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1

Mittwoch, 24. April 2024, 01:08

Wie schweißt ihr die vorderen Längsträgerabläufe?

Die Stelle sollte ja eigentlich jeder kennen:
Von vorne kommt der Längsträger aus dem Motorraum mit 2 Blechen und trifft auf das Blech vom Unterboden. Von innen ist nochmal ein innerer Längsträger aufgeschweißt, um die Fahrgastzelle stabiler zu machen.
Der Vollständigkeit halber Bilder von meinem (Fahrerseite).
Außen:

Innen:


Meine Frage wäre, wie ihr sowas saniert? Hier treffen 3-4 Bleche aufeinander, davon alle bis auf eines tragend und wichtig für die passive Sicherheit (auf die ich baue).
Im Netz findet man eine Anleitung in Text, die aber wegen der Doppelbezeichnung "Längsträger" sehr missverständlich ist.
Mein Plan wäre jetzt gewesen, den oberen (in meinen Augen unwichtigeren) Längsträger vor und hinter dem Loch quer einzuschneiden, die verbleibenden Schweißpunkte ausbohren und das Teilstück dann rauszunehmen.
Dann sollte man das Bodenblech großzügig ausschneiden können und kann den unteren (äußeren) Längsträger entrosten und an der Spitze flicken.
Neues Bodenblech stumpf einschweißen und mit dem unteren Träger verschweißen, dann das rausgetrennte Stück vom oberen Träger wieder einlegen und auch stumpf verschweißen.
Meine Sorge hierbei ist die Stabilität, die ich durch die Auftrennung des Inneren Trägers natürlich etwas schwäche, eine Schweißnaht hat ja nicht die selbe Festigkeit wie durchgehendes Blech.
Macht sich hier irgendwer die Mühe und trennt den kompletten inneren Längsträger raus? Der geht ja hinten bis an die vorderen Sitzkonsolen unterm Kabelkanal.
Vielleicht mache ich auch nur einen Schnitt hinterm Rostloch und trenne vorne alle Schweißpunkte auf, hier sieht man sie gut:
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2

Mittwoch, 24. April 2024, 06:39

Moin, klar kennt man die Stelle, aber bei mir bei beiden Fahrzeugen i.O. also musste ich mir da noch keine Gedanken machen. Ich würde deine zweite Lösung favorisieren und die vordere Spitze mit einem Schnitt trennen. Diesen Schnitt könnte man auch mit hinterlegtem Blech verstärken.
Grüße Otthardt

Twix

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3

Mittwoch, 24. April 2024, 12:29

Moin
Ich habe die Endspitze am 190 er schweißen müssen.
Da kamen auch mehrere Bleche zusammen, ich habe das stückweise ersetzt und verschweißt.
Die Aufnahme für die Hebebühne habe ich einmal mit dem innenteil des schwellers geschweißt und dann die Verstärkung drüber geschweißt.
So ähnlich würde ich dort auch vorgehen.

4

Mittwoch, 24. April 2024, 15:50

Damit klar ist, was jeweils gemeint ist:

1. Längsträger 1: Träger innen im Fußraum

2. Längsträger 2: Träger unter dem Fahrzeug, der an deinem Loch endet

3. Bodenbleche: alle

Zur Problematik:

Längsträger 2 ist der stabilste und endet mit einer Ablauföffnung für Kondenswasser. Sitzt diese Öffnung zu (Dreck oder weil dieser von einem Vorbesitzer verschlossen wurde, z.B. weil man da Fett, Unterbodenschutz etc. reingejagt hat, beginnen die Probleme.

Feuchtigkeit und eingedrungener Schmutz können nicht mehr ablaufen und der Gammel beginnt und greift zuerst das darüber liegende dünne Bodenblech an. Dann den Längsträger 2 ebenfalls, nur dauert es länger bis der durch ist, weil etwa 2 mm stark.

Zur Lösung:

Längsträger 2 muss so instandgesetzt werden, dass er wieder offen ist und innerlich durch Schweißnähte keine „Schwelle“ entsteht. Sonst gammelt es dort erneut sehr schnell weiter nach Instandsetzung.
Bodenbleche und Längsträger 1 sind da erstmal zweitrangig!

Zur Vorgehensweise:

1. Defektes Längsträger 2 Stück abtrennen, bis dass der darüber liegende Bodenblechbereich schadfrei ist.
2. defekte Bodenblechbereiche komplett entfernen.

3. jetzt entscheidet sich, ob der obere Längsträger 1 in dem Bereich heraus gestückelt werden muss.
Solltest du das Bodenblech jetzt ersetzen können, reicht es die Schweißfalten links und rechts von Längsträger 1 zur späteren Verschweißung mit dem erneuerten Bodenblech zu lochen für Schweißpunkte.

4. Bodenblech wo möglich von oben einschweißen. Das kannst du wenn gewollt auf Stoß schweißen. Unter dem Längsträger 1 nur mit Überlappung mit Lochpunkten oder kurzen Nähten, denn im Hohlraum steht sonst eine unschöne Naht, die schnell wieder gammelt.
Schweißpunkte und Nähte sauber feilen.

5. Das Defekte Stück Längsträger 2 neu bauen aus 2 mm Blech. Vorher passend kanten und so anfertigen, dass es von unten ca. 1-2 cm über die Schnittstelle im Längsträger 2 passt.
Wichtig, damit später wieder Kondenswasser abfließen kann! Also muss es unter den Resträger mit Überlappung passen und darf nicht eingeschoben werden.
Hier dann Lochpunkte in das Reparaturstück setzen und nicht auf Stoß schweißen. Sonst entsteht durch die innerliche Schweißnaht eine neue Schwelle, die vermieden werden muss.
Also nur aufsetzen und lochschweißen. So baust du wieder eine saubere Ablaufrinne und hast keine Schweißnähte innerlich im Weg.

6. Rostbehandlung auch im ersetzten Längsträger 2 durch die hintere Öffnung vornehmen. ( Keine Dichtmasse innen reinjagen, sonst entsteht wieder eine „Schwelle“

Zur Statik:
Bodenblech egal. Längsträger 2 nur bedingt dramatisch, da du ja nur am Ende arbeitest, also den Ablaufweg erneuerst.

Wenn du gerne von oben arbeiten möchtest, kannst du natürlich auch den Längsträger 1 im Bereich wie von dir geplant raustrennen und somit zu erst den Längsträger 2 instand setzen, innerlich sauber, glatt arbeiten, dann Bodenblech ersetzen und am Schluss den Längsträger 1 wieder einsetzen.
Wenn du so vorgehen möchtest, würde ich beidseitig ein kleines Verbindungsblech in die Enden des Längsträger 1 einpunkten (Lochschweißung reicht dafür). Auf diese eingesetzten Stücke kannst du das herausgetrennte Längsträger 1 Stück aufsetzen und sauber, stabil verschweißen. Auch hier reicht Lochschweißung. Luftspalte an den Trennstellen kannst du mit wenig Strom dichtschweißen oder auch mit kurzen Nähten.
So wäre hier wieder die Statik hergestellt.

Grundsätzlich würde ich mit hier wenig Sorgen um die Statik machen. Entscheidend ist, dass möglichst der Längsträger 2 unter dem Auto wieder am Ende offen ist und innerlich keine „Schwellen“ erhält.
Wilde Stoßschweißnähte helfen in Bereichen, die man nicht entgraten kann nichts. Sind kontraproduktiv. Weil sie nir äußerlich sauber aussehen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Rentnerdaimler« (24. April 2024, 15:55)


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Mittwoch, 24. April 2024, 21:29

Vielen Dank Leute, also ist oben oder unten tatsächlich egal.
Ich guck mal ob ich von unten genug Platz mit meinem Werkzeug hab, das Blech am unteren Träger haut ja recht schnell nach oben ab und daneben ist noch anderes Blech im Weg.
Von unten wäre weniger invasiv, von oben bequemer zu arbeiten.
Tendiere momentan noch zu oben, da der Rost teilweise aus dem Blechfalz zwischen unterem Träger und Bodenblech kommt. Dann könnte ich das Bodenblech nach vorne hin großzügiger ausschneiden.
Danke für alle Tipps!
Ich werde berichten.
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Twix

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6

Samstag, 27. April 2024, 06:45

Moin
Danke für die Hinweise.
Mein längsträger ist auch schon teilweise weg gerostet.
Als Ziel habe ich mir knapp 6 Wochen gesetzt ,mal schauen ob das reicht

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