Hallöchen erstmal,
ich möchte ja keine Leichenschändung betreiben, indem ich auf diesen alten Beitrag antworte, aber
hier doch gerne meine Erlebnisse mit Euch teilen:
Erfahrungsbericht mit dem Classic-Center-Versmold, Fa. Bruno Wenner
------------------------------------------------------------------------------------------------------
Fahrzeug: W124 250D, Auftrag: Wechsel Radlager HA beidseitig, 02./13.08.2013:
Ein neues hinteres Radlager rechts durch Fa. Wenner beim Einpressen zerstört,
trotzdem endmontiert, erneuter Termin (= ein Urlaubstag meinerseits) nötig.
Beim Wechsel der Radlager wurden jeweils alle Hinterachsstreben in völlig
ausgefedertem Zustand festgezogen. Im der Folge trat akutes Knarzen im Bereich
der HA auf. Zuerst habe ich nur die Spurstreben gewechselt. Abhilfe brachte jedoch
nur der Wechsel der restlichen 6 HA-Streben in einer anderen Werkstatt. Kostenpunkt
für die Aktion: € 440,-- (incl. Spureinstellen, Streben habe ich gekauft). Und:
Wieder ein Urlaubstag.
Des weiteren wurde während meiner Anwesenheit bei Fa. Wenner mein Fahrzeug mindestens 1x
nicht an den vorgesehenen Gummipuffern, sondern direkt an den Schwellern angehoben. Fand
ich mindestens komisch.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Auftrag Motortausch (ein Zylinder platt):
Mein Fahrzeug: W124 Mopf1, Automatik, Klima, AGR, elektrische Leerlaufregelung
Spendermotor: W201, Schalter, keine Klima, kein AGR, pneumatische Leerlaufregelung
Fahrzeug wurde Mittwoch, 23.01.2013 abgegeben, sollte am folgenden Samstag,
spätestens Montag fertig sein. Entsprechend Urlaub genommen. Samstag klappte
nicht (habe selber nach nachgefragen müssen), Montag klappte nicht (habe selber nachfragen müssen).
Letztendlich sollte das Auto angeblich am Dienstag, 29.01.2013 spätestens um 17.00 Uhr fertig sein.
Alle Statusinfos bzgl. Einhaltung des, bzw. der Termine mussten erfragt werden, es
erfolgte keinerlei aktive Info der Werkstatt über Verzögerungen. Um 17.00 vor Ort
gewesen, schliesslich dauerte es bis ca. 22.30 Uhr bis das Auto "fertig" sein sollte -
die Endmontage, bzw. -pfusch fand mit Hilfe eines ca. 14 - 16- jährigen Schulpraktikanten
statt, der kaum der deutschen Sprache mächtig war, geschweige denn irgendeine Kenntnis
der Materie besass.
Folgende Mängel fielen mir kurzfristig auf (Motor war warm):
Leuchtweitenregulierung ohne Funktion, mehr oder weniger hektisch wurden
alle möglichen Anschlüsse hin und her getauscht, incl. Unterdruckleitungen,
die hinter das Kombiinstrument führen. Dabei Verkleidungsteile krumm wieder
eingebaut und mit öligen Fingerabdrücken verziert, fiel mir natürlich erst später
bei Tageslicht auf.
1,5l Getriebeöl fehlten, Getriebe schaltete nicht in den 4. Gang, wurde bei Taschen-
lampenlicht gegen 23.00 Uhr bei Nieselregen auf dem Hof aus einer alten Plastikkanne
nachgefüllt. Schaltverhalten trotzdem extrem hart (weil Unterdruckteil an ESP für
Automatikgetriebe nicht mitgetauscht wurde - wurde allerdings erst bei einem der
nächsten Termine korrigiert, d.h. umgebaut - aber auch das erst nach massivem
Nachhaken und Recherche der Werkstatt u.a. bei W124-forum.de).
Am folgende Tag, kalter Motor: Leerlaufanhebung funktionierte gar nicht (Video vorhanden),
da Unterdruckleitungen falsch angeschlossen, erneuter Werkstattbesuch nötig.
Ein Flansch des Kühlkreislaufs am Motorblock nicht festgezogen,
Flüssigkeitsaustritt,
erneuter Werkstattbesuch nötig.
Es wurden insgesamt 5 weitere Werkstattbesuche zwecks Nachbesserung - unter standhafter
Weigerung von Herrn Wenner, meine ursprüngliche ESP mit elektrischer Leerlaufanhebung
wieder einzubauen (Klima + Automatik!). Aktueller Status noch immer: Pneumatische
Leerlaufanhebung funktioniert beim Kaltstart erst nach 30sec - 2 Minuten, starke Lenkrad-
einschläge sind zu vermeiden, da sonst der Motor abstirbt. Klimabetrieb im Leerlauf wird
demzufolge auch nicht funktionieren (Klimaanlage z.Zt. leer).
Während der nächsten Wochen habe ich noch folgende Mängel entdeckt:
Heruntergefallene Schraube auf hinterer Geräuschdämmungsplaste gefunden. Herkunft lt. Herrn
Wenner nicht bekannt, "könne nur vom AGR-Zubehör stammen" (welches ja nicht mehr vorhanden
ist, daher sei das nicht weiter besorgniserregend). Letztendlich habe ich entdeckt,
dass es sich um eine Befestigungsschraube für den Rücklauf vom Automatikkühler handelt.
Diese wurde ersetzt durch
irgendeine andere Schraube, allerdings nur halb reingedreht.
Ein Kugelkopf des Gaszuges bei der Montage zerbrochen und mit Kleber "repariert". Hält allerdings bis
heute!
Luftfiltereinsatz total verdreckt. Frage nach nötigem Austausch bei der Endmontage des
Tauschmotors wurde in meiner Anwesenheit vom ausführenden "Mechaniker" verneint.
Eine
Befestigungsschraube des Ansaugkrümmers konnte wohl trotz Gewaltanwendung nur halb reingedreht
werden. Zum Glück hat der Innensechskant zeitig aufgegeben. Trotzdem wurde dabei wurde das
Gewinde
im Zylinderkopf beschädigt. Wahrscheinlich wurden alle Schrauben in einem Zug festgezogen,
so dass die letzte dann nicht mehr passte. Wieder ein Samstag dahin - Ansaugkrümmer ab- und anbauen,
Gewinde nachschneiden. Meine Bitte um Stellungsnahme per Email an Firma Bruno Wenner am 11.05.2013 blieb
ohne Reaktion.
Die
Befestigung für die Verkleidung der elektrischen Zuleitung zu den Glühkerzen wird am Ansaugstutzen
im Bereich des 5. Zylinders mit verschraubt. Das war dem Mechaniker offensichtlich zu aufwändig.
In Anbetracht der massiven Mängelanhäufung erfolgte am 15.06.2013 eine weitere Bitte um Stellungsnahme
von mir, verbunden mit dem Vorschlag, im Sinne einer gütlichen Einigung, mir vom Rechnungsbetrag
(total € 1.630,--) einen Betrag von € 500,-- zurück zu erstatten. Und eine Entschuldigung hätte ich auch noch
gerne gehabt. Fristsetzung: 21.06.2013.
Antwort von Fa. Wenner am 21.06.2013: Gefühlt maximal halbmotivierte Zustimmungsbekundung, dass
Qualität der Reparatur so nicht hätte stattfinden dürfen und dass man für jeden Vorschlag bzgl. einer Einigung
offen sei. Mein Lösungsvorschlag wurde nicht erwähnt, geschweige denn darauf eingegangen.
Erneuter Vorschlag meinerseits bzgl. einer Lösungsfindung am 25.06.2013: Nochmals Rückerstattung eines
Betrages in der Grössenordnung von € 500,-- erwähnt - oder als Alternative den Einbau meiner ursprünglichen
ESP mit elektrischer Leerlaufanpassung, vorgeschlagen. Damit würde die Klimaanlage auch im Stand noch
funktionieren und der Motor in kaltem Zustand bei stärkerem Lenkeinschlag nicht absterben, so wie es
z.Zt. der Fall ist. Keine Reaktion von Herrn Wenner.
29.07.2013: Erneute Bitte um Stellungnahme bis zum 05.08.2013 - keine Reaktion.
19.09.2013: Erneute Bitte um Antwort bis zum 04.10.2013. Den ganzen Text mitgeschickt mit Bitte um Korrektur,
falls etwas aus Sicht der Firma Wenner nicht den Tatsachen entsprechen sollte. Angekündigt, dass ich diesen
ansonsten als Erfahrungsbericht posten würde. Wie erwartet - keine Reaktion.
-----------------------------------------------------------------------------
Um die naheliegendste Frage gleich vorweg zu beantworten: Der Grund, warum ich nicht den Rechtsweg beschreite
ist, dass ich weder Zeit habe noch weitere Lust verspüre, mich auch nur in irgendeiner Weise mit dem Laden
auseinanderzusetzen. Da ich auf das Auto extrem angewiesen bin (wohne in Bielefeld und arbeite in Duisburg,
fahre ca. 50.000km p.a.) habe ich während des monatelangen Reparaturprozesses mindestens 6x frei nehmen müssen,
zzgl. des zeitlichen Aufwandes für die Nacharbeiten und den ergebnislosen Schriftverkehr.
Abschliessend nun meine eigentliche Frage: Nachdem bei Bruno Wenner nun viele 124er auf dem Hof stehen und
ich auch öfter welche dort auf der Bühne hab stehen sehen: Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht (was ich
keinem gönnen würde)?
Viele Grüße aus OWL
Volker
