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Tag zusammen,

nachdem Opa mit 83 sich endlich von seinem geliebten Mercedes getrennt hat (Hat ihn zum Abschied nochmal lieb gestreichelt und mit Tränen und "Mach´s gut mein Alter" angemessen verabschiedet), kann ich nun voller Stolz rumprahlen daß mein Zweitwagen nen Daimler ist.

E200, EZ 9/93, Garagenwagen rostfrei, 172 TKM, wunderschönes dunkelblau.

Läuft einmalig, hat nur ein Problem:

Ich ärgere mich über wie ich finde für einen Einspritzer recht unrunden Motorlauf.

Ich habe hier und in anderen Foren auch schon gesucht, aber irgendwie nichts gefunden was von der Beschreibung her auf den Wagen/das Problem passen würde.
Er springt reibungslos an, keine Gräusche feststellbar, keine Zündaussetzer, Ölverbrauch gleich Null/nicht meßbar. Motor ist trocken, sauber. Eigentlich alles Top.
Wie sich´s für einen Seniorenwagen gehört wurden auch alle Intervalle mehr als eingehalten, allerdings in der Schrauberwerkstatt und nicht bei MB.

Beim Kaltstart läuft er noch recht ruhig, wenn er jedoch das erste mal von ca. 2000 U/min auf Standgas zurückfällt fängt er noch während des Zurückdrehens ziemlich an zu ruckeln, beruhigt sich dann wieder ein wenig sobald der Leerlauf errreicht ist. Das Ruckeln bzw. diese geringfügige Drehzahlschwankung bleibt aber konsequent, egal ob warm oder kalt.
Das ganze erinnert ein wenig an einen Zweitakter, wo es ja auch mal lauter/leiser oder höher/niedriger wird.
Spürbar ist das bis etwa 2300 U/min, danach merkt man das nur noch wenn man es weiß. Der Drehzahlmesser gibt dieses Ruckeln im Stand auch durch ein ganz leichtes Zittern weiter.
Insofern würde ich Motorlager ausschließen, Kerzen, Filter und Betriebsstoffe sind in Ordnung wenn ich der Dokumentation glauben darf.
Von echtem Leistungsabfall will ich eigentlich auch nicht sprechen, da ausreichend Dampf beim Beschleunigen spürbar ist und die Endgeschwindigkeit von 200h km/h hat hat er eigentlich auch ohne Probleme erreicht nachdem ich ihn jetzt auf dem Weg vom Münsterland in die Lausitz langsam freigeblasen hatte. War seine erste Langstrecke seit sieben oder acht Jahren, aber die scheint soweit spurlos an ihm vorübergegangen zu sein.
Dementsprechend fallen für mein Verständnis Lager, Kolbenringe oder sonstige "Metallschäden" auch aus dem Verdächtigenkreis.

Ich habe auch die Werkstatt-CD vorliegen aber die dort angegeben Fehlermöglichkeiten passen irgendwie auch nicht so richtig zu den Symptomen.

Zu Studi-Zeiten bin ich Taxi gefahren aber dementsprechend habe nur mit den alten 200D/240D/250D Erfahrung. Die MB-Benziner sind für mich im Moment leider völliges Neuland.

Bevor ich also jetzt den Weg in die nicht ganz so günstige MB-Vertretung einschlage, würde es mich natürlich freuen wenn hier jemand noch einen Vorschlag hat wie ich das eventuell mit Hausmitteln noch regeln könnte oder was das überhaupt sein kann.

Besten Dank erstmal.

Durchgetreten habe ich erst nach 550 km und nur einmal. Das sollte er dann doch aushalten hoffe ich.
Ich kann auch leider nicht viel mehr beschreiben. Läuft alles einwandfrei, aber es nervt halt an der Ampel und es scheint keinerlei Begleiterscheinungen zu geben. Grumpf.

Ja , Danke für Tips und Mut machen.

Gefahren ist der Wagen in den letzten drei Jahren bestenfalls zum Bier und Eier holen. Mag gut sein daß er vielleicht wirklich etwas länger braucht.

Daß es der Motorkabelbaum ist kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Ich habe natürlich nur eine Sichtprüfung durchführen können aber da sieht alles gut aus. Der hat auch bestimmt seit sechs Jahren keinen Regen mehr gesehen. Vor einem Monat gab es noch eine neue Kupplung, aber da ist anscheinend nichts aufgefallen. Wahrscheinlich bin ich einfach zu empfindlich.

Ansonsten bin ich in der Tat ein besonnener Fahrer. Ich habe alle meine Autos bis mindestens 200TKM gefahren. Daher weiß ich (leider) auch sehr gut wie sich ein Motor mit so einer Laufleistung noch anhören kann und wieviel Saft noch drauf sein könnte/sollte.

Ich habe ja auch noch den zugegeben bedingten Direktvergleich mit meinem Erstwagen. Wenn der richtig warm ist regelt die Elektronik im Stand auf grob geschätzt knapp 650 U/min runter. Das ist kurz vor der Rüttelgrenze, aber es ist eben auch "gewollt regelmäßig" und austariert.
Im MB macht es so einen beunruhigend unkontrollierten Eindruck.

Ich werde doch erstmal abwarten und aufmerksam beobachten. Vielleicht braucht er ja auch wirklich nur mal wieder eine größere Menge frisches Benzin und nicht so eine abgestandene Brühe wie die letzten Jahre drin war.

Sollte bei defektem LMM nicht die Motor-Warnleuchte kommen wegen unsinnigen Messwerten?

Zitat

Original von AndreasHannover
Hallo,

bei einem defekten Luftmassenmesser sollte gleich die Entwicklungsabteilung vom Werk kommen, der E200 hat nämlich gar keinen, geschweige denn eine Motorwarnlampe

Gruß

Andreas

Zugegeben, ein Schnellschuß den ich irgendwo aufgeschnappt habe.
Ich kam aber auch drauf weil der E200 heute morgen kalt genauso bockig war wie die A-Klasse meiner Schwester mit defektem LMM. Beide berappeln sich aber nach rund einer Minute und laufen dann soweit ganz ordentlich.

Somit habe ich dann wenigsten herausgefunden daß mein Motor PMS hat (irgendwie ähneln sich einige Symptome mit meiner Frau ).

Nachdem es heute etwas kühler war habe ich dann nochmal die Haube geöffnet. Soweit erkennbar sind alle Schläuche intakt. Kein Anzeichen von Rissen oder porösen Stellen. Es tropft auch nirgendwo Sprit raus. Beim Abziehen an den Membranen schwankt die Drehzahl ganz kurz, pendelt sich aber umgehend wieder ein.
Leicht zugängliche Stecker habe ich mal abgezogen aber wie erwartet nicht die geringsten Anzeichen irgendeiner Korrosion oder Kabelbrüche.
Ein Hauch von Öl an der Unterseite aber nichts was Kopfschmerzen bereiten sollte bei 172TKM.

Was mir dabei heute aufgefallen ist und nach gängiger Lehrmeinung eigentlich nicht sein sollte ist das Kerzenbild.
Der Wagen ist im Grunde seit einigen Jahren nur noch Kurzstrecke gefahren außer den letzten 700 KM.
Insgesamt sind die Kerzen vielleicht max. 1000 KM alt.
Ich finde da sollten dann eigentliche keine Ablagerungen zu erkennen sein, alle Kerzen sind jedoch fast schneeweiß, ansonsten sind die Elektroden neuwertig. Werte stimmen auch mit Vorgaben überein.

Ansaugluftthermometer ist optisch auch in Ordung.

Nachdem ich mich heute mal intensiver ins Werkstatthandbuch und Motortechnik allgemein eingelesen habe tippe ich momentan mal auf das PMS-Steuergerät.
Ich fahre wohl nächste Woche doch mal bei MB vorbei und spiele doofer Neukunde und lasse mal Fehlerspeicher auslesen. Ist wohl dann erstmal sinnvoller als im Trüben zu fischen und sinnfrei drauflos zu basteln. Werde mich dann wieder melden wenn ich weiteres erfahren sollte oder beschreiben kann.

Wer weiß was noch kommt. Wie sagte Opa so schön kurz vor der Übergabe (Zitat): "und paß auf auf der Autobahn. Der vierte Gang ist noch so gut wie neu."
Bin ja mal auf den fünften gespannt.

Das vorletze Bild bei Wikipedia/Zündkerze trifft´s etwas eher. Nur das meine Kerzen quasi nagelneu sind. Abstand ok, alles schön scharfkantig....aber schneeweiß.

Danke für die Fehlerspeicherauslesung. Werde ich mal ausprobieren sobald man es tagsüber wieder draußen aushalten kann.

Den Blauton muß ich mal genau nachschlagen. Vergleichsfotos wird´s erst in einigen Tagen geben wenn ich mit der Reinigung fertig bin, ist aber eine genaue Kopie von dem hier:
http://www.w124-board.de/galerie_index.p…830_forum11.jpg
nur als Limo, aber mit den gleichen Felgen und gleichem Zustand.

Meine Großeltern sind leider fanatische Handeincremer, die Sonnenblende bspw. wird noch ein Härtetest für Reinigungmittel. Und für eine ordentliche Lackpflege sind die beiden leider mittlerweile auch nicht mehr beweglich genug aber da gibt es auch nicht allzuviel zu tun.

Ich hab ihn gestern mal fast leer gefahren und 30 Liter vom Shell-SuperPower-Fuelsave-100Oktan-hassenichgesehen gegeben. Damit läuft er wesentlich ruhiger aber so richtig rund läuft er noch nicht. Und die 2 Cent ADAC-Rabatt trösten auch nicht wirklich bei mehr als 1,60 Euronen/Liter. Aber unerwartet sparsam ist er schon im Vergleich zu meinem Mazda. Der kann nur Sprit schlucken und rosten, wird mein erstes und letztes nichtdeutsches Auto sein.

Eine Wegfahrsperre muss ich noch nachrüsten, aber das sollte kein Problem werden. Irgendwie hab ich bei dem Wagen ein mulmiges Gefühl, wo ich jetzt so nah an Polen wohne...

Und das Überspielen von CD auf MC geht auch wieder los...

Ja mal schauen wie ich´s mache. Ich hatte zuerst an eine einfache Startsperre mit gut verstecktem Schalter gedacht. Aber wahrscheinlich wirklich mit Funke.
Bin ich ja von meinem Japsen auch gewohnt.
Hab auch schon öfter in den letzten Tagen in der Hosentasche den Knopf gedrückt und mich gewundert warum die Tür nicht aufgeht...