Hallo wissende 124er,
da ich schon seit geraumer Zeit immer wieder hier im Forum mir Tipps und wertvolle Hinweise anlesen konnte, möchte ich mich jetzt auch einmal vorstellen.
Ich bin vor ca. 4 Jahren durch meinen leider verstorbenen Schwiegervater an einen almadinroten E220 (Bj. 1995, ca. 120.000 KM Laufleistung) "gekommen". Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich mich mit diesen Fahrzeugen eher wenig beschäftigt, da ihnen der "Hauch des Taxis" oder "des älteren Herrn mit Hut" anhaftet... zumindest hier in Deutschland.
Allerdings habe ich mich in den letzten 15 Jahren speziell auf ältere Jaguar und Daimler (nicht Mercedes) Limousinen konzentriert. Und man kann ja sagen, was man will, aber diese Autos sind nach meinem Geschmack einfach nur schön und ab ca. 1990 auch qualitativ wirklich, man mag es kaum glauben, auf W124er Niveau.
Wie dem auch sei, der rote E220 war nun auch da... und kam gerade recht, denn es wurde winterlich. Also den Engländer vorübergehnd stillgelegt (wie es so nett heißt) und Mercedes gefahren. Und nach kurzer Zeit bin ich dem Ding verfallen... tolle Ergonomie, ein Gefühl nach panzerartiger Sicherheit und, zumindest im Vergleich, sehr wirtschaftlich im Unterhalt. Das einzige was nicht gefiel: Die Schaltung empfand ich als unangenehm und hakelig. Das bedeutete ganz klar: So ein Teil muß mit Automatik gesucht, und erworben werden... und am besten auch mit Lederausstattung, Klima, vielleicht etwas mehr Laufruhe und Leistung und vor allem einer anderen Farbe gefunden werden.
Und da stellte ich dann schnell fest, das richtig gute Fahrzeuge relativ selten und leider nicht "auf die Schnelle" zu finden sind. Das heißt im Klartext: Ich habe dazu knapp 4 Monate gebraucht und war zwischenzeitlich fast im ganzen Bundesgebiet unterwegs.
Aber dann fand ich IHN. Natürlich nicht im Raum Bielefeld, sondern in Böblingen, also Stuttgart. Da war ich drei Wochen vorher aus demselben Grund auch schon einmal... naja. Ein rauchsilber (für mich eher Champagner) farbiger 400E aus September 1993. Interessanterweise mit den größeren Bremsen, jedoch der MOPF1 Motorhaube und dem entsprechenden Heckdeckel. Der Wagen hat eine sehr schöne Ausstattung (Leder brasil, Klima, Sitzheizung etc.) und mit knapp 180.000 KM eine akzeptable Laufleistung, die man ihm an keiner Stelle auch nur ansatzweise anmerkt.
Mittlerweile steht der Wagen seit über 3 1/2 Jahren im täglichen Gebrauch und läßt mich jeden Tag mit einem Lächeln durch den Verkehr gleiten.
Schlußendlich kam es sogar soweit, daß ich den Daimler nur sehr selten gefahren habe, da ich mich im scheinbaren Taxi absolut super wohl fühle und zeitweise, aufgrund der gar nicht taxiähnlichen Fahrleistungen, viel Spaß haben konnte. Mein kleiner Sohn fängt jedesmal an zu lachen, wenn wir ein bißchen Gas geben... was meine Frau natürlich nicht unbedingt mit der gleichen Zustimmung begrüßen würde. Aber das machen wir auch nur, wenn wir alleine unterwegs sind... ist ja klar.
Wie auch immer, dieses Forum hier ist sehr informativ und bei jeder zum Auto gehörenden Thematik offensichtlich erfreulich kompetent. Ich habe auf jede Frage, die mich beschäftigt hat, hier die richtigen Antworten gefunden... also besten Dank an alle, die ihr Wissen gerne mitteilen.
Und damit kommen wir nun zu meiner Frage: Mich beschäftigt (auch schon längere Zeit) immer wieder ein kleines Problem. Der Motor meines Wagens springt recht unwillig an. Dabei riecht er nach Benzin und ich habe deshalb auch die Einspritzdüsen (Verdacht auf undicht) ausgetauscht. Ist vielleicht dadurch ein bißchen besser geworden aber immer noch nicht so, wie es seien sollte. Verteilerkappen und Läufer sind ca. 2 1/2 Jahre alt. Kerzen sind aktuell neu. Steht er allerdings ein / zwei Tage ohne Gebrauch in der Garage, springt er sofort an und läuft seidenweich.
Im weiteren Fahrbetrieb ist dann allerdings scheinbar alles normal. Er spricht sehr direkt an, dreht sauber und willig hoch und die Welt ist an dieser Stelle in Ordnung. Wenn wir dann aber an einer Ampel stehen bleiben, kann es zum einen vorkommen daß der "Kollege" sägt, sprich die Drehzahl rauf und runter springt. Schalte ich dann auf N, läuft er sofort wieder normal.
Und wenn er nicht sägt, dann fängt er nach ca. 30 bis 40 Sekunden stabilem Leerlauf bei ca. 450 U/min an, unrunder zu laufen -als würde ein Zylinder nicht richtig mitlaufen-. Fahren wir an, ist wieder alles normal.
Der MKB ist nach Sichtprüfung soweit nicht porös, also vielleicht auch schon einmal getauscht worden. Vielleicht aber auch nicht. Bin mit dem Wagen seit 2007 ca. 100.000 KM ohne nennenswerte Probleme gefahren. Das heißt: Nicht ganz, Anfang 2010 wurde das Getriebe generalüberholt. Der Rückwärtsgang hatte immer weniger Kraftfluss und irgendwann war es dann soweit. Verteiler und Läufer hatte ich schon erwähnt.
Wie dem auch sei, dieser beschriebene Motorleerlauf nervt. Ach ja: Fehlerspeicher auslesen brachte auch keine Erkenntnisse. Die Frage so pauschal in den Raum gestellt ist wahrscheinlich nicht konkret zu beantworten: Was soll oder kann ich machen? Auf Verdacht alles auszutauschen ist eine eher wenig Freude machende Vorgehensweise.
Vieleicht hat ja jemand an dieser Stelle den richtungsweisenden Tipp.
Für jede Anregung und Antwort bedanke ich mich.
Bis dahin und allzeit gute Fahrt... auf das die Dinger ewig halten (was sie bei entsprechender Pflege ja auch tun).
Thomas
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