Hallo Zusammen,
finde auch, daß sich hier interessante Ansichten und Meinungen vertreten haben.
Ich möchte mal von meinen Erfahrungen berichten, da ich immer schon ältere Autos fahre, die im allgemeinen nicht unbedingt auf die heutigen Strassenverhältnisse optimal ausgelegt sind.
Deswegen und weil ich gerne auch schnell unterwegs bin, habe ich im Rahmen der Möglichkeiten meist auch vieles am Fahrwerk "optimiert".
Zunächst kann ich nur sagen, daß sich eine größerer dimensionierte Bremse in jedem Fall lohnt, so man denn auch gerne öfters im 200er Geschwindigkeitsbereich unterwegs ist.
Ich bilde mir zwar ein, ein sehr vorausschauender Fahrer zu sein, aber dennoch kommt es eben häufiger vor, daß man mal abrupt in die Eisen gehen muß; und dazu bedarf es dann gar nicht mal einer kontinuierlichen Bremsung von 200 auf praktisch Null, sondern es reicht schon das richtig heftige Bremsen auf sagen wir mal 80 runter.
Wenn mir das in der Vergangenheit mit dem Auto, was ich nun am längsten fahre, dem 6er BMW E24, passiert ist, waren die Scheiben meist schon abgespempelt für ein vorzeitiges Versagen. Der Wagen neigt zudem noch durch die filegrane VA Konstruktion extrem stark zu Vibrationen angeregt durch verzogenen Scheiben.
Wobei übrigens definitiv auch bei Trockenheit das ABS praktisch sofort regelt - ich kann jetzt allerdings nur aus Erfahrung von meinem umgerüsteten 6er reden. Der hat ein hydraulisch unterstütztes Bremssystem (nicht per Unterdruck) und ist seit längerem von der 280mm Bremse vorne auf die einfache Schwimmsattelserienbremse vom 8er mit 324mm x 30mm Scheibendurchmesser umgerüstet.
Das und die größere Bremsbelagfläche ergeben eine enorme Steigerung der vorderen Bremsleistung. So eine zupackende Bremse hatte ich bisher noch nicht erlebt. Das ABS regelt vielleicht etwas nachlässig, die Reifen vorne blockieren imme wieder kurzzeitig mit kurzzeitigem richtigen Blockieren bei Trockenheit.
Ich für meinen Teil bin jedenfalls hochzufrieden mit der Umrüstung, denn die Scheiben - obwohl die von der bewegten Masse ja auch wieder problematischer sind - verziehen sich nicht mehr und sind sehr standfest und haltbar auf Dauer. Ich kaufe übrigens nur Originalbremsscheiben - nie welche aus dem Zubehör!
Was die Bremslastverteilung vorne zu hinten angeht sind Serienwagen, speziell offenbar Mercedes eher sehr konservativ ausgelegt- dh. die hintere Bremse ist eigentlich nur zur Zierde angebracht
Aber Andreas du hast natürlich im Primzip recht, daß der Serienstand von der Auslegung her meist schon "wohlentwickelt" und aufeinanderabgestimmt ist.
Der 500er z.B. gefällt mir persönlich übrigens nicht, die ganze Mimik mit der Ventilgesteuerten Verlagerung nach vorne ist mir zu übertrieben, wenn ich von dem zahlenmäßig gering vorhanden prozentualen Satz theoretisch auf das Verhalten ohne diese Mimik schließe, könnte ich mir vorstellen ganz darauf verzichten zu können.
Bei meinem ehemaligen MR2 (Mittelmotor) war die Verteilung übrigens serienmäßig so mieserabel - gesteuert über eine zwischen vorderem und hinteren Kreis fest eingebaute Drossel , die ich natürlich sofort ersetzt habe - daß der vorne so leichte Wagen besonders bei Nässe nur durch Antippen der Bremse schon immer gleich blockierte und sich hinten fast nichts tat. Nach dem Umbau hatte ich ein für meinen Geschmack wesentlich besseres Bremsverhalten, was zudem insgesamt wesentlich praxisgerechter und letzlich sicherer war.
Bei dem Wagen wäre ich allerdings nie auf die Idee gekommen vorne die Bremse zu vergrößern, die war schon gut dimensioniert, bis auf die Verteilung eben (Wagen ohne ABS).
Immer möglichst Bremsenfreie Fahrt wünsche ich euch allen!
...ärgere mich gerade über die Abnutzung beim 500er; die Scheiben sind gerade mal 50tsd drauf und werden nicht mehr lange halten (made in Agypt vom Freundlichen). Ich glaube da muss ich mir auch was überlegen
...ein manuelles Getiebe hätte ich gerne