W124-Board.de

Seit 1,5 Jahren nicht mehr geschrieben, bestimmt ein Jahr nicht im Forum gewesen, privat bisschen viel los in letzter Zeit. Den 300D gibts aber noch, grad seit 2 Wochen auf der Bühne zum Schweißen.
Muss hier ja chronologisch mal vorankommen, eventuell gibts einfach weniger Text und mehr (unbearbeitete) Bilder, geht schneller.
Abload als Bilderhoster scheint für neue Uploads dicht zu sein, sehr schade. Da sind selbst meine 10 Jahre alten Sachen noch da.
Ich probiere mal PicR, da geht zwar Originalgröße für besonders schöne Aufnahmen nicht, aber es scheint zumindest relativ lange online zu bleiben.
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Nächster Tag, Blick vom offenen Wohnzimmer:


Taroudant ist eigentlich eine riesige Müllkippe, kann man auf Fotos nicht einfangen


Über Agadir nach Süden:


Irgendwo hinter Agadir habe ich bei einem Pinkelstopp eine Böschung zu steil genommen und dabei die Abdeckung der AHK für die Mopf2-Stoßstange verloren.
Da ich jeden Pinkelstopp mit Kilometerstand aufschreibe, konnte ich auf der Rückfahrt sogar noch die Kilometer zurück rechnen und die Stelle ausfindig machen. Jedoch nichts gefunden.
Ziemlich bitter, das Teil ist wirklich selten. Mittlerweile hab ich wieder eine bekommen, muss ich aber noch lackieren.





Leichter Sandsturm:


Die Marokkaner bauen wegen des verfügbaren Platzes einfach eine neue Straße neben die kaputte alte, hier links im Bild wird gebaut:




Kurzes Stück Fahrt durch die Wüste auf einer alten Straße:
https://youtu.be/YXLW6N5Vj9M



Auf Abschnitten, wo die neue Straße schon fertig ist, wird man auf diese geleitet und kann auch mal schneller fahren:

Meistens sind die teuer zu bauenden Stücke noch alt, also Berge, Brücken etc.:

Danach wieder feinster Belag:


mal ein bisschen schnelle Fahrt, das macht schon Laune in der endlosen Weite:
https://youtu.be/5k6NK0hiYSc

So soll die Straße wohl am Ende aussehen, 4-Spurig komplett nach Süden:


Tan-Tan:




Bereits hier, gute 5km vom Hafen und der Küste entfernt, roch man den vergammelten Fisch. Am Hafen ist direkt eine Fischfabrik, die alles in 5km Umkreis in einen unsäglichen Gestank taucht.


Atlantikküste sehr beeindruckend:




Wüste vs. Meer:


Mutterseelenallein auf endlosen Straßen:


Sandverwehungen:


bisschen intensiver auf Video bei 120km/h:
https://youtu.be/CZ-S0_HmfJQ



Angekommen in El-Aiun:


Ins Hotel eingecheckt, durch die Stadt gelaufen und bei McDonalds hängen geblieben. Fast wie zuhause.
Man merkt der Stadt an, dass hier massiv subventioniert wird um 2 Dinge zu erreichen:
-Beschwichtigung der Westsaharauischen Bevölkerung wegen der marokkanischen Besetzung der Gebiete
-Zuzug von Unternehmen und Menschen, um die Westsahara marokkanisch zu bevölkern.
Funktioniert jedenfalls. Alles ist halbwegs aufgeräumt und scheint zu funktionieren.
Diesel ist hier auch billiger, für 1,23€ macht man gerne voll.

Fast vergessen: Taroudant - El Aiun - Tagesfahrleistung 695km
Man denkt halt, von Agadir ist es ja nicht mehr weit und die Westsahara nicht allzu groß, schafft es an einem Tag aber dann doch nur bis in den obersten Zipfel der ehemaligen spanischen Kolonie.

Klar bin ich noch da. Können wir die Fotos aus UA auch mit 124er im Bild bestellen?

Weiter im Text:
Am nächsten Morgen ein bisschen durch El Aiun gelatscht und gekurvt
Kühlkette eingehalten, man beachte auch den Style des Typen dahinter:


Ärmeres Viertel, aber immer noch recht sauber für marokkanische Verhältnisse:

(Die Hühner leben im Pickup, rechts daneben der Schlachter mit lecker Hühnchen)

Ausgangstor der Stadt:


Eine Wanderdüne beim überqueren der Straße, der Radlader hilft:






Wieder endlose Weiten:


Pinkelstopp, einfach im Rechten Winkel von der Straße abfahren:


Zig Kilometer weiter wollten wir mal runter ans Wasser, um im Atlantik zu baden:


Unten ein paar Kilometer Piste:


Man muss natürlich immer so weit ans Wasser fahren, bis man fast einsandet, ist ja klar.

Am Wasser wirklich keine Menschenseele im Umkreis von ein paar Kilometern, Atlantik war gut kalt mit ordentlich Wellen.



Belag wird gröber:


Am südlichsten Punkt unserer Reise angekommen, Wendekreis des Krebses. (Also Nördlicher Wendekreis, hier steht die Sonne am 22. Juni mittags senkrecht am Himmel.)


Ausnahmsweise mal die Mannschaft unzensiert, Siegerfoto: (Alle noch mit Badehose, der Typ ohne Namen sitzt auf dem Scheinwerfer)


Hier bekam ich richtig Fernweh. Die Sonne stand tief und glühte trotzdem, der Belag war richtig asozial, so groben Teer hab ich noch nie gesehen.


Nützte nichts, keiner war für einen spontanen Grenzversuch nach Mauretanien zu überzeugen. Also ging es wieder nach Norden auf die Dakhla-Halbinsel:


Blick vom Hoteldach:


Reges Treiben bis 12 Uhr nachts:


Überall in der Westsahara gab es Militärcheckpoints und sogar Patrouillen, man hat wohl immer noch Angst vor Anschlägen.
Wir wurden überall mit Kennzeichen und Namen aller Passagiere aufgeschrieben.
An der Abzweigung zur Dakhla-Halbinsel wurde besonders stark kontrolliert, es wurden sämtliche Angaben auf unseren Pässen abgeschrieben.
Dauerte eine halbe Stunde, witzigerweise wurde das ganze Prozedere wiederholt als wir zum zweiten Mal über den Kreisel wollten, dieses Mal in Richtung Stadt.

El Aiun - Dakhla // Tagesfahrleistung 669km

Für den nächsten Tag war ein Gewaltmarsch geplant. Um nicht 4 Tage für einen Jux wie den nördlichen Wendekreis zu verlieren, sollte die Rücktour in einem Rutsch bis Agadir gehen.
Außerdem mussten wir ja die gleiche Route zurück fahren wie auf dem Hinweg, hatten die Strecke also schon gesehen.
Um 09:25 war Abfahrt, die Stadt war toter als eine deutsche Kleinstadt um 3 Uhr morgens unter der Woche.







Militärkonvoi, links schiffen die alle in die Wüste:


Highway to Staubwolke:


12:55 erster Stopp nach 351km: Diesel fassen in Boujdour.



Um 14:45 hielten wir das zweite Mal: McDonalds in El-Aiun wurde für ein schnelles Mittagessen aufgesucht.



Die Kilometer zogen dahin, um 17:30 erreichten wir nach 751km die letzte Tankstelle der Westsahara. Genau genommen liegt die schon in Marokko, aber da der Verwaltungsbezirk von El-Aiun (und somit der subventionierte Diesel) noch ein gutes Stück nach Norden reicht, zählt die zur Westsahara.





Nachtfahrten in Marokko sind ein bisschen wie Nachtfahrten in der Ukraine: Man sieht die schlimmen Schlaglöcher im Scheinwerferlicht überhaupt nicht und jeder blendet einen mit schlecht eingestellten 130W-Birnen.
Letztere hab ich natürlich auch, in solchen Ländern fährt keiner mit lächerlichen 65W herum. Wenn man dann aufblendet, blendet der völlig überladene LKW mit überhöhter Geschwindigkeit wenigstens irgendwann ab. Mit normalen Birnen würde der Fahrer das vermutlich garnicht merken.
Etwas anders ist der Stadtverkehr: Der Tagesablauf endet da generell nicht vor 12 Uhr nachts und dementsprechend voll ist alles bei der Ortsdurchfahrt. Das Gewusel aus Autos, Mofas und spielenden Kindern auf schlecht ausgeleuchteten Straßen fand ich ganz lustig, die Beifahrer jedoch überhaupt nicht.
Scheinbar gewöhnt man sich als Fahrer schneller an die Verkehrsverhältnisse. Ich hab aber ohnehin viel Freude daran, wenn ohne Verkehrsregeln gefahren wird.



Um 23:15 checkten wir in Agadir im Hotel ein - Tagesfahrleistung 1.167 km

Zitat von »mallnoch«

Es sind keine Bilder da

Meine Güte, immer hast du was mit den Bildern, hast du irgendwelche komischen Browserextensions oder so?

Zitat von »alex«

ich denke ich bin vom 124er geheilt

Wenn ich mal länger nicht im 124er saß, denke ich auch dass ich eigentlich keinen brauche. Dann setzt man sich wieder rein, fährt ein paar Kilometer und es fühlt sich einfach alles richtig an.
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Garagenwagen, erste Hand:



Alles voller Wüstensand. Den findet man jetzt, 1,5 Jahre Später immer noch überall.


Weiter entlang der Küste:


An einem Strandabschnitt waren wir wieder ganz allein, keine Menschenseele zu sehen. Außer dieses Rudel Straßenhunde, das sich zu uns gesellt hat. Die lagen einfach neben uns, kein Betteln, kein Bellen, garnichts.















Vorsicht Kamelwechsel:




Am Abend landeten wir in Essaouira, hier sind wir ein bisschen durch die Souks gelatscht. Nichts für mich, zu viele Menschen.

Agadir - Essaouira - Tagesfahrleistung 201km. Also ein sehr entspannter Tag.

Endspurt!

Am nächsten Tag wurde nicht viel gefahren, wir wollten einen Touri-Tag in Marrakesch machen.
Touristen anlocken:



Mittags angekommen in Marrakesch. Tagesfahrleistung 179km.
Wir liefen den restlichen Tag durch die Souks, aufgrund eines Navigationsfehlers meines Kumpels sind wir am Ende laut Schrittzähler 18km gelaufen.
Solche großen Blasen an den Füßen hatte ich auch noch nie, musste zum Hotel humpeln.


Direkt nächster Tag:
Immer stramm nach Norden, wie weit wussten wir noch nicht genau.



C220AMK gegen Kutsche


Zwischen den Städten immer wieder endloses Nichts:




Einfahrt in eine Stadt. Generell riecht man Städte ein paar Kilometer bevor man sie sieht.
Das liegt daran, dass hier der Müll einfach kurz außerhalb der Stadt abgeladen wird, es ist ungelogen alles voll mit stinkendem Müll.
In der Sonne kommt der Gestank auch ganz gut raus.












Auf einer etwas größeren Straße schwamm ich seelenruhig im Verkehr mit, in einer Kolonne von vielleicht 4 Autos.
Am Straßenrand standen 2 Polizeiautos, da wurden wir wurden alle rausgewunken.
Scheinbar waren wir zu schnell, irgendwo stand wohl ein 60er Schild und die Laserpistole zeigte 74km/h an.
Den Polizisten war es sichtlich unangenehm, europäische Touristen rausgezogen zu haben. Die wollten eher die vorausfahrenden Einheimischen anhalten und haben einfach die ganze Kolonne rausgezogen.
Mein Trick, plötzlich kein Englisch mehr zu verstehen zog nicht, 150MAD (also 14€) in bar entrichtet und weiter gefahren, sehr preiswert. Papierkram muss sein:






Im Gebirge um Ifrane gab es ein Naturschutzgebiet mit Affen, um unsere mitgebrachten Bananen wurde sich prompt geprügelt.


Die Gegend hat angeblich irgendwie Alpinklima. Es war ziemlich kalt und die Stadt mutete vom Baustil her eher europäisch an.


Die letzte Stunde wurde dann wieder in der Dunkelheit gefahren, es lief zum ersten Mal die Heizung.
Vom Gebirge herunter war es aber wieder schön warm, wir buchten in Meknes im Hotel ein und ließen den Tag ausklingen.
Marrakesch - Meknes - Tagesfahrleistung 487km

Ein Post noch, dann ist es geschafft.

So, letzter Post der Reise, dann muss ich mal sammeln, was es alles von Oktober 22 bis August 23 gab, dann kommt noch mal eine kleine Reise und dann sind wir hier auf einem aktuellen Stand.


Meknes haben wir uns im Prinzip kaum angeguckt, wir sind nur einmal um die Stadt gefahren


Dann weiter nach Norden




Chefchaouen wollten wir uns angucken. Die Stadt ist blau. Geht man einmal durch, hat man dann gesehen.


Hinter der Müllabfuhr (Ganz selten sowas hier!) herfahren ist was für hartgesottene. Der Gestank ist kaum auszuhalten.


Nach einer Einkaufstour (Dosencola palettenweise) nahmen wir abends die Grenze nach Ceuta, endlich wieder christlicher Boden:


McDonalds Spanien hatte ein paar leckere Burger.


Die Fähre hatten wir für den nächsten Tag gebucht, wir schliefen hier im Hotel.
Tagesfahrleistung 312km

Am nächsten Tag waren wir früh im Hafen für die erste Fähre, um 10:15 hatten wir wieder europäisches Festland unter den Rädern.







Die Strecke zog sich, Spanien ist verdammt riesig. Um 20:22 nach 1.131 km habe ich den ersten Tankstopp in Frankreich kurz hinter der Grenze im Fahrtenbuch stehen.
Tieferlegung durch Dosencola:


Frankreich zog sich natürlich auch wieder, irgendwo kurz vor Paris habe ich das Steuer abgegeben, meinen Rekord hatte ich ja auf der Hinfahrt schon.
Nach insgesamt 2.672 km waren alle zu Hause und ich stellte exakt um 12:00 mittags den Motor ab.

Fassen wir zusammen: Insgesamt 10.585,6 km in 15 Tagen, das macht einen Schnitt von 706km/Tag
Dafür haben wir 773,61l Diesel verfeuert, was einen Verbrauch von durchschnittlich 7,3l/100km ergibt. Reine Dieselkosten 1.175,02 €, also durchschnittlich 1,52€/l
Hab die Strecke mal nachgemalt:

Definitiv meine größte Reise bisher, ich würde es wieder tun. Seitdem schwebt das Mauretanien-Thema ein bisschen im Raum, fraglich ist aber, ob man die Leute in der Konstellation noch einmal so zusammenbekommt. Zeit wird schließlich nicht mehr, sondern immer weniger.
Länderpunkte des roten Diesels bis hier: 25 (Westsahara hab ich mal mitgezählt)