das Comand 2.0 im CLK und das Traffic Pro im Polo (inklusive der Autos
) gegen ein Becker Cascade inkl. 124er im Alltagswagen getauscht. Dieses Navi nutze ich eigentlich immer wenn ich auf der BAB fahre wegen TMC und natürlich wenn ich nicht weiß wohin. Des weiteren wurde "im Geschäft" jeder Sprinter und VW Bus nun mit TomTom oder Garmin Navis ausgestattet, was mir nun den direkten Vergleich der aktuellen Technik ermöglicht.
Zunächst mal die größte Frechheit: Becker verlangt für sein Festeinbau doch tatsächlich um die 250€ für seine Karten mit uraltem Kartenstand und der reduzierten Datenmenge einer Pfeilnavigation! Für das Geld bekommst teilweise zwei!! mobile Becker/TomTom/Garmin usw... Inklusive Karte natürlich
Becker lässt sich da allerdings zu keiner öffentlichen Aussage hinreißen. Die Antwort auf die Anfrage gab's nur telefonisch und war eher bla bla... :kotzen: Allerdings ist dieses Thema leider durch. Is wird vermutlich für die festen Navis keine neueren Karten mehr geben. Warum auch immer!?
Nun ja, wenn wir gerade beim Kartenmaterial sind: Die mobilen Geräte sind sehr viel aktueller. Sogar die durch eine Dauerbaustelle auf einer Bundesstraße eingeführte Einbahnstraßenregelung kennt das mobile Navi! Das nenne ich mal "auf dem Laufenden"! Mein Becker Cascade kennt mit der aktuellsten Software noch nicht einmal Autobahnausfahrten der BAB A5 und A8 die schon vor über einem Jahr eröffnet wurden :daumenr:
Von der Bedienbarkeit herrscht Gleichstand. Ich hatte mir zwar eine einfachere und vor allem schnellere Bedienung der mobilen Navis mittels berührungsaktivem Bildschirm erhofft, aber da geben sich mobile und feste Navis nix. Respekt da hat sich einer bei Becker wohl Gedanken gemacht wenn die das mit dem Drehknopf genau so gut hin bekommen. Ist halt schade, wenn der Beifahrer diese Navi Technik nicht so mag mußt stehen bleiben zum Programmieren oder langsam fahren und das kostet Zeit...
Aber auch das Becker hat handfeste Vorteile. Wie schon die ganze Zeit im Thread erwähnt, ist es die Genauigkeit! :tup So hoch wie die mobilen Navis gelobt werden, würde ich mir eine höhere Genauigkeit wünschen. Man ist doch recht häufig neben oder auf einer anderen Straße. Sowohl bei TomTom als auch bei Garmin. Wie gesagt im harten gewerblichen Einsatz, nicht auf der Sonntagstour bei der man ein Eis essen kann bis das Navi wieder weiß wo es ist. Und das ist leider schade bzw auch problematisch, da wir den Ton abgestellt haben (hören wir eh nicht wenn's eng wird) Die Navigation muß also ausschließlich über die Karte erfolgen und da wird leider reltiv oft etwas Falsches aoder auch schon gar nichts angezeigt. Das kann der Festeinbau deutlich besser!
Das Medion meiner Freundin, das wir letztens kurz genutzt hatten, lies uns sogar da abbiegen wo keine Straße war. Das habe ich schon Jahre nicht mehr erlebt! Mein Kumpel hat auch ein Medion und ist sehr unzufrieden damit. Aldi halt... Auch auf einer längeren Tour von Baden nach NRW und zurück mit dem SL, der noch kein festes Navi drin hat, nervte das Medion eher durch schlechte Bedienung, kurzem Akku und Ungenauigkeit.
Und die Kosten?
Mobile Navis sind inzwischen bei den Karten billiger. Wenn man bei der Neuanschaffung aber ein gescheites Radio + Mobiles Navi rechnet, ist man zum gleichen Preis wie bei einem Festen dabei. Denn die Beckers zum Beispiel klingen auch gleich noch richtig gut, haben wohl den besten Radioempfang, bringen gleich eine Bluetooth FSE mit usw.
Fest bietet somit in vielen Belangen, bis auf die kleinere Anzeige und fehlende Mobilität, die bessere Qualität. Auch Tests belegen das, obwohl ich denen selten glaube
Nur leider sind inzwischen die Karten nicht mehr all zu aktuell