W124-Board.de

Freitag gabs ein paar Länderpunkte, die ich noch nicht hatte:
Belgien, Frankreich und England sind hinzugekommen, die hatte ich bisher weder betreten noch befahren.
Der Grund für meine Reise war ein Kontakt zu einem Briten, dessen Vater einen Service-Laden für Becker-Radios hatte.
Der Herr ist verstorben und der Sohn möchte den Kram loswerden. Da es zu viel für den Versand war und ich durch endlose Kisten von nagelneuen Ersatzteilen stöbern wollte, bin ich einfach mal nach Bedford gefahren, gute 50km nördlich von London.

Donnerstag 21 Uhr los, morgens um 5 in Calais abgelegt und ab 9 Uhr staubige Kisten durchwühlt. Das dauerte länger als gedacht. Da ich ganz gut Briten auf der rechten Spur vor mir hergeschoben habe, hätte ich meine 16 Uhr-Fähre sogar gerade noch gekriegt.
Die Franzosen haben mich im Hafen allerdings weggeschickt, weil ich keinen negativen Test hatte. Ich bin halt ein Esel, für die Hinfahrt und die Briten alles top vorbereitet, an den Rückweg und die Franzosen aber nicht gedacht. Tests bekommt man in GB extrem schwer, braucht da auch normal keiner.
Eigentlich wäre hier Kohle für die spätere Fähre fällig gewesen, die Frau am Schalter der Fährgesellschaft meinte es aber gut mit mir. Die hat einfach die Schranke aufgemacht und mein abgelaufenes Flexi-Ticket mit den Worten "At least you tried." entgegengenommen.

Um 20 Uhr hatte ich wieder französischen Boden unter den Rädern. Ich bestand zwar hauptsächlich aus Koffein und Nikotin, die Heimfahrt verlief aber ohne weitere Zwischenfälle und ich fiel um 2:30 ins Bett.
Damit steigen die Länderpunkte des Roten auf 20.
Schweiz, Italien und Tschechien hatte ich damals leider mit anderen 124ern befahren, sonst wären es jetzt 23.

Lang nichts mehr geschrieben. Seit März ist das Lotterleben der Solo-Selbstständigkeit eh vorbei, ab da hatte ich dann Lohn und Brot, dafür deutlich weniger Zeit.
Weil das Geld aber auch irgendwie weg muss, habe ich mir vom ersten Gehalt nagelneue Glanzgedrehte geholt:

Die gibts noch bei Daimler, 750€ habe ich mit Rabatten bezahlt.
Kurz nach Ostern dann mit nagelneuen Contis bestückt und montiert:

Ansonsten ist meist nicht viel passiert, keine Zeit zum Schrauben.
Zwischenzeitig kam bei 1/4 vollem Tank viel Luft im Vorfilter an. Da war der Einlass des Beruhigungstopfes im Tank mit Dreck zugesetzt, Tanksieb habe ich ja nicht mehr. Schwierig zu reinigen. Da der Einlass aber mit der Auslass-Düse des Rücklaufs eine Art Venturi-Rohr bildet, habe ich einfach mal mit Druckluft den Rücklauf durchgepustet. Dann ging es wieder und ich konnte den Tank ohne Luft leerfahren. Der Dreck war direkt danach im Vorfilter zu sehen.

Kurz vor Pfingsten habe ich mir dann mal ein Herz gefasst und endlich den richtigen Kat eingebaut:
(vlnr: Der neue GAT Eurokat, der verbaute Oberland Mangold, der verpfuschte HJS aus dem Motorspender)

Der neue hält sich nah ans Original von DB, gerade bei den Flexrohren passt alles andere nicht so toll. Der Oberland lag auch immer am Getriebe an.
Eigentlich musste der Oberland aber nur raus, weil irgendwer den Kat viel zu weit vorn im Rohr eingeschweißt hatte, dadurch gab es immer Klappergeräusche beim ausgekuppelten Bremsen. Viel tiefer wollte ich ihn auch nicht hängen.
Die Flexrohre im Detail:

Bei der Montage fiel gleich auf, dass endlich auch mal alle Rohre gerade auf die Krümmer passen, viel besser!

Das Auto sollte aber ja richtig leise werden, also habe ich mir mal originale Motorlager von DB gegönnt, kosten um die 100€ das Stück.
Das Experiment wollte ich schon immer machen, weil man bei LF und Corteco im Karton seit ~5 Jahren den gleichen Kram bekommt, wie bei den günstigen China-Herstellern.
Dazu waren es mir eigentlich immer zu viele Vibrationen im Stand.
Sehen auch gleich ganz anders aus:

Beim ersten Anlassen auch gleich der Schock: Garnichts mehr. Keine Vibrationen, kaum Geschaukel beim An und Abstellen, butterweich.

Mit diesem leisen Auto fuhr ich dann 2 Tage glücklich durch die Wildeshauser Geest.
An einem sonnigen Freitagnachmittag trat ich aus einer Laune heraus (wie so oft) innerorts den zweiten und dritten Gang voll durch. An der darauf folgenden Ampel wackelte das Auto plötzlich leicht.
Seit diesem Tag läuft der Motor warm im Stand unrund. Die ganze Maschine schaukelt.
Hier mal ein Video vom worst-case, da war die Drehzahl schon erhöht (s.u.):
https://www.youtube.com/watch?v=tOt4zmB89Wk

Da ich ein ähnliches Problem schon mal am 200D hatte, wollte ich das Ganze auf die selbe Art lösen: Druckhalteventile der Einspritzpumpe neu abdichten.

Gummi- und Kupferdichtringe nebst Federn wurden getauscht.
Zusätzlich habe ich noch das stärkere Überströmventil von Monopoel eingebaut (mehr Pumpeninnendruck) und den Förderbeginn auf 14° vor gestellt.
Und was ich schon immer am 200D machen wollte aber mangels Platz nicht konnte:

Die Fördermengenschraube hab ich mal um 90° nach links gedreht. Die ARA habe ich mit Deckel dann testweise aufgesetzt und keinen Widerstand gespürt. Die Regelstange muss also nicht gekürzt werden.
Das Resultat war jedoch sehr ernüchternd. Das Schaukeln ist noch da, zusätzlich hat die Pumpe jetzt aber einen weg und dreht warm im Leerlauf gute 950 Umdrehungen.
Leerlauf verstellen ging natürlich auch ins Leere, weil er dann kalt mit 450 Umdrehungen startet und fast abstirbt. Die ELR kann das auch nur noch schwer ausgleichen und kommt angeklemmt auf 600U/min.
Da wird wohl ne neue Pumpe oder die Bosch-Werkstatt fällig.
Bevor ich das Geld in den Motor investiere, wollte ich aber wissen, ob das Schaukeln nicht vielleicht vom Motor kommt. An einen platten Zylinder hatte ich eh nicht geglaubt, weil der Motor nach wie vor kein Blowby hat.
Also mal Kompression gemessen:

Der Zettel war erst schief drin, die langen Linien bei 1-4 sind die richtigen.
Wir haben hier also 22 - 22 - 22 - 21 - 22 - 20,5.
Laut DB dürfen Zylinder nicht mehr als 3 bar auseinander sein, der Motor scheint also gesund. Die Maschine war zum Zeitpunkt der Messung nicht mehr heiß, man konnte den Ventildeckel aber z.B. immer noch nicht richtig anfassen. Also "warm".
Kann ich damit ein undichtes Ventil oder Riss im Kopf ausschließen?
Wenn ja, kriegt der ne neue Pumpe und neue Düsen, dann sollte ja Ruhe sein.

Zufallsfund beim Kompression messen:

Der Vorbesitzer des Motors hatte irgendwann mal die ZKD gemacht und keine neuen Flammscheiben benutzt. Möglich, dass da eine Düse Schaden genommen hat.
Eine heftig nagelnde Düse auf dem zweiten Zylinder konnte ich identifizieren und austauschen.

Achja, obendrein ist mein ZMS höchstwahrscheinlich Mus. Der Wagen schaukelt sich trotz ARA öfter auf. Gerade wenn man vom Gas geht, gibt es einen kurzen Ruck. Mit dem Gaszugdämpfer sollte sowas eigentlich nicht sein. Ich habe schon 200Ds mit kaputten Hardyscheiben und EMS gefahren, das fühlte sich ganz anders an als das jetzt.
Blöd, dass es das ZMS für den 603 nicht mehr gibt. Muss ich wohl das vom 606 nehmen.

So, und wem noch ganz doll langweilig ist, der kann mal Geräuscheraten beim Diesel.
Ich habe da ein Geräusch, das kommt ganz selten bei kaltem Motor. Wenn man genau hinhört, klingt es, als würde jemand gegen ein Glas schlagen, um eine Rede zu halten.
Viel Spaß: https://www.youtube.com/watch?v=f4mT_K383RI

Zitat von »sporttourer«

Felgen sehen gut aus!

Zu den glanzgedrehten: Welche Felgen (breite und er) bzw. Teilenummer ?

Das sind die ganze normalen 6,5Jx15H2 ET44. Innen auf den Felgen steht auch die ganz normale Teilenummer für die Felgen, 124 401 1802. Zu bekommen sind die allerdings nur über die B-Nummer. Bei Interesse schreibe ich dir die per PN. Will nur nicht, dass es einen Run gibt und alle weg sind.
Die TN findet man aber per Google auch, wurde vor 10 Jahren mal in diesem Forum gepostet. Bonushinweis: Die Räder hießen zeitweise bei DB "Alamak".

Zitat von »freedo«

Die Glanzgedrehten übrigens stehen ihm gut! Finde die immer noch so chic. Warte mal ab, bis Du irgendwo aus einem Gebäude rauskommst und du siehst, wie sich das Restlicht abends oder nachts in den Felgen spiegelt. Wirklich chic! Sind das 6,5x15 ET44?

Kenn ich ja schon, hatte ja schon seit 1-2 Jahren fast perfekt erhaltene Gebrauchte.
Hab nur kein passendes Foto gefunden, hab noch keins mit den neuen Rädern gemacht.
Noch 2 aus Barsbüttel:

Zitat von »Benzfahrer91«

Die Kompression ist top! Mit solchen Werten hat man keine undichten Ventile

Das beruhigt.

Neue Einspritzpumpe ist bestellt. Ich habe eine nagelneue Pumpe aus altem Lagerbestand für 470€ kaufen können. Ist auch für Schalter mit ARA. Einziger Haken: Die ist für den 606 Sauger.
Sollte aber kein großes Problem sein. Das Überströmventil muss ich neu kaufen, weil das bei den 4V-Pumpen länger ist. Vorförderpumpe habe ich noch vom 2V da, die restlichen Anschlüsse sollten gleich sein.
Der Verstellhebel sieht leicht anders aus, vielleicht kann man den ja auch einfach wechseln. Stophebel würde ich auch anbauen, wenn irgendwie möglich.
Es kann sein, dass ich für die AU etwas Drehzahl zurücknehmen muss. Die 606 drehen ja leer manchmal bis 5600, aber das würde ich dann sehen.
Fördermenge kann ich wahrscheinlich so lassen, ein guter Teil der Mehrleistung des 606 kommt ja von der höheren Drehzahl. Vermutlich wird nur minimal mehr eingespritzt, um dem besser mit Luft gefüllten Zylindern gerecht zu werden.
Wenn es nicht zu stark räuchert, lass ich es so.
Bin gespannt...

Pumpe ist seit Freitag da, Kleinteile auch.
Verstellhebel ist leider fest:

Da müsste man die ganze Verstellhebelwelle ziehen, trau ich mich aber nicht.
Geht das überhaupt einfach so, ohne die Pumpe zu zerlegen?
Ansonsten bastel ich das Gasgestänge irgendwie so hin, dass es funktioniert.
Einbau irgendwann diese Woche, erstmal Zeit finden.
Sollte eigentlich nach Feierabend irgendwie schaffbar sein.

Am Sonntag, den 10. war es dann so weit, raus mit dem Schlawiner:


Im Vergleich:



Hier sieht man die unterschiedlichen Verstellhebel:


Stophebel dran und rein damit:



Neben dem Überströmventil im Rücklauf ist auch die Hohlschraube für den Vorlauf länger, habe ich passend zum 124.131 bei Daimler bestellt.
Aus Angst, die Pumpe bei den ersten Umdrehungen zu schrotten, habe ich mit der Vorförderpumpe per Hand Diesel gepumpt, bis er aus dem Rücklauf wieder rauskam. Zusätzlich noch Motoröl durch die Öffnungen für VFP und Blockierschraube.
Förderbeginn habe ich auf 8° eingestellt, weil die Pumpe zwangsläufig für AGR sein muss, entspricht also 14° für non-AGR Pumpen.
Gasgestänge passt, ich hab jetzt nur weniger Pedalweg. Man sollte drauf achten, den Endanschlag des Pedals irgendwie mit dem der Pumpe in Einklang zu bringen. Hatte ich erst falsch gemacht und nach einer Woche eine gebrochene Kugelpfanne im Gasgestänge, 50km von Zuhause. Jetzt ist alles richtig eingestellt, das Pedal hat die ersten 2cm jetzt halt etwas "Leerweg".

Die Fehler mit dem Schaukeln im Leerlauf und der erhöhten Drehzahl bei warmem Motor sind leider nicht ganz weg. Es wurde beides etwas besser, ist aber definitiv noch da.
Wenn es die Pumpe nicht ist und die Kompression auch unauffällig, was kann es dann noch sein?
Selbst ein mittlerweile ellenlanger Thread im Nachbarforum hat keine nennenswerten Lösungsansätze hervorgebracht.
Die besten Tipps bleiben: Hin- und herschwingendes ZMS und Düsen.

Apropos ZMS: Das wollte ich eigentlich morgen vom frischen Gehalt kaufen. Ich hatte vor einem Monat bemerkt, dass das ZMS für den OM606 ganz normal von LuK lieferbar ist für 280€, und das in mehreren Shops.
Heute nochmal geguckt: Nichts mehr, überall ausverkauft.
Das vom 603 ist ja seit Ewigkeiten schon nicht mehr lieferbar.
Was tu ich jetzt?
605 und 605A sind noch teils verfügbar, 612A wäre noch deutlich billiger.
Weiß jemand, ob das Schwungrad aus dem 270CDI an das alte Getriebe passt? Am Motor passt es, hab ich selbst schon mal an nem 606 verbaut. Da allerdings mit dem 6-Gang Getriebe und nicht mit dem alten Teil.
Oder gleich ein 717.430 besorgen und auf EMS umrüsten?


Netter Nebeneffekt der neuen Pumpe: Der Kahn ist übelst schnell!
Das Ding hört einfach nicht auf zu drehen, bergauf im dritten Gang hat der bis 5500 Umdrehungen weiter geschoben.
Schade, dass bei der AU maximal 5400 leer anliegen dürfen, ich habe momentan etwa 5600-5700, das wäre selbst für einen OM606 etwas zu viel...
Macht auf der Autobahn natürlich eine sehr gute Figur. Mit der alten Pumpe ging es ab 175 nur noch schleppend weiter, jetzt schiebt der kompromisslos bis etwa 200.
Viel konnte ich die Endgeschwindigkeit noch nicht testen, im ersten Versuch hat der allerdings GPS 208 geschafft, danach wurde der Verkehr zu dicht. Und das mit 4 Burgerking-Dauerkunden im Auto, kann aber auch am Windschatten gelegen haben.
Das werde ich noch mal beobachten, wie viel da so idR anliegen. Bin aus Zeitgründen nicht so oft wie früher nachts auf den entsprechenden Autobahnen...

Die Pumpe scheint neben der Drehzahl auch etwas mehr Menge zu geben, zumindest ist auch der Durchzug deutlich besser geworden, hier mal der vierte Gang von 60-160:
https://www.youtube.com/watch?v=b2BrlCwrxHg
Den Wert für 0-100 habe ich auch heute noch 2x mit GPS gemessen: 11,5s (Tank 1/3) und 12,9s (Tank voll). Im Schnitt übertrifft das die E300D-Werte.
Zusätzlich nochmal 0-100 gefilmt, ich stoppe hier etwa zwischen 12,5 und 13 Sekunden. Bei gut 4000 Umdrehungen fliegt die Kupplung.
https://www.youtube.com/watch?v=arIGBXck8Ls
Selbst das hätte ich besser hinbekommen können, der zweite Gang wäre eigentlich früher dran gewesen.

Tachofoto jenseits der 205 muss ich nachreichen. War in dem Moment zu baff, dass der immer noch schiebt.

Zitat von »Twix«

204 kmh finde ich schon sehr sehr ordentlich.

208 hat die Blitzer-App angezeigt

Zitat von »Twix«

So einfache Sachen wie Motorlagerung und die am Getriebe sind bestimmt neu gemacht..

Klar, außerdem: Schaukeln, nicht vibrieren.

Zitat von »push66«

Als Profi sollte man ... ab und zu, ... regelmäßig ... ? wenigstens seine PN ankucken.
Zumal sich dabei etwas Produktives entwickeln könnte.
Oder habe ich da was falsch verstanden?

Nix Profi, hab nur mal ein paar Radios gewerblich gemacht. Mittlerweile bin ich aber in den Mühlen eines 40h-Jobs gelandet und mache das nur noch sporadisch. Da ich dazu auch privat ständig auf Achse und oft länger nicht zuhaus bin, kann es manchmal sein, dass ich meine PNs in einem Internetforum ein paar Tage nicht kontrolliere. Zumal ich keine Benachrichtigung auf dem Handy bekomme wie bei Kleinanzeigen.
Da muss man also schon mal 2-3 Tage Geduld mitbringen oder halt anrufen, Nummer ist bei Kleinanzeigen hinterlegt.

Zitat von »eggy«

Wenn die Lösung da ist geb bescheid. Mein 200D läuft seit Jahren genau so. Auch mit dem Glasgeräusch und dem wackeln. Motorlager auch schon zwei mal getauscht.
Hatte schon die Pumpe die ganze Zeit im Verdacht, aber danke, dass ich diese jetzt ausschließen kann. Nachdem ich vor Monaten mal alle Leitungen der Düsen während er lief mal abwechselnd gelöst hatte, haben sich die Geräusche verändert. Keine Ahnung ob sowas evtl an einer Leckölleitung oder Düsen liegen kann. Evtl einfach mal den Förderbeginn etwas zurück stellen so Richtung 10.

Interessant, dass du das helle Geräusch auch hast. Dass eine Menge Diesel mit diesem unrunden Lauf existieren, wusste ich. Aber wenn du das "Glasgeräusch" auch hast, könnte das der gleiche Fehler sein. Das nimmt mir aber etwas die Hoffnung, dass es mit einem neuen ZMS wieder gut ist. Naja, muss ja eh neu.
Der unrunde Lauf war bei meinem 601 ja immer nach Abdichtung der DHV für ein Jahr weg, der hatte aber nicht dieses Geräusch...

Habe neulich mal alle ZMS für Diesel von LuK gesucht:

Sprinter hat bei den CDIs evtl noch andere.
Wichtig ist, dass der 602 Turbo tatsächlich die gleichen Schwungräder hatte, wie der 603 Sauger und später der 606 Sauger.
Da die Schwungräder von den 250er Saugern sich bei LuK scheinbar auch teilweise überschneiden, habe ich mich für das Schwungrad vom 605 Turbo entschieden. Das hat tatsächlich leider eine größere Kupplung (240mm statt 230mm), aber die hab ich halt dazu bestellt.
Das mit dem Freiwinkel habe ich erst danach bemerkt, bzw. wurde darauf gestoßen. Hoffentlich ist das nicht zu weich.

Dann bleiben noch die Düsen. Keine Ahnung, ob die so ein Geräusch verursachen können. Bei mir kommt es von vorne, erster Zylinder oder so. Kalt nagelt die Düse an dem Zylinder auch extrem laut.
Hatte die schon mal gegen eine gebrauchte getauscht, ohne Erfolg.
Habe mal Kontakt zu DieselSend aufgenommen, um 6 neue Henzo-Düsen zu kaufen.
Wenn es das nicht ist, kann ja eigentlich nur noch was mit der Vorkammer oder den Ventilen nicht stimmen.

Muss hier echt einiges nachtragen, komme einfach nicht zum Schreiben...

Irgendwann hab ich dann auch mal ein Tachofoto geschafft, die A1 war recht frei von HH nach HB:

Das waren echte 210km/h laut GPS, wirklich beeindruckend für diesen Motor. Im Scheinwerferlicht des folgenden CLKs waren immer wieder dicke Rußwolken zu sehen.
Die Fahrleistung veranlasste mich, eine Zahl zu tauschen, auch wenn es nicht ganz richtig ist:

Eigentlich auch als Diebstahlsicherung für die im September geplante Marokkoreise gedacht, da 6-Zylinder dort recht unbeliebt sind.
Irgendwo hatte ich noch ein besser erhaltenes Lenkrad abgestaubt, sowohl Holz als auch Leder sahen deutlich besser aus:



Das Schwungrad war fix da, der Einbau musste allerdings trotzdem noch ein bisschen warten:

Wie man hier sieht, ist das Schwungrad vom 605 Turbo ein bisschen anders aufgebaut. Beim originalen Schwungrad gab es einfach längere Schrauben dazu, beim neuen musste man die kurzen vom EMS nehmen. Die habe ich einfach von einem der 3 rumstehenden 601er gemopst.
Das Problem an der Sache ist leider, dass die SW12-Vielzahn Schrauben sehr tief befestigt werden. Eine 12er Vielzahn-Langnuss findet sich nicht in jedem Werkzeugkasten und musste erst bestellt werden.
Zeitgleich hatte ich nach einem neuen Getriebe Ausschau gehalten, weil das aktuelle ja in allen Gängen außer dem vierten leichte Heulgeräusche von sich gab.
Ich kaufte erst ein sehr frühes .433 aus einem 300E, das jedoch durch hohes Spiel beim Drehen glänzte.
Dann noch etwas recherchiert, .460 waren auf dem Markt nicht zu guten Preisen zu finden, aber .466 gab es ein paar.
Das .466 stammt vom OM611, also den ersten CDIs. Vor der Leistungssteigerung gab es die auch noch mit 5-Gang Getriebe, das ist eben dieses. Im Prinzip ist das ein .460 mit etwas kürzerem ersten Gang. Deckel musste ich wieder umbauen, hatte jetzt ja ein zweites .433 zum schlachten.
Am 09.08. war es dann so weit und ich konnte das Schwungrad umbauen.
Das krumme Ausrücklager hab ich mal lieber nicht genutzt:

Im Ausgebauten Zustand habe ich mal an den Schwungrädern gewackelt. Eigentlich waren beide recht gleich, nur ließ sich mein altes Schwungrad im Freiwinkel leichter drehen. Dämpfungswirkung = 0.
Nachdem ich unter großem Gefluche die Kupplung entlüftet hatte, kam die Probefahrt:
Erster Gang wirklich recht kurz, fällt manchmal negativ im Wechsel von 1 in 2 auf.
Leerlauf wackelt immer noch.
Das Aufschaukeln bei der Fahrt ist jetzt fast weg. Ein Nebeneffekt ist allerdings, dass man nicht mehr so extrem untertourig durch den Ort tuckern kann, da dröhnt es jetzt. Früher konnte man gemütlich bei 45 schon in den fünften, der Motor hat dann friedlich vor sich hingeblubbert und es hat nichts gedröhnt. Jetzt muss man damit schon bis 60 warten...

Chronologisch war irgendwo hier eine kleine Schweden-Reise. Freundin hatte eh frei, ich eine halbe Woche Überstunden-Abbau.
Mittwochmittag, den 17.08. ging es los. Mit dabei war die Kühlbox, randvoll mit Getränken und sonstiger Verpflegung und die Dachträger. Erster Halt war in Ahrensburg bei Hamburg, hier gab es einen Dachzeltverleih:

Das wollte ich schon immer mal ausprobieren, so ein langes Wochenende ist eigentlich perfekt dafür.
die Große-Belt-Brücke noch bei Tageslicht passiert, die Öresundbrücke dann leider bei Nacht:

Die Preise für die Brücken (vor allem Öresund) sind eine Frechheit, aber was will man machen?
Schlafplatzsuche mit nem Dachzelt in Schweden kann nicht allzu schwer sein, dachte ich, aber weit gefehlt: Wegen massiver Übernutzung des Rechts auf Wildcamping ist es quasi überall per Schild verboten.
Irgendwann fanden wir dann ne ruhige Ecke in der Nähe eines Badesees, es war schon 2 Uhr nachts.

Am nächsten Morgen sind wir nach Frühstück und Proviantergänzung bei Lidl erstmal langsam immer weiter Richtung Vätternsee gegurkt.
Auf der westlichen Seite ist der See komplett mit Sandstrand, Uferstellen gibt es wegen Naturschutzgebiets trotzdem wenige:

Auch hier wieder Camping verboten, laut Recherche wohl erst seit ein paar Jahren, vorher stand hier immer alles komplett voll mit Wohnklos.
Mangels Alternativen beschlossen wir, hier hinter dem letzten Baum zu parken und bei Dunkelheit das Zelt aufzuklappen.

Am nächsten Morgen am Strand gefrühstückt (Eier, Pfanne und Gaskocher hatten wir dabei) und im glasklaren Wasser geschwommen.
Der Tag und die Kilometer plätscherten so dahin, wir fuhren am Vätternsee entlang in nördliche Richtung und bogen dann östlich ins ländliche Gebiet ab. Hier wurde es plötzlich recht bergig, alles erinnerte ein bisschen an den Harz.
Nichtsdestotrotz recht nett da, auf einer Landstraße bog ich in einen Waldweg zu einem See ab. Nach einem Kilometer stand man direkt am See mitten im Nirgendwo, sehr nett.
Im nächsten Ort ne Pizza geholt, wieder an den See gefahren und nach dem Abendessen das Zelt aufgeklappt:

Keine Menschenseele da, fast schon unheimliche Ruhe. Nachts haben wir mehrmals Elche gehört.
Der nächste Tag sah eigentlich vor, an die Ostküste Schwedens zu fahren. Dort angekommen wurde das Wetter schlagartig schlecht. Ein Blick aufs Wetterradar ließ uns wieder nach Westen fahren.
Am Ende sind wir dann wieder am Vätternsee an der gleichen Stelle gelandet.


Danach kam nur noch die Rückreise, insgesamt waren es 2932km in 5 Tagen.
Irgendwo hinter Kopenhagen stockte die Kiste wieder auf der Autobahn trotz 1/4 vollem Tank. Auf der Abfahrt war er dann ganz aus, nach langem Orgeln mit dem Inhalt des Reservekanisters sprang er wieder an.
Da ist wohl immer noch Dreck im Tank...


Mitten auf der Schweden-Reise war auch zufällig das 6-Jährige Jubiläum dieses Autos unter meiner Fuchtel. Am Morgen des 20.08. betrug der Kilometerstand des Autos exakt 360 433. Also exakt 41 207 km im letzten Jahr. Abgeholt habe ich den Wagen 2016 mit 151 568 km, macht also ziemlich genau 208 865 km in 6 Jahren. Damit erholt sich der Jahresschnitt wieder auf 34 811 km.
(Mittlerweile hat der Wagen sogar 375tkm.)

Fortsetzung folgt, Zeitpunkt ungewiss. Die Marokko-Reise war recht umfangreich...