W124 Leerlaufprobleme im Benzinbetrieb, Leerlauf-Absterben im LPG-Betrieb:
Vorab: ich weiß, dass Leerlauf beim W124 schon oft besprochen wurde. Meine Problematik habe ich jedoch so nicht wiedergefunden. Mein Wagen hat einen 230E Motor, Bj. 88, 97 KW, ist auf Euro 2 nachgerüstet (Das heißt glaube ich Kaltlaufregler?). Der Wagen hat ca 200.000 km gelaufen. Ich selbst verfüge zwar über handwerkliches Verständnis, bin jedoch aus dem Holzfach ;-) Habe normales Handwerkzeug, nichts spezielles, ein einfach digitales Multimeter und kaum Elektronikkenntnisse.
Hier erst meine Beobachtungen:
1. Benzinbetrieb
Leerlauf auf Benzinbetrieb teilweise unauffällig, bei Kaltstart erstmal etwas niedrige Drehzahl, wird dann schnell leicht erhöht, fällt dann bald auf einen wert zwischen ca. 700 bis 900 ab.
Die Leerlaufdrehzahl erhöht sich unregelmäßig, sobald der Motor auch nur etwas wärmer wird, sie pendelt sich dann teilweise bei ca. 1100 ein, fällt nur noch selten auf einen Wert zwischen 700 bis 900 ab, hin und wieder sägt sie von ca. 1300 auf 2000 Umdrehungen hoch und runter, um dann in der nächsten Leerlaufphase relativ stabil bei ca. 1100 zu verharren. Das Abfallen der Drehzahl aus Lastbetrieb in den Leerlauf (z.B. beim Gang rausnehmen während der Fahrt) geschieht teilweise sehr schnell, teilweise abgehackt und langsam. Ganz neu ist, dass er manchmal ein bisschen schlecht am Gas hängt, erst nach kurzem Schlucken / Loch anzieht.
Der Motor geht im Benzinbetrieb nicht aus, die Drehzahl fällt auch (bis direkt nach dem Kaltstart) nicht kritisch tief ab.
2. Gasbetrieb
Laut BOSCH sei die LPG-Anlage schuld, nach einem angeblichen Rückbau der kompletten Anlage wären die Probleme nicht mehr aufgetreten. Leider habe ich dies erst Monate später überprüft, ein kompletter Rückbau änderte nichts! Ein befreundeter Meister half mir dabei, er meinte, dass es nicht so aussieht, als ob BOSCH überhaupt etwas in Richtung Rückbau der Gasanlage unternommen hätte.
Im LPG-Betrieb tritt o.g. Sägen nicht so auf. Die Drehzahl pendelt sich manchmal recht stabil auf ca. 700 ein, fällt dann aber sowohl bei kaltem als auch bei warmen Motor im Leerlauf auf ca. 400 ab, fängt sich manchmal und steigt auf 700, bleibt manchmal so niedrig und geht eben auch immer wieder aus. Dies geschieht am häufigsten, wenn ich vorher sehr zügig unterwegs war. Der Gasumbauer sagte, er könne eine vernünftige Einstellung erst vornehmen, wenn das Grundproblem (siehe oben bei Benzinbetrieb) behoben wäre.
Ziehe ich den Stecker vom Leerlaufsteller ab, läuft er mit erhöhter Drehzahl (Benzin ca. 1300, Gas ca. 600-700) recht stabil (Notbetrieb?), stecke ich ihn bei laufendem Gasbetrieb wieder drauf, geht er aus. Dabei ist mit Blick von oben auf die Stauscheibe zu sehen, dass diese dann sofort komplett schließt, halte ich sie manuell in Position, ändert das nichts am Ausgehen.
Ziehe ich den Stecker vom Poti ab, ändert sich manchmal nichts, manchmal geht er auch auf Benzin aus.
Ob es was zur Sache tut, weiß ich nicht:
- er braucht einen viertel Liter Öl auf 1000 km
- laut Temperaturanzeige wird er nicht wärmer als 80 Grad (außer bei langem stop and go), das Thermostat ist allerdings vor einem Jahr gewechselt worden, damals wurde er gar nicht warm.
Folgendes habe ich auf Verdacht und gut Glück gemacht:
- Stauscheiben-Poti NEU, Einbauposition bislang nach Gefühl (und entsprechend der Position des alten - mit Reißnadel markiert), da Aufgrund des Motorsägens und unregelmäßigen Leerlaufs das Einmessen gemäß Herstellerangaben nicht möglich war.
- Temperaturfühler / Geber KE-Jetronic neu
- Leerlaufsteller gebraucht gewechselt
- alle Gummischläuche neu bzw. mit Bremsenreiniger abgesprüht – scheinen alle dicht zu sein.
- LMM abgebaut, Gummibalg ist dicht, Drosselklappe scheint sauber zu sein, ist leichtgängig. Drosselklappenschalter müsste, sofern ich den Widerstand richtig gemessen habe, OK sein.
- Sicherung ÜSR ok.
- alle nach meinem Dafürhalten wichtigen Kontakte auf Sitz und Korrosion überprüft, müssten OK sein.
Eine (von wo auch immer eingegebene) Idee war, dass der Leerlaufsteller nicht richtig „angesteuert“ wird, ich habe den Eindruck, dass sich darin auch bei aufgesetztem Stecker nichts bewegt. Das ist optisch natürlich nicht zu sehen, im ausgebauten Zustand öffnet er aber, sobald Spannung (zur Probe 6 Volt) anliegt, mit geräuschvollem Klacken. Gibt es da Soll-Messwerte am Stecker? Insgesamt auffällig ist, dass alle geschilderten Symptome sowohl im Gas- als auch im Benzinbetrieb unregelmäßig und unvorhersehbar auftreten. Oder eben nicht.
Freue mich auf Antwort, und danke allen, die mir mit einer guten Idee weiterhelfen! Und bitte nicht übel nehmen, wenn ich evtl. beim Stöbern und Suchen bereits bestehende Beiträge zur gleichen Problematik nicht richtig identifiziert habe
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