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Liebe Grüße
niu12157 - Ralph -
Kilometerzähler steht oder hakt
Irgendwann bleibt der Kilometerzähler stehen und zählt nicht mehr weiter. Wenn dieser Zustand auch von manchen Betrügern erwünscht oder gar absichtlich herbeigeführt wird, ist er üblicherweise störend. Am einfachsten ist es, zu Mercedes zu fahren und sich einen neuen Tach einbauen zu lassen. Kostet die Kleinigkeit von irgendwas bei 250€ - na schön, ist also keine so tolle Idee. VDO stellte diese Tachos her und ist in seinen örtlichen Vertretungen (leider nur teilweise) willens und in der Lage, sie auch zu reparieren. Kostenpunkt so um die 100€, wie Sebastian in seinem Beitrag vom 15.07.2002 schrieb.
Wenn der Tageskilometerzähler allein betroffen ist, hilft es meist, den Rückstellknopf nochmals zu drücken und herausschnellen zu lassen, das löst irgendwelche Verklemmungen im Gerät. Zur Vorbeugung sollte man den Rückstellknopf nur betätigen, wenn das Fahrzeug steht, das verhindert später solche Probleme.
Bleibt jedoch auch der große Kilometerzähler stehen, hat man einen Standardfehler dieser Instrumente entdeckt, der die Sternenjünger bereits seit mehreren Autogenerationen beglückt, denn schon zu Zeiten des /8...
Im Tacho sitzt ein Zahnrad, das durch einen Schneckentrieb angetrieben wird. Dieses Zahnrad ist auf seiner Welle festgeklemmt und dreht diese und damit den Kilometerzählermechanismus insgesamt. Wenn das Zahnrad auf der Welle frei dreht - und irgendwann dreht es frei auf der Welle - wird das Zählwerk nicht mehr angetrieben, die Anzeige bleibt stehen.
Die Lösung des Problemes liegt darin, das Zahnrad wieder kraftschlüssig mit der Welle zu verbinden. Hierzu reicht es manchmal, es einfach wieder in Richtung des Zählwerkes zu schieben und damit auf der Welle neu festzuklemmen, wie von Gogo in seinem Beitrag vom 15.07.2002 beschrieben. Allerdings meldet er sich mit diesem Beitrag bereits am 05.09.2002 zurück und berichtet, daß der Kilometerzähler leider wieder stehengeblieben ist.
Wenn man das ganze Gelumpe also schon ausgebaut und zerlegt hat, bietet es sich an, etwas gegen die Verschiebung des Zahnrades auf der Welle zu unternehmen. Schneckentriebe haben nämlich die unangenehme Eigenschaft, Seitenkräfte aufzubauen und diese Seitenkräfte ziehen das Zahnrad wieder von seiner Soll-Position, wenn es nicht daran gehindert wird.
In seinem Beitrag vom 24.06.2000 zitiert Eberhard die englische Anleitung eines Richard Soennichsen, der die Welle, auf der das Zahnrad aufgepreßt war, ausbaut, die durch das freilaufende Zahnrad glattgescheuerte Preßstelle der Welle aufrauht und das ganze wieder zusammenpreßt. Eine sehr aufwendige aber auch sehr "originale" Reparaturmethode.
Eine sehr schöne und ausgiebig bebilderte Anleitung, wie man die Welle ausbaut und die Preßstelle neu aufrauht findet sich auf den sehr informativen Seiten von Ralf Staudenmaier. Es geht bei dem Patienten zwar um einen Tacho aus dem W201, die Mechanik - und das grundsätzliche Problem - ist aber wie geschrieben überall identisch.
Man kann das Zahnrad in seiner korrekten Position auch durch Montage eines kleinen Klemmringes aus dem Modellbau oder eines selbst gefertigtes Sicherungsbleches fixieren. Eine andere und wohl die einfachste Lösung ist es, mit einem (sorgfältig placierten) Tropfen "Sekundepepp" (Sekundenkleber) oder Epoxikleber aus dem Modellbau das Zahnrad an der gewünschten Position und gleichzeitig drehsicher auf der Welle zu fixieren.