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Benzfahrer91

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Donnerstag, 6. Januar 2022, 20:52

Weiter geht's!

Nachdem das Getriebe zerlegt eine ganze Weile auf der Werkbank rumlag hab ich mich an die Kupplungen K1, K2 und KS herangemacht. Jeder der Kupplungskörbe hat einen Ringkolben drinnen, welcher je zwei Manschetten als Abdichtung besitzt. Die Ringkolben werden mithilfe vieler kleiner Federn in Position gehalten. Mit einem selbst gebauten Niederhalter drückt man den Federteller etwas runter und entfernt einen Sicherungsring. Dann Kolben herausnehmen und die Manschetten erneuern. Beim Wiedereinsetzen des Kolbens legt man mit einem kleinen Schraubendreher den Mantel der Manschette an den Kolben an, sodass er besser in den Korb zurück flutscht.


In den Bildern wird der Korb der KS-Kupplung gezeigt. Bevor der Ringkolben herausgenommen werden kann muss man die Reib- und Stahlscheiben ausbauen. Dabei fiel mir auf, dass die oberste Reibscheibe fast keinen Reibbelag mehr drauf hatte. Insgesamt sind vier Reibscheiben zwischen fünf Stahlscheiben in der KS eingebaut. Die anderen drei Reibscheiben hatten noch Neumaß. Aber es überrascht nicht, weil der fünfte Gang sehr klein gebaut ist. Ich schätze die KS und der Radsatz dazu kann nicht wirklich viel Drehmoment übertragen was wohl auch ein Grund dafür ist, dass man den 722.5 nie bei den Achtzylindern verbaut hat.
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Donnerstag, 6. Januar 2022, 22:43

Nach der KS hab ich mit BS und dem Schnellgangradsatz weiter gemacht. Den Schnellgang gibt es nur am 722.5. Andere Getriebe haben das Teil nicht und man hat etwas Arbeit weniger. Am Kolben gibt es dasselbe wie zuvor an K1 und K2 zu tun war, Manschetten tauschen. In dem Fall waren es gar keine richtigen Manschetten, sondern nur O-Ringe. Der Schnellgangkolben wird auch nicht mit vielen kleinen Federn in Position gehalten sondern aus Platzgründen gibt es nur eine Tellerfeder. Zum Ausbau braucht man kein extra Werkzeug. Die Tellerfeder wird von nur einem Sicherungsring gehalten. Beim Einbau wird bestimmt die Fingerkraft ausreichen, um die Tellerfeder etwas vorzuspannen, damit man den Sicherungsring wieder rein bekommt.

In einem Holzschraubstock lässt sich der komplette Schnellgang gut festhalten und man kann prima die Einzelteile anfassen. Viel ist nicht zu sehen. Ich hab nur der Neugierde wegen hineingeschaut. Da sitzt ein kleines Kugellager, sehr tief eingepresst. Ich bin mir nicht sicher ob man das mit einem Spreizer herausbekommt, weil man nicht am Außenring ansetzen kann. Was wenn es sich dann aufweitet und noch mehr verklemmt? Rückseitig kommt man leider nicht dran also werde ich es einfach drinnen lassen.

Den Schnellgang baue ich gleich wieder zusammen, hier gibt es keine Dichtungen zu wechseln.
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Donnerstag, 6. Januar 2022, 23:05

Planetensatz zerlegen

Als nächstes hab ich mir den Planetensatz geschnappt. Auch hier wird das meiste mit Sicherungsringen zusammen gehalten. Als erstes nimmt man den Freilauf und die Zwischenwelle ab. Der Freilauf enthält zwei O-Ringe, welche getauscht werden sollten. Man kann ihn mit den Fingern auseinanderdrücken, die Teile sind nur gesteckt und pappen wegen dem Öl dazwischen noch recht gut zusammen. Für's wieder Zusammenbauen fixiert man die Zahnscheibe einfach mit Nägeln auf der Werkbank, weil der Klemmring des Freilaufs vorgespannt werden muss, um ihn korrekt einzubauen. So kann man den Ring mit den Klemmrollen einsetzen und beidhändig mit Schraubendrehern diesen gegen den Uhrzeigersinn verdrehen, sodass er richtig einrastet. Dann legt man das Teil beiseite und wartet auf eine neue Teilebestellung beim :)
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Sonntag, 30. Januar 2022, 01:04

wieder zusammen bauen

Endlich sind alle ET da und ich konnte mit dem Zusammenbau beginnen. Zuvor wurden K1 und K2 vorbereitet, der Planetenradsatz mit Abtrieb- und Zwischenwelle ins Gehäuse geschoben und kleinere Arbeiten wie z.B. O-Ringe Überlastschutzschalter/Modulierdruckdose getauscht. Eigentlich käme als nächstes das LB3-Paket ins Gehäuse aber die Lamellen mussten noch im ATF baden, bevor man sie einsetzt. Derweil hab ich mir die Primärpumpe und den R-Gangkolben vorgenommen. Die Pumpe ist schnell montiert, der Kolben vom R-Gang braucht etwas mehr Zeit, weil er in einer bestimmten Stellung in den Stator eingefädelt werden muss. Der Kolben hat einen Dorn, welcher in einer Bohrung im Stator sitzen muss. Dann wird vor noch das Losspiel der Bremse gemessen. Es betrug 2,1 mm und war lt. WIS in Ordnung.
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Sonntag, 30. Januar 2022, 01:24

Leider kann man max. 5 Bilder anhängen also auf zu den nächsten: Der Federteller wurde gegen ein Neuteil ersetzt (ca. 5€) und mit dem selbst gebauten Niederhalter runtergedrückt. Nachdem der Sprengring in seiner Nut saß war die Einheit fertig montiert und es ging am Getriebe selbst weiter. LB3 zog sogleich ins Gehäuse. Vor dem Einsetzen deren Stahllamellen muss eine Klemmfeder an der Oberseite im Getriebegehäuse eingesetzt werden. Sie verhindert, dass die Stahlscheiben lose hin und her klackern und Geräusche verursachen -ist zumindest meine Meinung. Dummerweise vergaß ich diese Feder und musste das ganze Paket nochmal ausbauen :schlag:
Anschließend B1 und K1 einsetzen und fertig ist der Lack - zumindest für heute :D
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Sonntag, 30. Januar 2022, 09:15

Neuen Sprengring genommen?
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Sonntag, 30. Januar 2022, 11:42

Zitat von »eggy«

Neuen Sprengring genommen?
Neeeeee wozu denn? Der geht nicht kaputt und sitzt außerdem in einer Nut. Ich hatte den auch nicht ganz abgebaut sondern nur hoch geschoben. Mir war der angefressene Federteller wichtiger zu erneuern.

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Sonntag, 30. Januar 2022, 19:25

Mir ist einer fliegen gegangen im 5 Gang Automatikgetriebe nach einer Woche ;(
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Sonntag, 30. Januar 2022, 19:39

Zitat von »eggy«

Mir ist einer fliegen gegangen im 5 Gang Automatikgetriebe nach einer Woche ;(
Echt jetzt? Der gleiche oder ein großer vom Kupplungspaket?

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Montag, 31. Januar 2022, 20:12

Der auf diesem Federnsatz sitz, da auf dem Bild mit den Federn und Spaxschrauben.
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Montag, 31. Januar 2022, 23:25

Zitat von »eggy«

Der auf diesem Federnsatz sitz, da auf dem Bild mit den Federn und Spaxschrauben.
Ich bin zuversichtlich, dass meiner hier hält. Ist ja in der Nut eingeklemmt. Außer LB3 hat so stark verschlissene Lamellen, dass der Federteller von der K1 Trommel zurückgedrückt und dadurch der Ring entlastet wird. Das wäre auch noch ein mögliches Szenario. Aber das wird hier nicht mehr so schnell passieren.

Demnächst geht es hier weiter, eben hab ich das Getriebe soweit zusammen gebaut, dass nur noch der 5.Gang fehlt.

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Dienstag, 1. Februar 2022, 22:53

Deckel druff!

Kleiner Nachtrag zu den letzten drei Tagen:
der Planetenradsatz ist ja schon ins Gehäuse eingezogen mitsamt B1 und K1. Es folgte der gestern vormontierte Stator samt Ölpumpe und dem R-Gangkolben. Dazu musste mittels zweier Maßen das Losspiel der LB3 gemessen werden: ein Maß wird am R-Gangkolben abgenommen (leider vergaß ich die Papierdichtung für den Stator unterzulegen, aber das sind nur wenige Zehntel) und das andere nimmt man von der Flanschfläche Stator bis zur Tellerfeder der LB3 ab. Die Differenz beider Maße ergibt das Losspiel. Es war ja in Ordnung, auch eine fehlende Dichtung ändert wenig daran.
Dann wird der Stator einmal probe montiert. Wegen dem Passsitz muss mit leichten Schlägen solange nachgeholfen werden, bis er auf Block liegt mit dem Gehäuse. Dann wird seitlich durch die Öffnung Kolben B1 geguckt, ob das Spiel zw. der Krone des R-Gangkolbens und der Tellerfeder LB3 auch optisch nach 2,1mm aussieht - das war der Fall. Dann noch Schrauben festziehen (21Nm) und schon ist das Getriebe zumindest von vorn abgedichtet und verschlossen.
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Dienstag, 1. Februar 2022, 23:04

B2 Kolben

Anschließend ging es seitlich mit den Kolben B1 und B2 weiter. Die Abdichtung von B2 machte in der Vergangenheit ja schon zweimal Probleme mit ständigem tropfen von Öl. Der alte O-Ring (nicht mal ein Jahr alt) weist Abschabungen an einer Stelle auf, vermutlich kommen die von einer Kante am Deckel, welcher durch den O-Ring geschoben wird. Daher hab ich gleich mal den Deckel mit einer Feile die Kante entgratet und mit Schleiffließ den Dreck glatt abgeschliffen.

Der Kolben B2 lässt sich durch ausbauen des kleinen Sicherungsrings leicht zerlegen: eine lange Feder und ein Schieber mit Teflonring kommen zum Vorschein. Der Teflonring wird natürlich getauscht auch wenn es noch nicht nötig war, der alte Ring sah noch aus wie neu und war noch sehr elastisch. Ich habe nicht den Eindruck, dass der Teflon genauso altert wie z.B. normale Gummidichtringe. Scheint ein sehr widerstandsfähiges Material zu sein. Den großen Teflonring am B2 Kolben ließ ich drauf, alleine schon weil ich keine große Lust hatte mit heiß Wasser zu hantieren.
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Dienstag, 1. Februar 2022, 23:17

B1 Kolben

Analog dazu dieselbe Arbeit am B1 Kolben. Dieser ist wegen eines sehr schlecht erreichbaren Clip nicht wirklich zerlegbar. Ist auch gar nicht nötig, die einzige Dichtung ist am Pin - ein kleiner O-Ring, welcher den Pin am rausfallen aus dem Kolben hindern soll. Der O-Ring war steinhart und der Wechsel somit nötig. Vor den Kolben werden zwei recht große Federn gesetzt. Für die Montage von Kolben und Deckel braucht man deshalb recht viel Kraft, mehr als die Hände hergeben. Das hilft eine Schraubzwinge sehr gut aus zumal man die Finger zum Führen des Kolbens braucht. Noch schnell den Sprengring rein und fertig. Die Federn habe ich leider vergessen zu fotografieren. Wichtig ist, dass beide korrekt im Kunststoffteil am Bremsband sitzen. Der Pin muss natürlich auch korrekt im Bremsband sitzen was sich aber von selbst einstellt, weil er durch den Kolben sehr gut geführt wird.

Anschließend hab ich noch schnell die Bremse Schnellgang reingeworfen. Hier fiel mir auf, dass ein 2,0er Sicherungsring nötig war, um das lt. WIS korrekte Spiel einzustellen. Die alten Lamellen waren mit 2,0 mm beinahe genauso dick wie die neuen (2,1 mm). Zuvor war ein 3 mm Ring eingebaut. Ich komme schon leicht ins Grübeln, ob sich nicht allzu schnell wieder mehr Spiel einstellt, wenn ich das so verbaue. Aber die Lamellen BS ließen sich auch mit einem 2,5er Ring nicht von Hand bewegen. Da hab ich Angst, dass die Bremse dann klemmt bzw. die ganze Zeit über schleift und verbrennt...

Damit ist das Gehäuse komplettiert und es muss nur noch der 5. Gang mit dem hinteren Gehäuseteil eingebaut werden, dazu morgen mehr...
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Mittwoch, 2. Februar 2022, 12:11

Mal eine Frage, was wiegt das Getriebe so in etwa?
einen schönen Gruß
Andreas

Und der Meister sagt: " Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe " (Walter Röhrl)

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Mittwoch, 2. Februar 2022, 14:51

50-60kg? Vielleicht sogar mehr, in dem Fall wäre ich aber sehr stark :D Ein vergleichbares ZF 5hp24 wiegt ca. 95kg und ist nur minimal größer.

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Freitag, 4. Februar 2022, 15:47

85kg meine ich.
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Freitag, 4. Februar 2022, 17:26

Zitat von »eggy«

85kg meine ich.
Wirklich? Dann bin ich ja stärker als ich dachte :D Ich kann das Getriebe ohne Wandler alleine auf einen Tisch heben, bin von der Statur her alles andere als sehr kräftig. Schätze es ohne Wandler auf 10kg weniger.

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Samstag, 5. Februar 2022, 01:43

Ohne Wandler sind die 4g Automatik Getriebe deutlich unter 40 kilo bin ich der Meinung.
Mit Wandler hab ich Probleme den Klotz zu heben.


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Sonntag, 6. Februar 2022, 15:23

Montage 5. Gankpaket

Im 5.Gang befindet sich ein O-Ring welcher getauscht werden sollte. Dazu wird das 5.Gangpaket geöffnet, ein paar Sprengringe entfernen, das Zahnrad mit dem eingebauten Freilauf von der Alu Zahnscheibe klopfen und schließlich den O-Ring tauschen. Den Freilauf besser nicht anfassen, er lässt sich einfach aus seinem Sitz schieben und dann hat man eine Stunde zu tun, um ihn wieder richtig einzubauen. Die reinste Fummelarbeit. Beim Trennen der Aluminiumzahnscheibe vom Mitnehmer KS-Lamellen muss letzterer ringsum aus der Zahnscheibe geklopft werden. Dazu die Zahnscheibe am besten ringförmig am Außenrand abstützen und nur sanfte Schläge ausüben. Ich bin mir sicher sie ist nicht sehr stabil.
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