W124-Board.de

Hallo, bin im Laufe der letzten beiden Jahre recht aktiv mit meinen 124ern beschäftigt gewesen.

Immer wieder stehe ich dabei vor Problemen. Oft konnte mir hier geholfen werden.

Dabei gelangte ich immer wieder an die selbe Problemstelle: Das Werkzeug

Habe gerade meine Quitschbuchse mal aufsägen müssen, nachdem ich das Gelenk rausprügeln konnte. Das gerade in der Bucht erworbene "Spezialwerkzeug" erwies sich als lächerlich. Ich werde es gerne mal als nicht alzu große Hilfe vorstellen!!! Die zersägte Buchse konnte ich damit rausdrücken, aber das konnte dann auch jeder Durchschlag. Eine Chance hat das Ding noch beim Einpressen...

Deshalb möchte ich gerne mal ein Thema starten, dass den Usern ermöglicht Spezialwerkzeuge kennenzulernen, aber auch gebrauchstüchtige Eigenkonstruktionen. Dabei denke ich weniger an die Glücklichen unter uns, die sich rechtzeitig bei den Freundlichen mit Spezialwerkzeugen eindecken konnten, sondern würde gerne hier Werkzeuge finden und mit euch vorstellen, die bezahlbar, selbst baubar und vor allem funktionstüchtig sind.

Was denkt ihr??? Habt ihr Lust, Ideen, Nöte???

wenn ich nicht der einzige Interessierte bin, könnte man so was starten. Wäre dann noch die Frage wie wir den tag nennen, damit ihn jeder bei Bedarf findet...

LG Bernd

Naja....das Interesse an diesem Thema scheint ja nur begrenzt zu sein.

Ich versuchs dennoch mal und berichte über meine gerade gemachten Erfahrungen mit einem Einpresswerkzeug für die hinteren Radlager.

Erstanden vor etwa einer Woche in der Bucht.

Kosten: 45 €!!! (identisch aussehende Kästen werden bis über 80 € angeboten)

Erlebnisse: Das Werkzeug sieht ordentlich verarbeitet aus .... und soviel vorweg: die fünf angelieferten Teile passen perfekt!!

Auspressen des Lagers problemlos: (30 er Schlüssel und Nuss wird benötigt). Mit montiertem Achsschenkel gehts gut. Ich hatte den Achsschenkel jedoch abgebaut, da auch das Traglager (Quitschbuchse) und die Streben getauscht wurden. Mit demontiertem Achsschenkel empfiehlt sich ein ordentlicher Schraubstock.

Einpressen des gefrorenen Lagers ebenfalls easy!!!!

Montage des Radträgers geht ebenfalls perfekt!!!

Top Werkzeug aus meiner Sicht.

Fazit: Hintere Radlager waren bisher immer ein rotes Tuch für mich. Dank dieses simplen Abziehers kein Problem! Aber!!!!! Das ABZIEHEN des Radträgers, bevor man an das Lager überhaupt ran kommt ist ne Sache für sich. Ich habe hier eine Lösung gebaut, die preiswert und recht sicher ist, aber man braucht dafür ein Schweißgerät oder jemanden der einem etwas schweißt.... vielleicht stell ich das Ding ja noch mal vor.

Bild 1: Der Kasten

Bild 2: Lager wird ausgepresst

Bild 3: Kaltes Lager wird in Position gebracht (habe einen Polyhammer verwendet)

Bild 4 Lager ist eingepresst

Bild 5: Auch der Radträger lässt sich problemlos aufpressen - mit diesem Werkzeug.

Kosten fürs Radlager: zwiaschen 25 und 100 (oder so, je nach Qualität - SKF habe ich genommen und es war das selbe Lager was drin war (bla, bla, bla made in France) kostet ab ca. 65 €. plus Werkzeug 45 € ......

LG Bernd

läuft.....

Ob Hammer oder nicht....

Ich habe hier noch mal was unspektakuläres, aber nützliches um die Antriebswelle zu lösen. 30er Vielzahnnuß (kostet- z.b. Gedore rund um die 15 € - ist schon 2 Jahre her).

der Vorteil dieser Nuß: Mann kann die Mutter der Hinterachswelle auch mit montierten Alus lösen.... und wer Automaten fährt kann beim ATF-Wechsel den Simmering am Getriebehals mit wechseln, denn dazu habe ich die Nuß ursprünglich mal angeschaft, ... und während das Öl gemütlich rausplätschert wird Kaffee getrunken...

Und zum Thema Hammer hab ich bald noch was...

Heute gabs Haue

Schlagvorrichtung fürs "austreiben des Radträgers vom Achsschenkel. Na klar, um Radlager hinten wechseln zu können...

Frei nachgebaut nach H.-P. vom Youtube Video.... und ich tippe das Ding ist auch irgendwo nachgebaut.

Drei Radmuttern müssen reichen.

Ist jetzt der zweite Einsatz gewesen. Habe aber heute nachmittag die ursprünglich verbaute halbe Bremsscheibe gegen was stabiles getauscht.

Der Radträger war bei diesem 87er 230E wesentlich fester als bei m einem zuvor verarzteten 250 TD.

Funktioniert tadellos. Das Radlager, welches sich anhörte wie ne Säge hats zerrissen. Wollte sich nicht wirklich vom Träger lösen.

Kosten des Teils: Material ist nen Haufen Schrott. Hat man entweder irgendwo in der Ecke stehen oder man holts für nen paar Euro beim Schrotti. Wie mans baut, kann man eigentlich sehen. Genaueres schieß ich demnächst nach.

Bild 1 und 5 zeigen die Montage am Radträger.
Bild 2 zeigt das Ergebnis nach etwa 20 Schlägen (Intensität steigend....72 Kg und eine Abneigung gegen Gewalt ließen mich vorsichtig beginnen).
Bild 3 zeigt die Waffe - einfacher Vorschlaghammer.
Bild 4 zeigt das erste Opfer, den 250 TD

Es war allerdings laut. Beim nächsten mal nehm ich meine Kopfhörer.

LG Bernd

Hier noch schnell die Abmessungen der Schlagvorrichtung für den Radträger.

Eisen minimum 4mm stark und Löcher für die Radmuttern sollten mit 13 mm gebohrt werden, dann passts auch sicher.

Kann man natürlich beliebig variieren.

Draußen bei Wind mit Schutzgas schweißen sieht nicht schön aus (linke Seite), in der Halle schweißen ging besser (rechte Seite)- aber Halten tut beides.

Vom großen Träger hab ich noch gut 1,5 Meter.... siehe Bild...


Schweißen geht flott (10 Minuten). Flexen und Bohren dauerte dann aber schon ein bißchen länger...

Bild 1 bis 3: Hier kann man die Abmessungen sehen. 80 cm Länge reichen aus. Größer geht natürlich leichter, aber dann komm ich der Hallenwand zu nahe, da der Grubenrand etwas mehr als 1 Meter von der Seitenwand liegt. Hier also Maßarbeit für den Einsatzort.

Bild 4: Werkzeuge bis auf die Bohrmaschine und die Flex

Bild 5: Zum Draufhauen brauchts was stabiles. Etwas hab ich noch davon...

Gerne genommen: "da muss man mal die Hardyscheibe erneuern" " Die Lagerung vom Differential gehört gewechselt" "Die Dingens da an der Hinterachse müssen mal gewechselt werden, die zum schieben und so..."

Meine Erfahrung: " Wenn es hinten schüttelt beim flotten Anfahren in Gang 1 und 2 und beim leicht unsensiblen Runterschalten in Gänge 3 abwärts..... ist folgende:

Es hat die Hinterachslager zerrissen!!! In der Regel die vorderen (kleinen Topflager / Gummilager / Hinterachslager ... haben mittlerweile viele Namen...)

Um dies zu überprüfen muß man die hinteren Räder abschrauben und nachschauen: Sieht es aus, wie auf Bild 1 - dann "fritte" Siehts aus wie auf Bild 2, dann gut, aber du mußt weiter dein Problem suchen....

Kurz: Wenns hier an den vorderen Hinterachslagern Gummibrösel gibt und man die Aluhülsen sehen kann, kannst du machen was du willst: "Es wird weiter wackeln, es sei denn sie werden getauscht. Die beiden hinteren Topflager (die Großen) gehen auch kaputt, aber meistens erst, wenn die vorderen lange dran "rumgewackelt haben."

Deshalb jetzt mal ...wieder eine Anleitung inklusive "Spezialwerkzeuge" fürs Wechseln der vorderen Topflager / Hinterachslager.

Bild 1: Sieht es so bei entlasteter Achse aus? Dann müsst ihr weiter lesen ... Aluhülse hängt frei rum und damit wird die Achse nur noch von der Schraube gehalten.

Bild 2: Alles in diesem Bereich eher nicht katastropha (Gummi iss druff)l... Bier aufmachen und etwas sinnvolles tun...

Bild 3: (Bild 1 war ein Treffer) Deshalb hier das Neuteil (hier Lemförder pro Stück unter 20 € und das notwendige Werkzeug: Juchhu... Endlich mal ein Einsatz für den guten alten Zweiarmabzieher, der hier gerade mal 14 € gekostet hat plus Basicwerkzeug. Die Zylinderhülse ist von meiner Traggelenkpresse (siehe Ollib) kann aber durch passende Nuß ersetzt werden, die gerade durch die Bohrung der Achsschale (Topf) passt

Vorarbeiten: A: Auto hinten hoch B: Räder hinten ab C: 3 Schrauben des Hitzeschutzblechs über dem Mitteltopf mit 8er Schlüssel lösen und Blech abnehmen D: Die 2 13er Schrauben des Kardanmittellagers (die siht man ja jetzt) mit Nuß und Verlängerung (bei der linken) abschrauben ....E: Wagenheber (Der auch den Druck hält) unter das Differential (Gummiauflage verwenden) und auf leichte Spannung bringen. F: 19er Nuß mit Knebel und Rohrverlängerung nehmen und beginnen die Schrauben der vorderen Topflager langsAM LÖSEN: gehts gut, dann abwechselnd ganz herausschrauben.... gehts Schei... und knarzt, dann KAFFEE holen und ganz langsam schrittweise weiter lösen. Diese Schrauben müssen raus. Wenns schwer geht, werden sie auch heiß und brauchen Zeit und Rostlöser.....
Wenn sie raus sind, den Heber senken und es geht los

Bild 4: Der Rand des alten Topflager muß mit dem Meißel etwas angehoben werden (auf 5 Uhr etwa ...beim rechten Lager, beim linken halt auf sieben Uhr).

Bild 5: Der Abzieher wird von unten angesetzt (Mit Druckstück oder aufgesetzter Nuß etc. was halt so gerade knapp durch die Bohrung passt)

Fortsetzung folgt.... die 5 Bilder sind voll und PC Technisch bin ich halt eher ein Rentner...

Geht weiter......mir tun die Finger weh vom tippen...

Bild 1: Hier sieht man den Ansatz des Abziehers mit Druckstück von unten (alternativ ner passenden Nuß). Er greift auf 5 und 11 Uhr und zieht dann gerade (linke Seite ist es 7 und 1 Uhr)

Bild 2: Schei.... diesmal will das Lager nicht komplett raus. Die Außenhülse bleibt drin. egal.... siehe Bild 3

Bild 3: Die Innenhülse unter der Hinterachsaufnahme mit Meißel oder kräftig zupackendem Handschuh nach innen drücken und rausziehen.... geht schon...wenn der Wagenheber unter dem Differential entlastet wird, kann man die Achse einseitig runterdrücken!

Bild 4: Mit dem Meißel vom RADHAUS AUS wieder kräftig auf die Reste des Lagers kloppen, damit das Gemurkse demnächst neu vom Zweiarmabzieher hochgedrückt werden kann
Und da ist dann das Misststück.......

Bild 5: Der Kreis schließt sich... Opfer und Neuteil und Werkzeug .... Prost, skoll, yamas, blabla laber rababer

Dauer der ganzen Aktion: etwa eine Stunde ohne Schwitzen bis hierher. Da der ganze Rentnerbenz hochgebockt ist, dauert die andere Seite nur noch 10 bis 15 Minuten....


Einpressen folgt.... aber dafür muß ich erst mal die Hinterachstöpfe säubern und die Achsaufnahmen entrosten und konserviere... (ersten Rostansatz hab ich hier entdeckt.

Ach ja: Achse nur "Hängen lassen, wenn ihr direkt dran arbeitet... schont die hinteren Topflager.....

LG Bernd


PS: es braucht noch mehr Berichte!!!!!! Sonst macht das hier nur Arbeit, aber keinen Sinn

Gute Idee, wenns nicht rauskommt. Habe aber lediglich 3 bis 4 mal mit Hammer und Meißel draufgehauen. Geht leicht, weil ist ja Alu. Das Meißeln beim zweiten Mal dient nur dazu, dass das Druckstück (Nuß) die Reste erwischt und hochdrücken kann. Die ganze Prozedur des rausmachens dauert 5 bis 10 Minuten, je nachdem wie schnell man den Abzieher wieder gerade ansetzen kann.

Brutzeln würde ich machen, wenns dann immer noch klemmt. Dabei geht dann aber auch der Lack und Unterbodenschutz hin... In meinem Fall egal, weil ich jetzt sowieso erst mal die Aufnahmen und die Roststellen versorge. Mit Trockenzeiten dauerts 2 bis 3 Tage bis es weiter geht.

Mach doch beim nächsten mal Fotos wie es rausflutscht. Ich habe zunächst keine Patienten mehr mit Topfproblemen vor Ort.

LG Bernd