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Hallo Dirk,

mach doch mal eine Druckverlustprüfung. Dabei wird in jeden einzelnen Zylinder über längere Zeit Druckluft gedrückt. Damit lassen sich eigendlich alle internen Undichtigkeiten lokalisieren. Mit Glück auch die defekte ZKD. Dann weißt du zumindest ob und was bei deinem Motor undicht ist und ob die Undichtigkeit reparaturwürdig ist. Etwas Leckluft z.B. am Kolbenring ist normal; ein Reinpusten in den Auspuffkrümmer kann ein durchgebranntes Auslaßventil bedeuten... Damit hättest du jedenfalls schon mal einen groben Überblick ob gravierende Schäden da sind oder sich ankündigen.
Gewissheit hast du allerdings erst wenn die Mütze runter ist.
Und je nach dem was dein Schrauber unter Revision versteht: ein paar Basics macht man halt sowieso mit. So Sachen wie: Kopf planen; alle Dichtungen; Ventile reinigen und einschleifen; Hydros; ggf. Steuerkette (vor dem Zerlegen Steuerzeiten prüfen!), Zündkerzen; Öl und Kühlmittel, Schläuche und Kabel prüfen... Weil halt gerade alles auseinander ist. Also nur Kopf runter und neue Dichtung macht dich nicht glücklich.
Das muß man sich eben vorher überlegen was man will.
Option: immer eine 5-Liter-Kanne Frostschutz im Kofferraum und solange Fahren bis es schlimmer wird. Denn das stimmt auch: never change a winning team.

Grüße Klaus

Hallo,
ein Mercedes M102 Motor ist nach 220 tsd Km in der Regel noch lange nicht verschlissen, kein Vergleich zu anderen Motorenherstellern, z.B. ein VW Golf 1 GTI Motor 1,6 und 1,8 Ltr. ist nach ca. 200tsd km fertig und reif zur Generalüberholung.
Das dein Motor noch nicht verschlissen ist bestätigt dir doch die Kompressionsprüfung, kein Leistungsverlust und kein nennenswerter Ölverbrauch.

Ein Mercedes W201 Fahrer aus Südfrankreich hat im W 201 Forum mal über hohen Ölverbrauch geklagt, Leistung und Spritverbrauch ok, der Wagen hatte über 680 tsd Km gelaufen. Hier würde ich eine kpl. Überholung des ZK ins Auge fassen (Kosten ohne De- und Montage ca. 450€ in der Motorenbude).
Jeder wird dir etwas anderes sagen, entscheiden musst du selbst.
Ich habe bei den M102 M103/104 Motoren mit nur defekter ZK-Dichtung (sollte sicher sein) mehrfach genau nur das gemacht, wenn der Motor vorher störungsfrei lief, keine Leistungseinbußen, keinen erhöhten Kraftstoff- oder Ölverbrauch hatte:
1. Zylinderkopf abgebaut, Nockenwelle mit Kipphebeln ausgebaut und ab zum planschleifen (M102 für 85€ inkl. Reinigung, M103/104 für 103€),
Ventile mit Schaftdichtungen sind drin geblieben, keine nennenswerte Verkockung feststellbar.
2. ZK mit neuen Dichtungen, in meinem Fall nur MB oder ELRING (Ca. 50-70€) wieder eingebaut.
Gesamtkosten weniger als 200€, beim Sechsender ca. 200€.


Die Zylinderkopfschrauben (ca. 30€) verwende ich mittlerweile fast immer weiter, konnte bisher keine Längung der Dehnschrauben feststellen, auch nach 30 Jahren nicht. Der Etzold hält 3mm Längung für zulässig (Maße stehen im Etzold), ich würde sie bei feststellbarer Längung tauschen. Achtung gibt verschiedene Ausführungen früher mit Unterlagscheibe , heute ohne mit Bundschraube

Die Längung der Steuerkette kann man vorher messen (Ventildeckel ab, 1. Zyl. auf OT stellen und Gradabweichung an der Markierung KW-Riemenscheibe ablesen), wenn noch eine Simplexkette montiert ist kann man sie schon mal tauschen, MB hat den M102 von Simplex- auf Duplexkette umgestellt (ca. 1988/89) zu viele Motorschäden wegen gerissener Steuerkette, gab damals einen Umrüstkit. Die Duplexkette im M102 kann auch für mehr als 400 tsd Km laufleistung gut sein.

Im M103 läuft die Simplexkette unauffällig, auch bei sehr hohen Laufleistungen.
Der M104 Motor eines bekannten hat mittlerweile schon wieder 15 tsd km mehr auf der Uhr, jetzt 413 tsd Km, mein M102 2,0 hat nach der Rep. wieder 12 tsd km mehr und mein M103 im 300TE hat jetzt 2500 km gelaufen 235 tsd Km gesamt, alle problemlos und wie o.g. nur ZK-Dichtung gewechselt.

Die Duplexketten sind oft auch für mehr als 400 tsd km gut.
Ventilschaftdichtung kann man auch bei eingebautem ZK wechseln (elring), ist etwas fummelig.
Verschlissene Hydrostößel machen sich akkustisch schon sehr deutlich bemerkbar und können problemlos am eingebauten ZK getauscht werden, ca. 1 Stunde Arbeit beim Sechender etwas mehr. Ich verwende hier nur INA-Hydros, bei Bedarf.

Wenn ein netter Mensch dir das in Nachbarschaftshilfe erledigt sind mit Kosten von ca. 500-1.500€ zu rechnen, in einer KFZ.-Wkst. mit mehr als 2.000€

Ich hoffe meine Ausführungen helfen dir bei der Entscheidungsfindung.
Gruß
Jo

Bei 220TKM ist ein M102 eigentlich nicht verschlissen. Du hast übrigens verschissen geschrieben. Hat mich sehr erheitert.

Ich habe bei meinem damals ZKD, Kette (würde ich heute lieber vorher messen), Kopf planen, Wasserpumpe, Zylinderkopfschrauiben (würde ich heute auch eher messen), Ventildeckeldichtung, Thermostat gewechselt und die Ventile geschliffen bzw. halt sauber gemacht.
Heute würde ich zusätzlich noch die Einspritzdüsen wechseln, der Tausch bewirkt nämlich wunder, ich weiß jetzt nicht ob du das schon mal gemacht hast.
Achja, Kettenspanner hab ich noch gewechselt. Und was halt sonst noch so anfällt an Dichtungen sowie alle Flüssigkeiten.

Verreckt ist die ZKD übrigens, weil ein kleiner Thermoschalter defekt war - dieser hat verhindert, dass der Kühlerlüfter anlief, dadurch ist mir, bei süditalienischen Serpentinen und 40C, die ZKD verreckt.
Viel Erfolg!

Moin,

sorry für unabsichtliche "Fähkalsprache".Klar Jeder kann an seinem Fahrzeugmotor so viel Teile wechseln wie er mag, ich habe nur einmal Einspritzdüsen wechseln müssen, weil die an einem zugekauften Fahrzeug "Scheunenfund" kpl. zu waren. Ansonsten funktionieren immer die noch von MB ab Werk verbauten Düsen einwandfrei, haben den richtigen Abspritzdruck und sind dicht (wenn der Kraftstoffhaltedruck stimmt, relativ einfache Prüfung), Motoren laufen störungsfrei und haben Leistung (PWR-Check Höchstgeschwindigkeit)

Ich prüfe und vermesse die Teile und erst bei einer Fehfunktion oder Verschleiß werden bei mir Teile gewechselt (Fehlerbestätigung), vorher nicht.
1. z.B. Thermostat (schließt oft mit zunehmendem Alter nicht mehr richtig), ich prüfe nicht nur Neuteile vor dem Einbau, wie im Etzold beschrieben lässt sich das sehr einfach in einem Topf mit heißem Wasser und einem Digithermometer checken, man kann zusehen wie der thermostat öffnet und wieder schließt (oder auch nicht).
2. z.B. Die Wasserpumpe arbeitet bei mir solange bis sie einen Fehler hat (beginnendes Lagerspiel beim M102) oder undicht wird.
Der bei dir defekte Thermoschalter beim M102 mit magnetischer Lüfterkupplung ist leider kein Einzelfall, mit zunehmendem Alter verschieben sich leider die Schaltpunkte oft nach oben (Lüfter schaltet zu spät zu oder gar nicht und zu früh ab), kann man aber ähnlich wie beim Thermostat z.B. mit einem in der Temperatur einstellbaren Heißluftfön (10er Schritte von 50-630 Grad C) im ausgebauten Zustand sehr gut prüfen.

Bei mir ist hier aus Sicherheitsgründen ein zusätzlicher Schalter verbaut der bei Bedarf den elektromagnetischen Lüfter einfach manuell zuschaltet, z.B. wenn ich bei hohen Außentemperaturen im Stau am Berg stehe o.ä.(noch mit schwerem Hänger am Haken), zur Not kann man den Thermoschalter vorn am Zylinderkopf auch einfach mit einer Büroklammer/Stück Draht o.ä. überbrücken, Lüfter läuft dann ständig und verhindert den Hitzetod des Motors zuverlässig.

Einen größeren Kühler als den serienmäßig vorgesehennen (aus meiner Sicht beim M102 viel zu klein dimensionierten K.) habe ich schon lange montiert, ein zusätzlicher Motorölkühler (Mit Thermostat) hilft dabei das Leben des Motors zu verlängern und den Verschleiß zu reduzieren.
Gruß
Jo

Nur mal so als Info......der TE war zuletzt am 1.5. im board angemeldet.

ob und wann er eure Ausführungen liest....