so, ich will nur mal schnell beschreiben, welche dinge den zkd-wechsel so zur odyssee machen können, wenn man keine erfahrnung hat.
meiner ansicht nach kann jeder, der schonmal geschraubt hat die sache zusammen mit nem kumpel durchziehen. alles ist relativ intuitiv bis auf 3 dinge:
1.
die markierungen der kurbelwellenposition und der nockenwellen position. beide existieren wirklich :-P die der kurbelwelle befindet sich direkt am riemenrad vom keilriemen. um diese besser sehen zu können ist es von vorteil das plastikgehäuse des lüfters abzunehmen. das ist mit wenigen handgriffen gemacht. die markierung der nockenwelle ist nicht so leicht zu sehen. sie befindet sich (aus sicht des autos gesehen) links hinter dem dem zahnrad auf dem die steuerkette läuft auf der position "9°°uhr". bevor man das genannte zahnrad abnimmt, sollte man mit einem 27er schlüssel an der kurbelwelledrehen bis die markierungen erreicht sind. hierfür macht es sinn die zündkerzen vorher rauszudrehen.
2.
nach demontage des zahnrades muss der kettenspanner komplett (!) ausgebaut werden. er befindet sich (wie immer aus sicht des fahrzeuges) rechts unten am motorblock. von außen sieht man nur einen riesigen sechskant (32er). der spanner besteht aus mehreren teilen und es kann sein, dass bei der demontage nicht der ganze kettenspanner in seiner gesamtheit rauskommt, sondern nur die "deckelmutter" falls das passiert, benötigt man einen ziemlich großen imbusschlüssel (bei mir 17er). da solche schlüssel meist nicht zur hand sind kann man sich ein special-tool selbst basteln. dafür braucht man einen 17er ringschlüssel, eine ca. 5cm lange schraube mit 17er kopf und 2 muttern, die auf die schraube passen. die beiden muttern müssen am ende der schraube angebracht und gekontert werden:
._.............___
| |_______|..|..|_
|.._______|..|..|_|
|_|............|_|_|
.^- schraube
................^- innere mutter
...................^- äußere mutter
der ringschlüssel muss über den schraubenkopf gezogen werden und dann an der inneren mutter angesetzt werden, der schraubenkopf selbst kommt dann als imbus zum einsatz und los gehts :-)
ist der spanner dann vollständig demontiert, muss er zerlegt werden. anschließend bleibt er zerlegt! er wird nicht wieder zusammengebaut, sondern alle teile werden einzeln wieder in den motorblock geschraubt!!!
hier liegt nämlich der trick: um schaden an der kette zu vermeiden wird beim zusammenbauen später erst das kettenspannergehäuse eingeschraubt. hierfür kann wieder das special-tool verwendet werden, jedoch muss beim anziehen die äußere mutter mit dem ringschlüssel angefasst werden. ist es drin, wird die kette nicht gespannt. anschließend wird der innere zylinder reingesteckt und zwar ohne gewalt und nicht bis es "klickt". falls es das tut, wars es zu weit und alles muss wieder ausgebaut werden. der zylinder muss also nur sanft hineingesteckt werden. als nächste kommt dann die feder und die "deckelmutter" und alles ist im lot. vorsicht: das kettenspannergeäuse nicht schräg ansetzen, das gewinde ist sehr sensibel!
3.
die kettenschiene befindet sich innerhalb vom kettengehäuse und ist aus schwarzem plastik. auf den ersten blick lässt sich das ding einfach nicht ausbauen, weil es von 2 bolzen gehalten wird, die man nicht ausbauen zu können scheint. der trick ist hier ein schlagabzieher mit M4er gewinde. da man soetwas normalerweise nicht rumliegen hat geht es auch mit einer 10er nuss, einer ca. 6cm langen schraube mit M4 und einer mutter mit M4. die mutter muss auf die schraube gedreht und anschließend muss die 10er nuss auf die schraube gesteckt werden, sodass das gewinde der schraube noch mindestens 1cm rausschaut:
._.........._.. ________
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|.._____| |_|..............|_____|
|_|........|_| |________|
.^- schraube
.............^- mutter
......................^-10er nuss
...................................^- ca. 1cm gewinde
das herrausschauene gewinde schraubt man nun von außen in die bolzen bis zum anschlag ein. anschließend dreht man die mutter gegen die 10er nuss. auf diese weise wird der bolzen dann aus der bohrung gezogen. man sollte keine größere nuss verwenden, da sonst die aufsatzfläche der nuss am zylinderkopf schräg wird. dabei würde dann die schraube verbiegen oder gar abbrechen. man darf sich auch nicht wundern, denn das ganze geht schwerer als man es erwarten würde.
das wiedereinsetzen der bolzen ist im vergleich sehr einfach. einfach ansetzen und mit leichten schlägen reinhämmern.
so, das wars eigentlich. alles andere ist eigentlich kinderkram. eben abschrauben und später wieder anschrauben. es ist vielleicht noch zu erwähnen, dass die flächen am block und am zylinderkopf nach der demontage der zkd fein säuberlich von allen dichtungsrückständen zu säubern sind.
ich hoffe ich kann mit dieser erläuterung mal irgendjemandem helfen oder wenigstens die angst nehmen.
nur wers probiert, der lernt :-)
mfg hendrik
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ps.: die punkte (.) müsst ihr euch in den zeichnungen wegdenken.leerzeichen wären echt geil, aber das intelligente verbesserungssystem des forums verursacht, dass mehrere leerzeichen nicht angezeigt werden -> darum die punkte.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »frox« (28. Oktober 2010, 17:42)