Sooo, die Maschine wurde getauscht. Was soll ich sagen - es war ein ganz verrücktes Wochenende...
Ein kleiner Bericht:
Freitags nach Feierabend bin ich losgefahren, ab zum Markus hoch, etwa
360KM. Mit dem rappelnden Motor. Die Hinfahrt war echt eine
Gratwanderung - Motor mal wieder im Notlauf, aber den 5. Gang nahm er
trotzdem irgendwie. Dennoch - mehr als 120 brachte den Motor so zum
scheppern, dass man echt Schiss haben musste. Habe den Markus ab und an
angerufen um kurz den Standort durchzugeben. Das letzte mal war das etwa
10KM vor dem Ziel...das Gespräch verlief in etwa so: "Servus Markus,
also ich bin jetzt bei Ausfahrt XY, brauche nichtmehr lange". Markus
daraufhin: "alles klaro, also wenn jetzt tatsächlich noch was sein
sollte, könnte ich dich auch den Rest voll ziehen"
Und ich sag euch Leute....das Auto, das hat Ohren! Ich habe fast noch
nicht aufgelegt, da lässts den Urknall, im Rückspiegel Qualm, komische
mahlende Geräusche, tja auf N ging er aus und niewieder an, und das auf
meiner Ausfahrtsspur
Nachdem der Markus also mit dem Zugpferd angekommen war und wir mit der
Taschenlampe in den Motorraum leuchteten, wussten wir dann auch, wie es
aussieht, wenn ein Pleuel das zeitliche Segnet. Ein etwa
Zigarettenschachtel großes Loch im Block, ca. 2. Zylinder. Der KW-Zapfen
hatte ne dicke Einlaufspur, das hat also schon länger genagt.
Den Kahn haben wir dann also in die heilige Umbauhalle gestellt, sind zu
Markus nach Hause, noch eben etwas gefuttert und letztenendes um halb 3
ins Nest, um um 7 in der früh wieder aufzustehen.
Wieder in der Halle angekommen ging es auch schon los, es war in etwa
11Uhr. Der Plan war, den Motor samt Getriebe zu ziehen, neben das
Tauschaggregat zu stellen, zu vergleichen und umzubauen. Bei der
Umbauaktion wurde uns jeder - und zwar wirklich jeder erdenkliche Stein
in den Weg geworfen, den es gibt. Von verpfuschten Arbeiten der
Vorbesitzer bzw. deren Werkstätten, bis hin zum Versagen des
Halogenstrahlers
Um es kurz zu machen: wir haben Samstag früh um halb 11 angefangen, die
komplette Nacht durchgeackert und erster ernüchternder Schlüsseldreh war
Sonntagmorgen um 10, wenn ich mich recht entsinne (mein Zeitgefühl war
im Eimer) - also 23 Stunden durchgängige Operation. Ernüchternd deshalb,
weil beim Schlüsseldreh zwar der Anlasser anzog, aber nicht drehte.
Nach ein paarmal rumklopfen kam er dann aber und der Motor lief
einwandfrei
Nach einer Probefahrt war dann auch alles schön leise (Hydros waren
leergelaufen), keine Zündaussetzer - 6ender eben. Allerdings wieder
(bzw. immernoch) Notlauf. Nur diesmal mit dem erschwerdenden Zusatz,
dass das Getriebe nur noch bis in den vierten Ging. Bei 120 schon knapp
4000 Runden drauf? Neee, so kann ich nicht heimfahren. Ich will diese
Knochenarbeit nicht gleich wieder zunichte machen, indem ich den jetzt
nach Hause prügel - nene auf keinen Fall. Zudem hat er noch Wasser
gelassen, weil ein Schlauch zum Kühler runtergeschossen ist. Ob da jetzt
einfach die Schelle nicht gescheit drauf war oder ob der Druck zu hoch
war, wussten wir dann auf die Schnelle auch nicht.
Ende vom Lied war, dass wir den Bock wieder abgestellt haben und der
Markus mir eines seiner Fahrzeuge geliehen hat, damit ich heimkomme (Zug
hätte das dreifache vom Spritgeld gekostet).
Heißt nun also: der Kombi steht noch oben, ist noch im Notlauf, aber der
Umbau an und für sich war ein Erfolg, wenn auch ein hart erarbeiteter
(unbeheizte Halle, etc.). Jetzt lassen wir erstmal Ruhe nach der
Verzweiflung einkehren und sehen, wie wir den Hobel wieder hier
runterkriegen. Entweder mit Hänger, oder eben den Notlauf beseitigen und
auf eigener Achse.
Wie ihr seht, es war ein durchtriebenes, zerzaustes Wochenende der
anderen Art - Bilder hat größtenteils der Markus gemacht, villeicht lädt
er hier ja ein paar hoch, oder lässt sie mir zukommen
So und hier kommt nun der wichtigste Abschnitt:
Lieber Markus,
auch hier möchte und muss ich mich nochmal aufs übelste bei dir
bedanken, dafür dass du die ganze Geschichte ins Rollen gebracht hast.
Von der Organisation, über die Bereitstellung des Nächtigunsortes
(zumindest von Fr auf Sa
) bis hin dazu, dass du mir einen Wagen geliehen hast, damit ich nach
Hause komme. Ich werde dir das niemals vergessen und werde mein
möglichstes versuchen, falls du einmal etwas dergleichen von mir
brauchst, ohne wenn und aber! Auf jeden Fall behält deine Person den
Platz in dieser Geschichte, wenn ich sie mal meinen Enkeln erzählen
werde
Es gibt noch gute Menschen auf diesem Planeten!!!
Und auch wenns mir die Diva echt verdammt schwer macht, so schnell gebe ich den Kombi nicht auf!!
Gruß Julius