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Moin,
Mein 200D läuft seit geraumer Zeit (kam schleichend) irgendwie unrund im Leerlauf, wenn er heiß ist. Je niedriger die Drehzahl, desto schlimmer ist es. Das Ganze passiert nur, wenn das Öl warm ist. Wenn das Kühlwasser auf 85°C ist und das Öl noch kalt, läuft er gut. Wenn die Karre richtig fies heiß ist (gestern nach Cuxhaven-Bremen bleifuß z.B.), läuft der Motor gefühlt auf 3 Pötten und ist auch entsprechend leicht abzusaufen. Die Leistung ist im unteren Drehzahlbereich auch sehr dürftig dann, bei hoher Drehzahl gehts eigentlich. (Läuft auch noch seine 160+)

Ich kann mir darauf einfach keinen Reim machen. Bis vor einer Woche dachte ich, das liegt an der ZKD, die locker seit der Kreidezeit überfällig war. Motor ist mittlerweile wieder dicht (auch stubenrein!) aber die Symptome bleiben. Ob sie kurz weg waren und schnell wiederkamen, kann ich nicht so genau sagen. Bei der ZKD-Reparatur habe ich den Kopf auch nicht geplant, obwohl das vielleicht nötig gewesen wäre. Am Kopf sind nämlich Korrosionsschäden gewesen, zu sehen in Beitrag 13 hier: (KLICK )
Kopf kaputt? Vielleicht auch Haarrisse? Allerdings kann ich mir dann nicht erklären, warum er mit kaltem Öl und warmem Wasser dann einwandfrei läuft.
Das Motorlager unterm Krümmer, das ein Jahr lang im Öl gebadet hat und jetzt nicht mehr will, wenn es sich aufgeheizt hat? Das würde wiederum den Leistungsverlust und die geringere Drehzahl nicht erklären.

Hat jemand sowas schonmal gesehen? Vielleicht ist noch einer der Dieselspezis hier und kann sich nen Reim darauf machen?

Gruß,
Hagen

Eben die Vorförderpumpe überholt (Teile hatte ich noch da), keine Besserung. Wackelt im Leerlauf immer noch wie ein 1-Zylinder.


Gestern habe ich aus Verzweiflung mal in anderen Altmercedesforen ein bisschen gestöbert und bin im w201.com fündig geworden. Hier hat jemand ziemlich ähnliche Probleme wie ich, es sind sogar Videos drin.
Bei ihm waren es am Ende dann die Druckhalteventile. Könnte passen, meine habe ich vor einem halben Jahr neu abgedichtet, hatte aber keinen Drehmomentschlüssel parat und wohl nicht fest genug angezogen. ESP ist oben aber trocken.

Der Dorfschrauber meines Vertrauens hatte da so eine ähnliche Vermutung: Er hatte die Federn der Druckhalteventile im Verdacht, weil diese den Druck nicht halten können und bei niedriger Drehzahl logischerweise mehr Zeit ist, um Druck zu verlieren. Wenn die ESP dann wieder einspritzen will geht mehr Zeit für den Druckaufbau drauf und es wird weniger eingespritzt.
Der Gute Mann aus dem Link hatte in seinem 190D allerdings nur die Dichtungen (1x Gummi, 1x Kupferscheibe) gewechselt, die Feder nicht. Dabei würde das mit der Feder alles überhaupt erst Sinn ergeben, denn bis die warm ist (und damit weicher) dauert es geschätzt in etwa so lange, wie beim Öl. Etwas länger bei mir, das Kraftstoffthermostat ist bei mir nämlich gebrückt, Diesel ist also kalt.

Ich würde ja gerne einfach mal testweise die Druckhalteventile nachziehen, aber meine Spezialnuss kommt erst Dienstag und der wagen geht Montagmorgen für Hinterachs- und Unterbodenrevision zum o.g. Dorfschrauber und bleibt da wohl mindestens die Woche.

Weiß jemand zufällig Teilenummern und/oder Preise für die Federn oder sogar die ganzen Druckhalteventile? Oder eine andere Bezugsquelle für die Dinger? Monopoel hat nur O-Ringe und Scheiben.

Danke Prelator, werd ich wohl genau so machen wie du.
Die Druckhalteventile an sich kosten ja scheinbar 70€ das Stück und die Ventile darunter (oder darin?) auch um die 70. Das ist mir zu teuer, also bleib ich erstmal bei Federn und den beiden Dichtungen. Und dieses Mal auch mit Drehmomentschlüssel.


Moin Lasse, Düsen sind die alten. Hatte ich einfach nur vorsichtig mit Druckluft sauber gemacht und die Flammscheiben erneuert, als der Kopf unten war. Luft will ich nicht ausschließen, glaube ich aber auch nicht so recht dran. Vorlauf geht ja direkt an die VFP, im Vorfilter keine Blasen, die anderen Leitungen hinter der VFP hab ich noch nicht geprüft. Startet aber normal.
Das mit dem Leerlauf dachte ich auch schon, aber wenn man ein wenig aufs Gas geht, ist das Wackeln immer noch da, verschwindet erst über 1000U/min. Und der Leistungsverlust ist ja im gesamten unteren Drehzahlband.
Nageln tut er übrigens auch nicht. Ist sogar recht leise, wie ein AGR-601er eben so klingt.
Dein Thema im MT hab ich beim Stöbern sogar auch gelesen. Ist schon ziemlich laut, hätte ich jetzt aber als normal bei neuen Düsen angesehen und den einfach mal volles Mett über die Autobahn gescheucht.


Erstmal geht die Karre in 2 Stunden sowieso in die Werkstatt, habe das Auto also ca. eine Woche nicht. Bis dahin sollte meine Nuss angekommen sein (gibt übrigens neben Hazet wohl mittlerweile ne günstige Alternative, mal nach "FORCE 9G0121" suchen) und ich werde Dichtungen und Federn bestellen. Wenn das dann nicht hilft, gehts bei den Düsen weiter.

Kurze Rückmeldung: Es waren die Druckhalteventile.
Ich hab das Auto heute samt neuer Hinterachse wiederbekommen und hab gleich neu abgedichtet und die Federn auch getauscht. Die neuen Federn sind länger und weicher, haben auch mehr Windungen. Siehe minderqualitatives Foto (links 4x alt, rechts 1x neu). Scheint aber keinen Unterschied zu machen, der Motor ist endlich wieder in Topform. Genug Kraft untenrum und auch heiß gefahren im Stand komplett ruhig. Ich bin heute auf der ersten Fahrt immer viel zu schnell gefahren, ohne es zu merken. Innerorts mal auf den Tacho gelinst, ups! 90... Ob das jetzt an der frischen Hinterachse oder an der besseren Kraftentfaltung des Motors lag, kann ich nicht sagen.