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Lustig, dass du dazu einen Thread anfängst. Ich habe mich nämlich grade heute an meinem Auto mit dem Thema beschäftig und wollte dazu auch noch etwas schreiben.

Als erstes meine Frage: Hast du deinen Gaszug auch richtig eingestellt?
Ich habe nämlich schon öfter an meinem Steuerdruck gespielt, aber mich nie um das Regulierungsgestänge gekümmert. Man merkt zwar Veränderungen, aber es wird nicht optimal.

Heute habe ich dann mal gemäß der Anleitung im WIS den Gaszug eingestellt.
Das Thema Steuerdruck für den M111 wird ja da auch gleich kurz mit behandelt.

Anbei mal ein Bild für alle, die wissen wollen von welchen Plastikteilen hier die Rede ist:



Bei mir ist es so, dass die abgebildete Lage die Grundstellung ist, wenn das Gaspedal komplett entlastet ist. Zur erst hatte ich Sie bündig eingestellt, mit dem Ergebniss, dass die Schaltpunkte und Schaltvorgänge besonders von 1-->2 sehr schlecht waren.

Wenn man jedoch am Mitnehmer (also das Blechteil, wo der Gaszug endet) das Spiel herausnimmt (nicht durch schrauben, sondern am Hebel ziehen) und dann die Keile bündig einstellt, passen die Schaltpunkte sehr gut und auch der Schaltkomfort ist bei mir besser geworden.
Ob das von Dauer ist, oder ein Zufall war, werde ich in der nächsten Woche mal beobachten.

Mein Fazit:
GANZ WICHTIG! NICHT NUR AM STEUERDRUCKZUG RUMSPIELEN, SONDERN ZU ERST DAS REGULIERUNGSGESTÄNGE ORDNUNGSGEMÄß EINSTELLEN.

Gruß
Christian

Hast dann auch ein paar Einstellhinweise fürs Gestänge und den Gaszug?

Hallo Werner,

hier hast du die gesamten Einzelheiten über das Getriebe, besonders die Kapitel über Steuerdruck und Modulierdruck einstellen:

http://archiv.mb124.de/archiv/Antrieb#Automatisches_Getriebe

Viel Erfolg
Max

Zitat

Wenn man jedoch am Mitnehmer (also das Blechteil, wo der Gaszug endet) das Spiel herausnimmt (nicht durch schrauben, sondern am Hebel ziehen) und dann die Keile bündig einstellt, passen die Schaltpunkte sehr gut und auch der Schaltkomfort ist bei mir besser geworden.Christian

Hi, kannst Du das nochmal erklären?

So wie ich das sehe, kann ich doch nur die Spannung des Hebels, über die Gaszug -schraube einstellen.

Was meinst du mit Hebel ziehen?

Guß,

Ivo

Zitat

Original von pixeldoc
Hallo Werner,

hier hast du die gesamten Einzelheiten über das Getriebe, besonders die Kapitel über Steuerdruck und Modulierdruck einstellen:

http://archiv.mb124.de/archiv/Antrieb#Automatisches_Getriebe

Viel Erfolg
Max

Vielen Tank sowas hab ich gesucht

Nur fehlt da immer noch was zum Gaszug.

Ich wollte zuerst eine Anleitung zum Einstellen des Gaszugs schreiben, dachte aber dann, dass das für viele selbstverständlich und zu einfach ist.
Da es aber doch für viele interessant zu sein scheint, hier mal ein kurzer Abriss:

Diese Anleitung bezieht sich nur auf den M111, also 200E und 220E (bzw. E200 und E220) ab 9.92.

Der Gaszug bzw. das Regulierungsgestänge befindet sich bei geöffneter Haube rechts vom Motorblock direkt vor der Drosselklappe:



Hier eine Übersicht der relevanten Teile:
1 Gaszug
2 Einstellschraube Gaszug
3 Microschalter Leerlauf
4 Führungsstück
5 Mitnehmerfeder
6 Verbindungsstange
7 Steuerdruckzug
8 Einstellschraube Steuerdruckzug







Und jetzt Schritt für Schritt:

1. Prüfen ob der Gaszug und das ganze Gestänge leichtgängig ist, ansonsten gängig machen

2. Mit Hilfe der Einstellschraube am Gaszug (2) das Spiel zwischen Führungsstück (4) und Mitnehmerfeder (5) auf 0,5 bis 1mm einstellen. (Bei mir war es so, dass sich das Endstück leicht von der Feder abhebt, wenn man am Zug ca. 1mm hin und her wackelt. Das kommt dann aufs gleiche raus)

3. Die Verbindungsstange (6) am oberen Kugelkopf abpressen (lösen)

4. Prüfen, dass der Microschalter Leerlauf (3) betätigt ist

5. Die Verbindungsstange (5) einstelllen:
5.1 Die Länge so einstellen, dass die Stange am Kugelbolzen spannungsfrei anliegen kann (den Hebel dabei nicht nach oben ziehen, hier ist WIS leider etwas ungenau)
5.2 Die Verbindungsstange (5) um zwei Umdrehungen kürzen, danach den Kugelbolzen wieder mit der Mutter kontern und aufpressen (vorher etwas einölen ist hilfreich und verbessert die Gängigkeit, das gilt auch für den unteren Kugelkopf, muss aber nicht unbedingt gemacht werden)
ACHTUNG: Bei der Einstellarbeit muss darauf geachtet werden, dass der Microschalter (3) geschlossen bleibt.

6. Den Steuerdruckzug einstellen (hier meine Vorgehensweise, abweichend bzw. detailliert zu WIS):
Das Blechstück, in dem das Führungsstück (4) sitzt, nach vorne ziehen, so dass das Spiel im Hebelwerk eleminiert wird (also so, dass ein Widerstand zu spüren ist, sich die Verbindungsstange (6) aber noch nicht bewegt.
Nun den Steuerdruckzug (7) (rot ummantelter Zug hinter der Drosselklappe) an der Einstellschraube (8 ) so einstellen, dass die beiden Kunststoffspitzen des Kulissen- und des Regulierungshebels parallel stehen:



Auf dem Bild ist die Stellung zu sehen, wenn das Spiel nicht herausgenommen ist. Die Hebel stehen dann natürlich nicht parallel.

7. Volllastanschlag Prüfen:
Beim vollständigen Durchtreten des Pedals (KEIN Kick-Down) darf der Stellhebel an der Drosselklappe grade so am Anschlag anliegen. Im Idealfall hat man hier einen Helfer, der das Pedal tritt, ansonsten geht es aber auch nach Gehör, da der Hebel beim Anschlagen laut "klack" macht.
Wenn hier was nicht stimmt, muss der Vollastanschlag am Pedal nachjustiert werden.

8. Jetzt nochmal prüfen, ob das Spiel zwischen Führungsstück (4) und Feder (5) noch der Vorgabe von 0,5 bis 1 mm entspricht. Ggf. nochmal an der Stellschraube am Gaszug nachstellen (WIS will hier eine andere, sehr schwer zugängliche, Schraube verwenden, der Effekt ist aber der gleiche)

9. Laut WIS soll jetzt noch der Gaszug am Endstück (also hinter der Feder) mit Korrosionsschutzfett geschmiert werden


Nachdem ich diese Prozedur durchlaufen hatte, schaltet mein Getriebe nun noch etwas besser. Ggf. kann man jetzt auch noch etwas am Steuerdruckzug rumprobieren. Die Ausgangslage ist ja anhand der Hebel reproduzierbar.


Gruß
Christian

Und wer mir jetzt noch die Einstellwerte für den M102 und M103 hat wär mein Held des Tages

Ich glaube, dass bei den Motoren der Aufbau des Gestänges anders ist.
Im Zweifelsfall hilft immer WIS

Hab leider keins daher frag ich

So erstmal Dank an Bluesman für die tolle Anleitung.

Ich habe mich heute mal ans Abstimmen meines m104 (2.8l) gemacht.

Gaszug auf 1mm Spiel und dann die beiden Kunstoffspitzen auf gleiche höhe gebracht.

Ergebnis: Viel ruhigeres fahren weil die Schaltpunkte einfach besser sind bzw. Schaltet das Getriebe weicher.

Gruß,
Ivo

Schön, dass es geholfen hat.

Beim M104 darf man übrigens die Verbindungsstange nicht kürzen. Das Festmaß lautet 84mm.


Gruß
Christian

Und nochmal, hat mir bitte jemand das selbe noch für 102 und 103?

Ich will mal noch einen Nachtrag zur Einstellung machen:

Beim Einstellen der Länge der Stange sollte man eher zu lang, als zu kurz anfangen.
Sprich: Den Kugelkopf so weit nach oben schrauben, dass der Leerlaufschalter grade so betätigt bleibt, wenn man den Hebel auf der Kugel einhängt.
Damit reduziert sich nämlich das Spiel im Gasgestänge ganz erheblich und mein Hinweis auf das Herausnehmen des Spiels hat sich somit erledigt. (Das war, wie sich herausgestellt hat nur ein Schummelweg, um den Schaltdruck wieder in den Griff zu bekommen, aber bei gelöstem Gaspedal stimmt dann natürlich die Zuglänge nicht zur Gasstellung, was zu hartem Hochschalten bei nahezu Null-Last führt... Merkt man z.B. im Stau beim Rollen)

Ich hatte das zuerst falsch gemacht, da ich nicht wusste, ob die obere oder untere Laufbahn im Kulissenhebel entscheidend ist.
Richtig ist, dass man an der unteren Laufbahn anliegen soll.
Danach kann man den Steuerdruckzug ohne irgendwelche Manipulationen mittels der Anzeigehebel einstellen und alles funktioniert einwandfrei.

Gruß
Christian

Entschuldigung fürs Off-topic, aber ich habe schon gesucht und vergebens gefragt daher hier nochmal:
Wer ist eigentlich der Hersteller der Automatikgetriebe?Mercedes selbst?
Danke für nen Statement.

Schließe mich reiner an! wenn jemand eine anleitung ala bluesman hätte, wäre das sehr nett

gruß

Micha