W124-Board.de

Heute war der Tag der Wahrheit gekommen, dem ich schon seit längeren mit Sorgen entgegen sah: Der Blick unter die "Saccobretter".

Obwohl über der Seitenbeplankung oberhalb der Chromleiste noch keine typischen Rostbläschen erkennbar waren, lag ein ungutes Gefühl im Magen. Schließlich zeigen viele Beiträge hier im Forum, wie schlimm vermeintlich rostfreie W124 untenrum ausschauen.

Bei der Fahrerseite fiel erst einmal ein Stein vom Herzen:



An der Beifahrertür erkennt man die braune Pest deutlich:



Noch mal im Detail:



Was meint ihr, ist das noch mit vertretbaren Aufwand reparabel? Oder sollte man lieber gleich eine rostfreie Tür vom Schlachter nehmen?

Immerhin: Bis auf diese Stelle sind die Türen untenrum rostfrei, nur am Fahrertürrahmen gibt es noch eine kleine Stelle.

Da die Saccobretter nun einmal demontiert sind und mein Lackierer gerade Zeit hat, wird dies genutzt um sie in Wagenfarbe zu lackieren. Wieder ein kleiner Schritt, um auch die Optik in einen ordentlichen Zustand zu bringen.

Elmar

Hallo Uwe,

auch ich war lange unentschlossen bezüglich dieser Veränderung, zog zwischenzeitlich sogar einen optischen Komplettumbau auf Mopf II in Erwägung - mit Heckdeckel, Haube und Scheinwerfern.

Ausschlaggebend war die Sichtung eines W202 in Beryll, dort hat Mercedes von Anfang keine Kontrastfarben verwendet, mal abgesehen auf die umlaufende Plasteleiste bei der Classic-Ausstattungslinie. Allerdings gibt es beim W124 auch Farben, wo mir die Kontrastlackierung besser gefällt. Brilliantsilber, Rosenholz und Rauchsilber gehören dazu.

Mein Fahrzeug wird allerdings in Zukunft komplett in Südsee-Türkis erstrahlen, der Anfang wurde mit der Lackierung der Planken beim Austausch der Kotflügel bereits gemacht.

Das Thema wird immer eine Geschmacksfrage bleiben, genauso wie gelbe/ weiße Blinker oder 8-Loch-Räder versus Sportfelgen.

Elmar

Kürzlich fiel mir auf, dass die linke Fahrersitzwange bereits leichte Flusen aufweist, also die Vorstufe zur bekannten aufgescheuerten Stelle. Angesichts der bisher tadellos erhaltenen Innenausstattung (und meiner Pingeligkeit in Bezug auf deren Pflege) war dringend Handlungsbedarf geboten, getreu dem Motto „Wehret den Anfängen!“

Damit begannen die Recherchen zum Thema „Schonbezüge“. Schnell war klar, dass Universal-Bezüge ausscheiden. Ebenso solche aus Kunstleder, da man auf diesen im Sommer buchstäblich im eigenen Saft gegart wird. Die Lammfellteile sind zwar praktisch, aber optisch Geschmackssache.

Im großen Auktionshaus findet man einige Anbieter, die maßgefertigte Bezüge offerieren. Allerdings kursieren im Internet teils widersprüchliche Meinungen zur Qualität und Passgenauigkeit. Da sich eine der Firmen in Dresden befindet, beschloß ich, mir diese anzusehen.

Vor Ort war ich positiv überrascht: Ein seit 25 Jahren bestehendes Familienunternehmen, das sich ausweislich der Muster vor Ort offenbar besonders auf DDR-Fahrzeuge wie Trabant, Wartburg etc. spezialisiert hat.

Mein W124 wurde ausgiebig begutachtet und bei der Auftragsannahme auch individuelle Besonderheit wie z.B. das Loch für die Armlehne berücksichtigt. Eine gute Woche später waren die Teile fertig und gern nahm ich das Angebot der Montage zum geringen Aufpreis an.

Das Ergebnis wertet nicht nur den Innenraum auf, die Passgenauigkeit ist ebenfalls exakt. Da hängt Nichts lose, der Stoff sitzt sehr straff und fühlt sich angenehm an. Sogar an Reißverschlüsse an den Rücklehnen zur Zugängigkeit der Pompadourtaschen wurde gedacht.

Nachfolgend ein paar Bilder meiner „neuen“ Sitze.

@Schneemann - Natürlich ist alles Geschmackssache, aber das Ergebnis gefällt (zumindest mir) um Längen besser als Schonbezüge aus Kunstleder, Lammfell oder abgewetztes Ledergestühl. Das Alcantara fühlt sich zudem angenehm an. Natürlich steht die Schutzfunktion im Vordergrund, um die Originalität zu erhalten. Aber nicht für den nächsten Besitzer, denn einen solchen wird es (zumindest zu meinen Lebzeiten) nicht geben.

@Ralph - Die Firma beschränkt sich auf wenige Designs und Farbvarianten, wahrscheinlich aus Kostengründen. Somit war dort ein Original-Schonbezug nicht erhältlich, aber das Preis/Leistungsverhältnis stimmt. Im Vergleich dazu stand ein Angebot einer Sattlerei (auch solide Handwerkskunst) für Alcantara-Schonbezüge im Originaldesign und exakt passenden Farbton. Beim Preis dachte ich zunächst, das Komma wäre versehentlich eine Stelle zu weit nach rechts gerückt.

Elmar

@Ralph

Um noch Deine Frage zu beantworten: Die Flusen entstanden vermutlich erst seit ich den Wagen besitze, zumindest waren sie mir vorher nicht aufgefallen. Der Vorbesitzer hatte wohl immer diese Lammfell-Teile zum Schutz drauf, das erklärt auch den guten Zustand.

Bei rund 1.400 Euro für Alcantara-Bezüge schluckt man schon mal.

Das mit der Taschenlampe ist eine gute Idee - lach. Aber im Ernst: Meine Freude daran ist, das der Originalstoff nun gut geschützt ist, irgendwie sehr beruhigend. Ok, das ist vielleicht etwas verrückt. Aber nachdem sich auf dem Fahrersitz des W140 ein kleiner dunkler Fleck (vermutlich Baumharz o.ä.) eingeschlichen hat, bin ich da sehr sensibel. Wenn einem Nachbesitzer dadurch in ferner Zukunft auch noch Freude hat, soll es mir recht sein.

Mein Traum wäre immer noch, den gesamten Innenraum mit Alcantara im Safran-Ton auszukleiden, allerdings fehlt dazu noch der Lottogewinn.

Elmar

Eine Ergänzung zum Thema "Schonbezüge":

Ich war gestern noch einmal bei der Sattlerei, um zukünftig auch die Sitze des W140 zu schützen. Dabei kamen die hier genannten Kritikpunkte bzw. Anregungen zur Sprache, mit folgenden Ergebnis:

1. Die Bezüge lassen sich auch ohne die "Querstreifen" der Lehne fertigen - wird beim W140 gleich gemacht
2. Die Verwendung von Originalstoff wäre möglich

Von der guten Qualität und passgenauen Verarbeitung bin ich nach wie vor begeistert und kann die Bezüge deshalb mit guten Gewissen empfehlen.

Elmar

Nachdem uns das beryllfarbene Sternchen wieder problemlos auf die Insel Rügen und wieder zurück gebracht hat, hier zwei Fotos unter dem Motto "Der alte Mercedes und das Meer"





Elmar

Hallo Zusammen,

gestern habe ich meinem Wagen die große Dämm-Matte von den Diesel-Modellen spendiert.

Einerseits wegen der verbesserten Geräuschdämmung, andererseits um den neuen Lack auf Dauer vor der Hitzeeinwirkung des Motors zu schützen. Zudem schaut es auch noch besser aus als das nackte Blech.

Der Arbeitsaufwand war gering, die Montage war binnen 15 Minuten erledigt. Länge dauerte es, meine Hände von den Sikaflex-Rückständen zu befreien.

Elmar

Hallo Zusammen,

momentan ärgert mich mein Beryllchen mit dem Spiel: "Wer findet das unbekannte Geräusch?"

Im Innenraum hört man ein leises Klappern bzw. Knarzen, was subjektiv mit jeder Fahrt schlimmer wird. Man ist dann sensibilisiert und lauscht extra danach.

Ein Schwachstelle sind die Muttern, mit denen die Holzteile in den Türverkleidungen verschraubt sind. Sobald sich auch nur eine davon leicht löst, ist die Wirkung ungeheuer. Abhilfe schafft nur die hier im Forum schon sehr gut dokumentierte Demontage der Türpappen. Vor dem Wiedereinbau habe ich die empfindlichen Plastenasen mit Ballistol eingesprüht, was den Einbau erleichtert und das eventuelle Abbrechen verhindert.

Dabei finden sich an versteckter Stelle auch unerwartet noch Fahrzeuginformationen:



Eine gute Gelegenheit zum gründlichen Reinigen aller sonst nicht so gut erreichbaren Teile und um hier und da einen Tropfen Öl zu verteilen.



Eine weitere "Klapperquelle" ist der Aschenbecher in der Mittelkonsole, wo sich der Chromeinsatz vom eigentlichen Becher gelöst hatte. Etwas Klebstoff schafft hier Abhilfe.

Nun herrscht wieder Ruhe im Benz, natürlich nicht mit der himmlichen Stille im W140 vergleichbar.

Elmar

Hallo Zusammen,

nachdem Beryllchen wieder geräuscharm dahingleitet, war auch wieder an eine Verschönerungsmaßnahme zu denken.

Diesmal fanden sich Zebrano-Aschenbecher für die Fondtüren.





Wie schon das Zusatz-Holz am Armaturenbrett passt auch hier Maserung und Farbe sehr gut zur vorhandenen Holzausstattung.

Elmar