Zu dem Thema liest man immer mal wieder schräge Sachen, deshalb stelle ich hier mal schnell runtergeschrieben meine Sicht auf die Thematik dar.
Um über die Leistungsfähigkeit eines Bleiakkumulators eine Aussage treffen zu können, sind 2 Kriterien entscheidend. Dabei beziehe ich mich auf ältere Autos ohne Start Stopp und immer auf die Nennangaben der Hersteller, die in der Praxis freilich abweichen können.
1) Die Kapazität, dh. maximal speicherbare Energie in chemischer Form. Angegeben in Amperestunden. Dh. eine 100 AH-"Batterie" kann 100 Stunden lang 1A Strom, also eine Leistung von 1A*12V = 12 Watt liefern. Die Kapazitätsangabe eines chemischen Energiespeichers lässt sich also auch in Wh angeben, wenn die Spannung bekannt ist. Eine 100 Ah Batt. mit 12V hat also 12 W * 100h = 1200 Wh = 1,2 Kwh, schon ganz ordentlich.
2) Der maximale Strom ist ebenfalls entscheidend. Bei Kälte wird der Elektronentransport träge (siehe Atommodell/Thermodynamik). Ein hoher Kältestrom ist gerade bei Dieseln wünschenswert, da diese 1. aufgrund der höheren Kompression schwerer durchzudrehen sind und der Anlasser tendenziell mehr Strom zieht und 2. gleichzeitig die Glühkerzen bestromt werden. 300D: 1,3 kW Anlasser + 6*11A GK´s = 174 A + Kleinkram.
Allg. Kriterien für Akkus sind Leistungsdichte und Energiedichte, aber da die Größe der Batts. hier mehr oder weniger vorgegeben ist, eben Kapazität und Kältestrom.
Schlussfolgerungen:
Eine "größere" Batterie hat 2 Nachteile: Gewicht und Kosten.
Vorteile sind:
1) Durch die höhere Kapazität können Kurzstrecken besser bewältigt werden. Hier wird oftmals mehr Energie entzogen, als auf der kurzen Strecke wieder zugeführt. Man hat also mehr "Puffer" für diese Fahrten, bis die gespeicherte Energie zu stark abgesunken ist und die Spannung einbricht.
2) Gleichzeitig hat man auch mehr Puffer für Stromzieher im Stand, bsp. Standheizung.
3) Eine größere Batterie hat oftmals auch eine höhere Leistungsdichte, dh. die Spannung knickt beim Starten weniger stark ein und der Start ist "williger". Lastspitzen von Mörderanlagen etc. werden besser abgefangen.
Diese Vorteile erreicht man auch mit einer kleinen Serienlichtmaschine. Das Verhältnis maximaler Lima-Strom zu Akkukapazität ist erst einmal frei wählbar (in sinnvollen Grenzen).
Beispiel 53 A Lima, einmal mit 50 Ah Akku, einmal 100 AH. Annahme: Nach intensiver Nutzung (Kurzstrecke/STH etc.) ist die 50 AH quasi leer und die 100 AH hat noch 50AH geladen. Dann braucht die Lima nicht länger, die große wieder zu füllen. Im Gegenteil, bei der kleinen wird es länger dauern! Dies hängt mit dem maximalen Ladestrom den die Batterien aufnehmen können, zusammen. Dieser ist bei Batterien mit größerer Kapazität ebenfalls größer. Auch hier Vorteil größere Batterie! Bei mir sinds momentan 88AH mit 53 A Lima. Der Akku leert sich bei Kurzstrecke und STH zwar, es gibt aber keine Probleme, da ich mind. 1 mal pro Monat Langstrecke Fahre und sich die Batt. dort vollständig aufläd. Das schafft auch die kleine Lima spielend, da ich keine großen Verbraucher habe.
Eine größere Lima wird dann interessant wenn ich a) gar keine Langstrecke mehr fahre, da dann tendenziell noch schneller geladen wird (auch bei niedrigen Drehzahlen), aber das wird nicht sehr viel ausmachen; oder b) wenn die Verbraucher die ich habe soviel ziehen, dass kein Ladestrom mehr in die Batt fließt sondern alles verbraucht wird oder schlimmer noch, die Batt. während der Fahrt entladen wird. Dies wäre ab einem Verbrauch von 53A * 13V = 690 Watt der Fall. Beachtet werden muss noch, dass die Lima nicht immer 53 A liefern kann (Drehzahlabhängig!). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese beim Diesel völlig ausreicht in Verbindung mit großer Batt.
Fazit: Eine größere Batterie erhöht die Betriebssicherheit gerade im Kurzstreckenbetrieb. Eine größere Lima ist meist uninteressant und deren Sinnhaftigkeit muss im Einzelfall berechnet werden.
Nur meine bescheidene Meinung... Ich hoffe Micha haut mich jetzt nicht, da ich genau gegenteiliger Meinung bin
Aber vllt. nachvollziehbar?
Gruß,
Lasse