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BayerMUC

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Mittwoch, 11. August 2021, 01:39

Blue Label [230CE] - mein Coupé in 348

Hallo zusammen,

Dieses Thema soll in erster Linie dazu dienen, die Erhaltung und Wartung meines Autos zu dokumentieren, damit ich mich später mal daran erinnern kann. Vorgestellt hatte ich mich im entsprechenden Thread ja schon im vergangenen Jahr, da war ich noch auf der Suche nach einem Coupé. Mittlerweile habe ich eines gefunden – oder besser: Eines hat den Weg zu mir gefunden. Und gestern wurde es endlich zugelassen!

Doch von Anfang an …

Vor ein paar Jahren war ich mal beruflich längere Zeit in Holland und hätte mir dort fast einen C124 gekauft, was damals aber an dem bei näherer Betrachtung doch sehr miserablen Zustand scheiterte. Doch seitdem ließ mich der Gedanke, einmal diesen Klassiker zu fahren, nicht mehr los. Diese Erfahrung war wohl auch der Grund, weshalb ich meine Suche in den einschlägigen Online-Portalen auf die Niederlande ausdehnte. Eine Schnapsidee, wenn man im Süden Bayerns wohnt. Aber was ist schon rational, wenn es um alte Autos geht :D
Kurzum: Ende 2020 war ich auf einen günstig angebotenen 230CE gestoßen, Standort unweit der Deutschen Grenze hinter Aachen und war drauf und dran, mit Kaufabsicht dorthin zu fahren. Dann kam der neuerliche Lockdown und damit der Frust, großer Frust.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kaufte die Katze im Sakk, bar jeder Vernunft. Lieferung vor die Haustüre gegen kleine Gebühr inbegriffen. Seit März stand er nun da, der Holländer. Ohne deutsche Zulassung, ohne TÜV, mit einigen offensichtlichen Mängeln und einigen, die sich erst später offenbaren sollten, aber immerhin mit wenig Rost.

Eckdaten:
230CE (M102) aus 07/1990, 97KW
Ort der Bestellung: Niederlande, bisher auch nur dort gelaufen
außen Perlblau Metallic 348, innen Stoff blau 062
km-Stand bei Übernahme: 228.370
Ausstattung ab Werk:
412 Schiebedach elektrisch mit Hubeinrichtung (must-have)
420 Getriebe Automatisch 4-Gang (must-have)
570 Armlehne klappbar vorne (must-have)
583 Fensterheber elektrisch Fahrertüren
592 Wärmedämmendes Glas, heizbare Heckscheibe, Bandfilter
620 Fahrzeuge mit Katalysatortechnik

Im Kaufpreis war natürlich genügend Wartungsstau enthalten, der Tellerrapport (Datenbank der niederländischen Zulassungsbehörde, bei der die km-Stände in regelmäßigen Abständen festgehalten werden) weist eine Laufleistung von nur 30.000 km in den letzten 10 Jahren aus. Da ich lediglich einen Tiefgaragen-Platz habe, passte ich immer mal wieder gutes Wetter ab und fuhr den Wagen ins Freie, um mir nach und nach ein Bild bzw. eine Bestandsaufnahme zu machen. Als Ziel setzte ich mir, das Coupé bis zum Sommer wieder auf die Straße zu bringen.

Und das ist mit dem gestrigen Tag auch gelungen! Gut 31 Jahre nach der Auslieferung rollt der Benz jetzt erstmals in Bayern. Hier mal zwei Bilder von der ersten Ausfahrt (Nabenkappen sind schon bestellt ;) ):

index.php?page=Attachment&attachmentID=52193

index.php?page=Attachment&attachmentID=52194

In den kommenden Beiträgen werde ich näher darauf eingehen, was die bisher durchgeführten Arbeiten angeht und auch ein paar Worte zu den Hürden bei der Zulassung eines Fahrzeugs, das noch nie in D registriert war, verlieren. Für den Moment aber bin ich einfach happy, dass das schöne Coupé wieder fährt und hoffe auf viele gemeinsame Kilometer entspanntes, stilvolles cruisen.

Viele Grüße
Christian

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »BayerMUC« (11. August 2021, 01:55)


Reinhard710

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Mittwoch, 11. August 2021, 07:27

Schönes Auto!
Ich arbeite mich gerade durch die Mängel meines 200T.
Der soll aber im Alltag als Kinder-/Hunde-/Baustellen-und Brennholzauto laufen.
Daher dürfen kleine Beulen und Lackmängel bleiben. Die Technik muss natürlich stimmen.
Autos, die nur bei Sonne raus dürfen, haben wir schon, da musste noch ein Alltagsklassiker her :) .
Viel Spass mit Deinem Coupé!

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Mittwoch, 11. August 2021, 09:32

Moin aus dem Norden in den Süden!
Glückwunsch zum gefundenen QP. Ich finde die Form auch nach 7 Jahren immer noch einfach schön und freue mich jedesmal auf die Fahrt.
Im Kaufpreis war natürlich genügend Wartungsstau enthalten,
:rofl schön gesagt.

Habe mal die Schwierigkeiten bei Zulassung eines Schwedenimports von einem Kumpel begleitet, bin also sehr gespannt auf deinen Bericht, und natürlich auch auf die Sanierung des Wartungsstaus.
Viel Erfolg und Grüße
Otthardt

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Mittwoch, 11. August 2021, 09:49

Was soll an einem Import aus einem EU-Land mit einem einheimischen Fahrzeug so schwer sein? Da fährt man zum TüV und macht eine ganz normale HU/AU (zur Not §21). Wenn man sogar ein COC hat reicht eine gültige HU-Bescheinigung zur Anmeldung in Deutschland.

Kommt immer darauf an, wie (un)fähig der Blaukittel und die Zulassungsstelle ist.

Aber ... so von weitem ein schönes Fahrzeug. :)

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Mittwoch, 11. August 2021, 13:20

Was soll an einem Import aus einem EU-Land mit einem einheimischen Fahrzeug so schwer sein? Da fährt man zum TüV und macht eine ganz normale HU/AU (zur Not §21). Wenn man sogar ein COC hat reicht eine gültige HU-Bescheinigung zur Anmeldung in Deutschland.

Kommt immer darauf an, wie (un)fähig der Blaukittel und die Zulassungsstelle ist.

Aber ... so von weitem ein schönes Fahrzeug. :)
COC gabs doch erst ab 2015, sonst muss das der Verkäufer kostenpflichtig bestellen, also ist es i.d.R. nicht vorhanden. Dann ist das nich mit einfach HU/AU getan, sondern mit Gutachten. Stell dir das nicht zu einfach vor! Kommt dann noch ein Unerfahrener oder Unfähiger dazu, kann das schon ganz schön Nerven kosten.
Grüße
Otthardt

BayerMUC

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Mittwoch, 11. August 2021, 14:29

Zulassung erstmals in Deutschland

Hallo und danke für die bisherigen Kommentare!

Ich ziehe das mit der Zulassung mal vor: Es ist nicht schwer - in der Tat. Dennoch sind einige Hürden zu nehmen. Für alle interessierten: Es kann wirklich von Bundesland zu Bundesland und von Prüfer zu Prüfer besser oder schlechter laufen, ich schildere hier meine Erfahrungen.

Wie schon gesagt, hat das Auto gültige COC-Papiere oder eine ABE-Nummer auf der Plakette am Schlossträger, ist alles easy. Man fährt zum TÜV für HU/AU und gut.
Hat man das nicht, muss eine Vollabnahme gemacht werden, das darf in Bayern nur der TÜV Süd. Für den §21 benötigt man in jedem Fall ein sog. Datenblatt für das Fahrzeug. Darauf ist vermerkt, was normaler Weise im Fahrzeugschein steht, also Maße, Achslast usw. Die ausländischen Papiere sind dabei unerheblich. Das Datenblatt stellt der TÜV auch selbst aus, jedoch nur im Tausch gegen 130 EUR. Dafür muss man den Wagen von allen Seiten fotografieren sowie den Motorraum und das einschicken. Dann hat man nach ein paar Tagen dieses Dokument. (Die Mühe, die richtige TSN zu ermitteln, macht man sich dort allerdings auch nicht, siehe dieses Thema). Ich versuchte es zuerst alternativ beim Freundlichen, aber in Ermangelung der original Datenkarte konnte man mir dort auch nicht helfen. Die Datenkarte, die im Serviceheft hinten drin eingeklebt ist, reichte nicht aus.

Danach stand ich vor dem Problem, wie das Auto bewegen. Die Zulassungsstelle gab unterschiedliche Auskünfte, je nachdem wen man am Telefon hatte. Die eine sagte: Kurzzeitkennzeichen gibt’s nur mit TÜV, die andere meinte, bei Fahrzeugen aus dem Ausland geht das auch ohne. Ich wollte auf jeden Fall vor dem Gang zum TÜV mal auf eine Bühne, damit mir der Prüfer nachher nix erzählen kann. In die Prüfhalle darf man nämlich wegen Covid immer noch nicht mit rein.

Und dann kam Glück ins Spiel: Unweit von mir gibt es eine Werkstatt, da stehen reihenweise alte Benze rum. Auch mal ein 500er Japan-Import, 190er, Coupes usw. Also dachte ich, die kennen sich vielleicht ein bisschen aus und traf an einem Samstag im April zufällig den Geschäftsführer an. Schon nach kurzer Zeit merkte ich, der findet die alten Baureihen auch super und kennt sich sehr gut aus damit, hat früher auch beim Daimler gearbeitet usw. Die Werkstatt hatte rote Nummern und so konnte ich zusammen mit dem netten Mann im Juni eine Bestandsaufnahme machen, bei der wir fachsimpelnd über eine Stunde alles inspizierten und durchgingen, was für eine Vollabnahme zu machen ist.
Die Kontakte zu den in der Fachsprache "amtlich anerkannten Sachverständigen" beim TÜV, die einen §21 durchführen dürfen, hatte die Werkstatt und das war gut so, denn als Normalsterblicher hätte ich sehr lange warten müssen auf einen Termin … so ging das schneller und unkompliziert. Und die Erfahrung der Werkstatt kam mir auch zu Gute, denn so eine Vollabnahme wird pingeliger gemacht als eine normale HU. Beispiel Hardyscheiben: Für die HU auch mit leichten Rissen noch in Ordnung, bekommt man beim §21 - zumindest hier - das als Mangel eingetragen sprich man muss es beheben.

Unterm Strich war ich heilfroh, dass die Substanz des Coupés gut ist und v.a. die vorderen Hinterachsaufnahmen nicht vergammelt sind. Kleine Schweißarbeiten wurden erledigt, eine Menge Neuteile verbaut und ein paar Baustellen bleiben natürlich noch, aber das ist dann Thema in den weiteren Posts.

Viele Grüße
Christian

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Mexicaner

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Mittwoch, 11. August 2021, 15:46

COC gabs doch erst ab 2015, sonst muss das der Verkäufer kostenpflichtig bestellen, also ist es i.d.R. nicht vorhanden. Dann ist das nich mit einfach HU/AU getan, sondern mit Gutachten. Stell dir das nicht zu einfach vor! Kommt dann noch ein Unerfahrener oder Unfähiger dazu, kann das schon ganz schön Nerven kosten.
Grüße
Otthardt

Ich habe es einfachhalber COC genannt. Einigen wir uns aufs Datenblatt o.ä..

Aber ich weiß um die (Un)fähigkeit der Blaukittel. Musste mit meinem G auch erst nach Rheinland Pfalz, weil der TüV ´um die Ecke bei mir` zu unfähig war/ist.

Die gelben Überführungskennzeichen habe ´wir´ uns nicht selber kaputt gemacht. ;) Hätten sie lieber mal drastische Geldstrafen bei ´Unfug´ verhängen sollen (mit dementsprechenden Kontrollen). So müssen wir alle drunter leiden. Wie sind wir doch früher mit den roten 04er über Berg und durchs Tal geballert (und mussten diese anschließend wieder zurückbringen). :thumbsup:
Heutzutage bzw. bis vor einigen Jahren, sind doch 20 Fahrzeuge auf ein Kennzeichen gefahren. Dazu noch diese dt. Bürokratie und das Ende der Freiheit war vorprogrammiert.

BayerMUC

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Sonntag, 12. September 2021, 22:59

Blue Label [230CE] - erste Bestandsaufnahme

Hallo zusammen,

weiter geht’s, ich werfe nochmal einen Blick zurück:

Aufgrund des schlechten Wetters im Frühjahr und weil ich beruflich auch wieder mehr eingespannt war, konnte ich mich zunächst nur sporadisch mit dem Coupé bekannt machen. Auffallend war auf den ersten Blick:
Nässe auf den hinteren Sitzen, Gurtschnalle Beifahrergurt kaputt (jawoll, richtig gebrochen - ich frage mich, wie man das schafft, sicherlich nicht durch 1 x in der Türe einklemmen), Gurtbringer Beifahrerseite ohne Funktion, Türverkleidung hinten rechts beschädigt (da, wo der Gurt entlang läuft), Fahrersitz Sitzwange verschlissen, ZV pumpt nach, Batterie schwächelt, hässliches, billiges Radio verbaut und wenn man am Lichtschalter zog, hatte man ihn gleich in der Hand. Beide Motorlager waren offensichtlich hinüber und dass hässliche Zubehörfelgen verbaut warten, wusste ich ja schon aus der Anzeige.

Positiv: Lackzustand auf den ersten Blick OK, kein sichtbarer Rost, Motor springt sofort an und läuft ruhig, Fensterheber machen keine komischen Geräusche und das Schiebedach tut auch was es soll. Weiterhin positiv: Keine Antenne - kann also auch die Dichtung keine Probleme machen ;-)

Angefangen habe ich dann mit Kleinkram, den man in der Tiefgarage erledigen kann:
- Batterie-Blech getauscht gegen großes Blech (Neuteil, war noch auf Lager vom w201)
- Batterie geladen und wieder eingebaut – hat aber nix gebracht, musste eine neue her
- Türkontaktschalter (4x) ausgetauscht. War auch nötig ;(

index.php?page=Attachment&attachmentID=52316

- Licht-Drehschalter (Kappe) ersetzt
- alle Sicherungen im Sicherungskasten ausgetauscht, da herrschte ein wildes Durcheinander - wofür ist wohl die Übersicht im Sicherungskastendeckel, wenn man sie nicht beachtet :rolleyes:
- Stellelement ZV am Tankdeckel gecheckt, wieder eingebaut, Führung im Tankdeckel innen ersetzt (nach dem Stecken des Teils muss man es um ca. 45° drehen, damit arretiert man das Ganze, diese Erkenntnis hat 1/2h gekostet)

Dann war ich ein wenig bei ebay shoppen und besorgte mir eine Seitenverkleidung in blau, einen Nachbau der Plastikverkleidung und den kompletten Gurtbringer für die rechte Seite, die schon sehr gelitten hatte. Der Gurtbringer hatte zwar eine andere Teilenummer, funktioniert aber (siehe hier). Bei dieser Gelegenheit ersetzte ich auch den Gurt auf der Beifahrerseite, dessen Schnalle zerstört war.

Was mich dann noch fuchste, war zum einen die dauerhaft leuchtende Kofferraumleuchte, bei der ein unbekanntes Kabel nachträglich verbaut wurde (Problem durch Herstellen des Originalzustands behoben!), zum anderen scheiterte der Ausbau des Radios mit billigem Werkzeug von ebäy kläglich. So musste der Ascher und Schaltbrett weichen, um von hinten an das Radio zu kommen. Schlimmer als das Radio an sich war nur das Chaos in der Verkabelung.

index.php?page=Attachment&attachmentID=52321

Aber egal – ich gönnte mir für 30 EUR ein Audio 10 CC von Becker und nachdem das richtig angeschlossen ist, sieht das Ganze nun auch annehmbar aus.

index.php?page=Attachment&attachmentID=52322

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Samstag, 25. September 2021, 01:36

Blue Label [230CE] – Mängelbeseitigung und Vollabnahme

Hallo zusammen,

wir nähern uns der Gegenwart :) Im Juni war die Zeit gekommen, sich der Wahrheit über den Zustand der Karosse zu stellen. Dazu montierte ich die Sakkos und Schwellerverkleidungen ab. Das ging erstaunlich einfach und es sind mir nicht einmal Klipse abgebrochen – was vermutlich daran liegt, dass ich vorsorglich schon Ersatz besorgt hatte.

index.php?page=Attachment&attachmentID=52370 index.php?page=Attachment&attachmentID=52372 index.php?page=Attachment&attachmentID=52371

Erfreulicher Weise sah es im Großen und Ganzen unter dem Plastik gesund aus, bis auf die WHA auf der Beifahrerseite vorne. Dort war sichtbarer Handlungsbedarf.

Und hier kam nun bereits erwähnte Werkstatt mit dem netten Geschäftsführer ins Spiel, der sich wirklich die Zeit nahm, alles zu listen, was nötig war, um den Wagen wieder fit zu machen. Es waren unterm Strich viele Sachen, ein paar davon hätte ich sicher selbst erledigen können, doch ich entschied mich dafür, das alles in einer Hand zu belassen, inkl. der Vollabnahme, auch weil der Arbeitspreis sehr fair war und die Teile allesamt rabattiert. Hier eine Liste der Arbeiten:
  • Motorlager (2x) und Getriebelager ersetzt (Corteco - Teile kamen von mir)
  • Endtopf und Mitteltopf erneuert (Eberspächer)
  • Bremsschläuche Hinterachse li + re erneuert
  • Bremsflüssigkeit erneuert
  • Seilzug Feststellbremse beidseitig erneuert, Handbremse eingestellt
  • Gummilager Hinterachse (vorne) erneuert
  • Simmerringe Differential erneuert und Differential-Öl gewechselt
  • Hardyscheibe (vo. und hi.) erneuert
  • Stabilager Vorderachse li + re erneuert
  • Staubschutzmanschetten Stoßdämpfer eingebaut (waren nicht vorhanden, sind in Holland wohl nicht verpflichtend?!)
  • Wagenheberaufnahme vorne rechts geschweißt (ich hatte ein Blech von Trabhan besorgt, die Werkstatt lobte die Passgenauigkeit)
  • Bodenblech vorne li unter Fußraum geschweißt
  • Bodenblech hinten li unter Fußraum geschweißt
  • Radlaufkante hinten re Blech angefertigt und eingeschweißt
  • Seitenteiltasche hinten li Blech angefertigt und eingeschweißt
  • Abläufe vom Schiebedach (4x) gereinigt inkl. Ausbau der Heckstoßstange, um die Abläufe von unten her zu säubern
  • Reifen (4x) montiert und gewuchtet auf die vorhandenen Gullideckel (neuwertige Pneus fand ich für einen guten Kurs bei Kleinanzeigen)
  • TÜV §21 inkl. Nachprüfung durchgeführt
Ein Problem, welches mich noch beschäftigen wird, ist die undichte Heckscheibe. Der Wassereinbruch konnte nicht genau lokalisiert werden. Vermutung: Scheibenrahmen undicht (Dichtmasse Heckscheibe oder Durchrostung). Vorerst wurde die Heckscheibe oben und an den Rändern mit Scheibendichtmasse abgedichtet. Ich spare schon einmal … die Heckscheiben kosten ja jenseits von gut und böse.

Doch zumindest sollten die nächsten paar Tausend km nun vibrationsfrei vonstatten gehen :-)

index.php?page=Attachment&attachmentID=52373 index.php?page=Attachment&attachmentID=52374

Viele Grüße

BayerMUC

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Samstag, 25. September 2021, 02:00

Blue Label [230CE] – läuft wie geschmiert

Hallo zusammen,

nach erfolgreicher Zulassung und den ersten Kilometern im „Blue Label“ führte mich Weg dann zügig in die Schrauberwerkstatt zum Ölwechsel. Austausch der Flüssigkeiten war sowieso angesagt, zudem hatte ich bemerkt, dass der Öldruck im Leerlauf nur bei knapp 1 Bar oder sogar leicht darunter lag. Bei all dem bisher festgestellten Wartungsstau lag nichts näher als ein fast zugesetzter Ölfilter.

index.php?page=Attachment&attachmentID=52375 index.php?page=Attachment&attachmentID=52376

Das Teil war wirklich lange genug im Einsatz und außerdem zu klein für mein Empfinden – auch wenn Mercedes die kurzen Filter ja angeblich selbst verbaut. Jetzt ist wieder ein MANN Filter W719/13 drin und gutes Motul 10W40. In der Folge steht der Öldruck während der Fahrt konstant bei 3 Bar und sinkt im Leerlauf auch nicht mehr signifikant ab. Man beachte den Zustand der alten Ablass-Schraube :pinch: Ebenfalls ein Indikator dafür, wie lange da schon keiner mehr dran war.

index.php?page=Attachment&attachmentID=52377 index.php?page=Attachment&attachmentID=52378

Servo-Öl kam auch neu, inkl. Filter natürlich. Hierzu habe ich das Öl aus dem Ausgleichsbehälter mehrfach mit der bekannten Spritzen-Methode abgesaugt und wieder aufgefüllt. Da ich ja erst wenige km gefahren war, lässt sich ein Unterschied zu „vorher“ nicht ausmachen, die Lenkung fühlt sich aber saugut an :thumbup:

Das nächste Thema ist dann Getriebeölwechsel. Die benötigten Teile hab ich mittlerweile alle beisammen, fehlt nur noch die Muse das anzugehen. Hab da ein bisschen Respekt davor, aber es gibt ja super Tutorials und Anleitungen, wird schon klappen. Bilder und den Erfahrungsbericht gibts dann an dieser Stelle.

Viele Grüße

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »BayerMUC« (25. September 2021, 02:22)


Mexicaner

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Samstag, 25. September 2021, 09:39

Ja, so ein 124er ist schon dankbar bei den jährlichen Wartungsarbeiten.
Weiter so :thumbup:

BayerMUC

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Donnerstag, 7. Oktober 2021, 01:25

Blue Label [230CE] – neuer Saft fürs Getriebe

Hallo zusammen,
es ist schon eine Weile her: Bei der ersten längeren Autobahnfahrt mit meinem Coupe kam es zu einem Schreckmoment, als ich im Rückspiegel bemerkte, dass ich eine amtliche Rauchfahne hinter mir herzog! Das Schlimmste befürchtend steuerte ich einen Parkplatz an und schnappte mir den kleinen Spielzeug-Feuerlöscher, den ich mir damals für den W201 gekauft hatte.
Zum Glück kam der nicht zum Einsatz, denn die Ursache war kein Brand, sondern verdampfendes Getriebeöl am KAT / Auspuff. Woher es kam war auch schnell ermittelt: Augenscheinlich trat es oben über den Peilstab aus, lief an diesem herunter bis über das Getriebe und von dort verteilte es sich dank der Fliehkräfte am gesamten Unterboden – mittig über KAT, Abgasanlage bis hinter zum Differenzial. Unter der Getriebeölwanne tropfte es richtig ab.
Beim Messen des Ölstands am anderen Tag bei kaltem Motor zeigte sich, dass das Getriebe wohl zu viel Öl enthielt, das sich dann seinen Weg nach draußen suchte:

index.php?page=Attachment&attachmentID=52482

Warum auch immer das so war – einen ATF-Wechsel hatte ich eh noch auf dem Zettel. Letztes Wochenende war es dann soweit. Ich habe mich aus verschiedenen Quellen informiert wie man es am besten macht. Diese Anleitung <LINK> fand ich dabei sehr hilfreich, da auch gut bebildert. Daher habe ich selbst nur wenig Fotos gemacht. Auch, weil man bei dieser Arbeit immer leicht ölige Hände hat und die Kamera daher nur selten zum Einsatz kam :-) Jedoch würde ich das nur mit Hebebühne machen, ist einfach bequemer und ich bin auch schon zu alt, um auf dem Asphalt unter dem Karren zu liegen…

Die Arbeitsschritte hier in Kürze:

• Motor warmfahren
• Ablassschraube Getriebeölwanne lösen, Öl auslaufen lassen
• Ablassschraube Wandler lösen (ggf. Motor mit 27er Nuss durchdrehen, bis die Schraube im Sichtfenster erscheint) und Öl auslaufen lassen
• Ölwanne abschrauben (6 Schrauben) und abnehmen
• Ölfilter abschrauben (3 Schrauben) und ersetzen
• Dichtung an der Ölwanne ersetzen
• Ölwanne säubern, ggf. Magnet säubern
• Ablassschrauben Wanne und Wandler mit neuen Dichtringen wieder eindrehen (14NM)
• Ölwanne mit neuen Schrauben am Getriebe festschrauben (nur 8NM und langsam über Kreuz anziehen!)
• Öl einfüllen und Ölstand richtig stellen - siehe weiter unten

Beim Öl habe ich mich für Mobil ATF 220 entschieden, das hat die richtige MB-Freigabe und war mit 10 EUR/L preislich für mich im Rahmen (bei 6 x 1L Gebinden, wenn man 5+1L kauft kommt man wahrscheinlich billiger weg).
Neu kam neben der Dichtung, dem Filter und den Schrauben der Ölwanne auch ein Permanentmagnet aus der oben verlinkten Anleitung. Ich denke, das kann nicht schaden. Die Rückstände in der Ölwanne waren bei mir unauffällig, jedoch war das Öl weniger rot als vielmehr schon braun und daher höchste Zeit, es zu wechseln.

index.php?page=Attachment&attachmentID=52485 index.php?page=Attachment&attachmentID=52483 index.php?page=Attachment&attachmentID=52484

An dieser Stelle möchte ich euch die aktuellen Teilepreise (brutto) listen, eingekauft habe ich fast alles beim Freundlichen:

• N000000000648 - Ablassschraube Getriebeölwanne und Wandler: NML, gibt’s aber im Aftermarket für ~ 1,60 EUR
• N007603010100 - Dichtring Ablassschraube Wandler: 0,99 EUR
• N007603010112 - Dichtring Ablassschraube Ölwanne: 1,30 EUR
• A1262770295 - Getriebeölfilter: 34,40 EUR
• A2012710380 67 - Dichtung Ölwanne: 6,56 €
• N304017008033 - Schraube Ölwanne an Getriebe: 1,43 EUR
• N000125008445 - Unterlegscheibe für Schraube an Getriebe: 1,21 EUR
• A0009880952 - Magnet für Ölwanne (nicht original W124): 18.50 EUR
• Wer eine neue Ölwanne will, ich habe gefragt, die kostet inkl. Ablassschraube bei meinem Teileonkel 124,84 EUR und hat die Teilenummer A1232700412.

Nun noch zur Befüllung:
Man gibt zuerst ca. 4 bis 4,5 L Öl über die Peilstaböffnung ins Getriebe. Dafür ist ein kleiner Trichter mit dünnem Auslass sehr hilfreich. Dann Motor starten und im Stand die Fahrstufen P-R-N-D jeweils 5-10 Sekunden durchschalten. Bei weiterhin laufendem Motor nach und nach weiter Öl nachfüllen. Die richtige Menge fürs jeweilige Getriebe steht im WIS aber auch in der Betriebsanleitung.
Problem dabei: Wenn man Öl nachfüllt läuft das ja die Peilstabröhre hinunter, daher wird man ad hoc immer wieder einen verölten Peilstab und daher keine exakte Messung hinbekommen. Man muss das also mit Geduld angehen und so oft wiederholen, bis es plausibel ist. Die Differenz zwischen der MIN und MAX Marke auf dem Peilstab beträgt nur ca. 300 ml, daher vorsichtig beim Befüllen - weil ich keinen Bock auf wieder zu viel Öl im Getriebe und eine neuerliche Sauerei habe, war ich bisher vorsichtig und habe ca. 5,3L Öl nachgefüllt, der Ölstand ist unterhalb von MIN. Ich werde das in den kommenden Tagen nochmal messen und ggf. ein wenig nachfüllen.

Fazit: Kein Hexenwerk, man muss aber sauber arbeiten und braucht die Muse. Schnell-schnell ist in diesem Fall kontraproduktiv. Ich kann nun eine merkliche Verbesserung des Schaltverhaltens feststellen (das war vorher schon gefühlt okay, jetzt ist es butterweich) und hoffe, dass ich die Ursache des Ölaustritts auch beseitigt habe.

Viele Grüße

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »BayerMUC« (7. Oktober 2021, 01:39)


kirk67

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Montag, 11. Oktober 2021, 15:39

danke für die schöne Anleitung :thumbsup:

beim messen des öls sollte das getriebe warm gefahren sein,das ATF-Öl dehnt sich nämlich stark noch aus.

14

Dienstag, 12. Oktober 2021, 01:10

das ATF-Öl dehnt sich nämlich stark noch aus.

Von 20 auf 80°ungefähr 5%.
Bei ca. 6 ltr. ~ 300 ml.
Genau das was zwischen Min. und Max. liegt.
Weswegen man AFT im 124 auch nur in geringen Dosen zur Richtigstellung einfüllen sollte.
Oder bei kalt nen Strich unter Min. passt bei 80° dann auch.
Mache ich seit Jahren nicht anders. ;)
Grüßle
Wie immer, völlig wirr und für Ahnungslose kaum verständlich. :D
Nett kann ich auch, bringt mir aber NIX
:prost:

BayerMUC

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Sonntag, 17. Oktober 2021, 18:54

Blue Label [230CE] – Tankgeber Tausch

Hallo zusammen,

ein nerviges Feature meines Coupés war bis gestern die zitternde Tanknadel. Nach dem ersten Volltanken machte sich die Anzeige auf nervige Art bemerkbar, und zwar mit Ausschlägen über die ganze Bandbreite. Neben der Tatsache, dass ich gerne weiß, wieviel Sprit noch im Tank ist, halte ich sowas nur schwer aus. In Verdacht hatte ich den Tankgeber. In der Bucht war ich erfolgreich bei der Ersteigerung eines solchen NOS-Teils (in der Mercedes-Sprache: „Vorratsgeber“) mit der Teilenummer A1245420004. Wäre wohl neu auch noch erhältlich, aber 245 € beim Freundlichen finde ich leicht übertrieben. Was leider nicht mehr lieferbar ist, sind die beiden benötigten Dichtringe. Da ich ein Originalteile-Fetischist bin, habe ich mir die auch noch bei ebay geholt. Als Info für alle hier mal Teilenummern mit Maßen – man kann wohl beliebige Gummiringe mit dem richtigen Durchmesser nehmen, solange sie Benzin aushalten. Die Materialstärke beträgt ca. 3-3,5mm:

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Der Ausbau ist beim Coupé denkbar einfach: Man hakt die Stoffverkleidung vor dem Tank an zwei Stellen oben aus, biegt sie zur Seite und schon sieht man die große Sicherungsschraube oben am Tank, auf dem Bild noch mit angesteckter Leitung. Mit einer 46er Nuss oder anderen, geeigneten Hilfsmitteln macht man das Ding auf, schraubt es ab und kann nun den Geber vorsichtig herausnehmen. Dass dazu der Tank nicht mehr als halb voll sein sollte, versteht sich von selbst und auch der Hinweis im WIS, vorher die Batterie abzuklemmen, muss beachtet werden. Einen Lappen und ein geeignetes Gefäß braucht man auch noch, wenn man sich die Klamotten und den Kofferraum nicht versauen will. Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge, alles in allem eine Sache auf vielleicht eine Viertelstunde.

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Hier sieht man den abgeschraubten Flansch von hinten mit den beiden eingesetzten Dichtringen. Die waren bei mir eigentlich noch gut erhalten, ich werde sie reinigen und aufheben. Den Tankgeber baue ich bei Gelegenheit mal auseinander und schau mir das Innenleben an. Die Tankanzeige jedenfalls macht wieder das, was sie soll: Den Füllstand anzeigen ohne Samba zu tanzen.

Viele Grüße

BayerMUC

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Mittwoch, 20. Oktober 2021, 01:33

Blue Label [230CE] – Thermostat

Hallo zusammen,

neues Problem: Die Temperatur im Stand stieg auch mal über 100°C – der Lüfter schaltete nicht auf die zweite Stufe. Dass diese aber funktionierte, konnte ich durch Überbrücken des Steckers vom Temp-Schalter feststellen. War bei meinem W201 übrigens auch eine der ersten Reparaturen. Zum anderen ging in den letzten Tagen die Temperatur während der Fahrt nicht mehr über 60°C. Verdacht: Das Thermostat steht dauerhaft offen (ich nehme an, es war beleidigt, weil es nach Jahren, in denen der Wagen mehr stand, als er gefahren wurde, auch mal arbeiten sollte) :whistling:
Also nahm ich mir letztes Wochenende nach dem Tankgeber gleich noch diese beiden Teile vor. Der Temp-Schalter hatte bei mir die Teilenummer A0065459124, ist dreipolig und trägt die Aufschrift „100 Grad“. Wenn man ihn beim Freundlichen kauft, ist der Alu-Dichtring (TN: N007603014100) nicht mit dabei. Also extra bestellen! Der Ausbau mit einem 22er Maulschlüssel ist ein wenig fummelig, geht aber.

Das Thermostat für meinen 230CE besorgte ich mir auch an der Teiletheke und erwarb dabei gleich noch den Umbausatz auf den Alu-Deckel, weil ich mehrfach gelesen hatte, dass man nach dem Tausch den alten Plastik-Deckel ggf. nicht mehr 100% dicht bekommt. War auch höchste Zeit, wie sich nach dem Ausbau zeigte. Man braucht den Deckel selbst, eine Hohlschraube, ein Ringstück / Schlauchanschluss und die beiden Kuper-Dichtringe dafür. Das ganze wird in ein Gewinde auf den Deckel geschraubt – das Plastikgehäuseoberteil hatte dafür einen gegossenen Schlauchanschluss. Es gibt nur einen Dichtring, der ist aber beim Thermostat mit dabei.

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Der Austausch ist easy und geht bei kaltem Motor auch, ohne Kühlwasser abzulassen. Man sollte dann jedoch ein kleines Auffanggefäß und Lappen bereithalten.
Das alte Thermostat war mit der alten Dichtung so festgebacken, dass ich es erst durch die Zerstörung der alten, plattgedrückten und schon brüchigen Dichtung herausbekommen habe. Dabei muss man aufpassen, das Alu-Unterteil nicht mit scharfkantigem Werkzeug zu beschädigen. Beim Zusammenbau muss die kleine Entlüftungsöffnung des Reglers an der höchsten Stelle liegen, sieht man ganz gut auf dem Bild mit dem alten Thermostat.

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Danach den Deckel wieder befestigen. Mercedes gibt für den Alu-Deckel 10Nm Anzugsdrehmoment vor (Plastikdeckel: 8Nm).
Schläuche wieder dran und ggf. Kühlflüssigkeit nachfüllen, dabei die Dichtigkeit kontrollieren. Bei mir gabs ne Schrecksekunde, als es zu tropfen anfing, nachdem der Motor lief. Es stellte sich aber heraus, dass ich lediglich den großen Kühlerschlauch nicht ordentlich festgezogen hatte. Nachdem die Schlauchschelle wieder bombenfest saß, blieb es auch trocken.

Fazit: Für beides gemütlich nicht mal ne Stunde gebraucht. Die Temperatur geht zügig auf 80-90°C laut Anzeige und bleibt da auch während der Fahrt. Steht man länger, schaltet der Lüfter die zweite Stufe auch wieder bei Erreichen der 100°-Marke. So soll’s sein!

Viele Grüße

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kirk67

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Mittwoch, 20. Oktober 2021, 15:07

beim plastikdeckel war es höchste zeit,der hatte schon einen Haarriss am anschluss. :daumen:

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Mittwoch, 20. Oktober 2021, 15:19

beim plastikdeckel war es höchste zeit,der hatte schon einen Haarriss am anschluss. :daumen:


Eben! Und was man nicht so gut erkennt, aber ich viel krasser finde: Der Rand innen ist richtig wellig mit regelrechten Ausbrüchen, das wäre nie und nimmer auf längere Zeit dicht geworden. Diese Plastik-Teile sind IMHO Wegwerf-Teile, hat man sie einmal geöffnet.

Viele Grüße
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Mittwoch, 20. Oktober 2021, 15:41

ja da muß ich dir recht geben,deshalb sind sie wieder auf alu zurückgegangen.

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Mittwoch, 3. November 2021, 18:44

Lederlenkrad!

Hallo zusammen,

seit heute bin ich - endlich - mit einem vernünftigen Lederlenkrad unterwegs. Ich war erst auf der Suche nach einem Sportline-Modell (bei dem die Speichen anders angeordnet sind), weil es so eines in meinem w201 gab. Doch dann lief mir dieses Modell über den Weg, mit derselben Optik wie mein Kunststoff-Lenkrad aber eben mit ganz anderer Haptik :love: Gefällt mir mittlerweile sogar besser und super erhalten ist es noch dazu.

index.php?page=Attachment&attachmentID=52686

Der Einbau (ohne Airbag) ist wirklich einfach, wenn man sich vorher hier im Forum ein wenig schlau macht. Keine Gewähr und alles auf eigene Gefahr versteht sich:
- Kantholz zurecht sägen und zwischen die Speichen (links) klemmen, damit beim Öffnen der Mittelschraube in der Lenksäule die Kraft nicht auf das Lenkradschloss wirkt. Dann braucht man auch nicht zwingend jemand, der das Lenkrad festhält
- langer Hebel, in meinem Fall eine ausziehbare 1/2'' Ratsche
- neue Schraube bei MB besorgen, TN A1269900312, kostet unter 10 EUR
- ein langer Inbus (10er) ist von Vorteil, man kann natürlich auch mit einer Verlängerung arbeiten
- Emblem in der Mitte der Prallplatte vorsichtig abhebeln (macht man idealer Weise mit Kunstoff-Hebeln: Die Rückseite des Emblems ist kratzempflindlich!)
- Schraube lösen, ging bei mir zum Glück ohne Probleme
- Lenkrad mittig stellen und ggf. Einbauposition auf der Lenksäule markieren (falls was schief geht und man das alte Lenkrad wieder einbauen muss)
- neues Lenkrad ansetzen, neue Schraube ein paar Umdrehungen eindrehen
- im Stand vollen Lenkeinschlag und auf Schleifgeräusche achten - ggf. muss man auf der Rückseite ein wenig fetten
- ist alles ok und das Lenkrad steht mittig: Schraube mit dem vorgeschriebenen Anzugsdrehmoment festziehen (80Nm meine ich laut WIS)
- Emblem wieder einclipsen - fertig.

Viele Grüße

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