Guten Abend allerseits,
hier nun die Rückmeldung zum Umbau der Einspritzdüsen (ESD) im m103.
Ich habe leider keine Fotos vom eigentlichen Umbau, weil ich an diesem Tag sowohl
Kamera wie auch Handy zu Hause liegen gelassen hatte, und keine Lust
hatte, nochmal 40 Minuten für Hin- und Rückfahrt zu opfern.
Der Umbau ist problemlos und ohne weiteres auch durch einen wenig versierteren Schrauber zu leisten.
Die neuen ESD habe ich vorher zu Hause mit den neuen Führungshülsen und den Dichtungen zusammen gebaut.
Nach Abbau des Luftfilters zunächst Kabelbaum lösen und wegdrehen, die Kraftstoffleitungen vom Mengenteiler und den (ESD) lösen und abbauen. Bei den ESD diese mit einem 16 Maulschlüssel kontern und festhalten. Dabei habe ich schon gemerkt, wie locker die ESD in den Führungen sitzen.
Dann mit einem 5er Imbuss die Halterungen der ESD lösen. Ich habe einen normalen in L-Form gebogenen Imbuss genommen. Mit dem kommt man auch an die ESD im mittleren Bereich beim Mengenteiler gut heran und kann auch genug Kraft entwickeln, denn die Imbussschrauben sitzen sehr fest.
Nach dem Lösen der Halterung konnte ich diese mit der ESD ohne große Anstrengung mit der Hand aus der Ansaugbrücke ziehen. Hier war zu merken, wie locker die ESD schon waren. Mit einer Spitzzange ließen sich dann auch die Führungen leicht herausnehmen. Die Gummidichtungen sowohl an den ESD wie auch die O-Ringe an den Führungshülsen waren steinhart.
Ich habe die Löcher in der Ansaugbrücke dann mit einem benzingetränkten Lappen gut gereinigt.
Die neuen ESD werden dann mit den Führungshülsen in die Ansaugbrücke geschoben. Damit dies leicht geht habe ich den O-Ring auf der Führungshülse ein wenig mit Melkfett eingerieben. Auch wenn man darauf achtet, die Hülsen in der richtigen Lage (mit den beiden Öffnungen oben und unten) in die Ansaugbrücke zu schieben, kann man es nicht verhindern, dass sie sich beim Aufstecken der Halterungen verdrehen. Schon beim Ausbau der alten Hülsen habe ich gemerkt, dass die Öffnungen in alle Richtungen zeigten, daher habe ich mir auch darum keine weiteren Gedanken gemacht. Es hat sich dann auch gezeigt, dass die Lage der Hülse keine Rolle spielt.
Nach dem Einschrauben der Halterungen der ESD habe ich die Leitungen vom Mengenteiler wieder angeschraubt. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der weggedrehte Kabelbaum VORHER wieder richtig verlegt wird, sonst schraubt man (wie ich) die Leitungen nochmal wieder los.
Nachdem alles fest war habe ich beim Einschalten zwei, dreimal die Kraftstoffpumpe anlaufen lassen und dann den Motor gestartet. Es hat ein wenig (ca. 6 - 8 Sekunden) gedauert, bis er langsam zündete. Danach lief er einwandfrei.
Das Ganze hat so ca. 1,5 Stunden gedauert.
Nachdem ich jetzt ungefähr 200 km gefahren bin, hier das Fazit:
Der Motor hat einiges an Spritzigkeit gewonnen, reagiert sehr viel spontaner aufs Gas und hört sich wie eine richtige Turbine an. Insbesondere im höheren Drehzahlbereich zieht er besser durch.
Der Leerlauf (die Ursache der ganzen Bastelaktion) ist perfekt, egal in welchen Zustand, ob kalt oder warm gestartet, der Motor läuft im Stand absolut ohne Schwankungen. Ein paarmal hatte ich jedoch unmittelbar nach einem Warmstart wieder das gleiche Phönomen. Der Motor ist jedoch nicht ausgegangen, der Leerlauf ging jedoch auf 300 - 400 U/Min runter, fing sich jedoch gleich wieder. Das war jedoch immer innerhalb von der ersten Minute nach dem Starten wieder weg.
Mit abgezogenen Steuergerät läuft der Motor jetzt stabil, allerdings nicht mit einer erhöhten Leerlaufdrehzahl, sondern so mit ca. 500 - 600 U/Min, etwas geringer als sonst. Er läuft aber stabil und geht auch nach einem Gasstoss nicht mehr aus. Ich vermute, dass der Ansaugtrackt noch ein bisschen undicht ist. Mein erstes Ziel, das nervige Absterben, ist jedoch erstmal abgestellt. Es fehlen noch zwei Dichtungen. Einmal die Dichtung unter der Drosselklappe und die relativ große Dichtung zwischen Ansaugbrücke und Zylinderkopf. Das werde ich dann evtl. zum nächsten Frühjahr in Angriff nehmen. Aber mit dem jetzigen Zustand kann ich schon sehr gut leben.
Etwas Negatives habe ich jedoch auch festgestellt. Sprang der Motor früher, insbesondere wenn er kalt war, fast bei der zweiten Umdrehung des Anlassers an, muss ich jetzt immer 3 - 4 Sekunden orgeln. Das ist sicherlich noch im Rahmen, macht mich aber auf jeden Fall nachdenklich. Vielleicht legt sich das noch ein bisschen, wenn sich die neuen ESD ein wenig eingearbeitet haben. Mal sehen, wie sich das nach 400 km Autobahn anfühlt.
Evtl. muss der erforderliche Benzindruck bei den neuen ESD wahrscheinlich etwas höher sein. Deshalb kann es natürlich sein, dass der Benzindruck, so wie ihn die Kraftstoffpumpen bisher erzeugen, nicht mehr ganz ausreicht. Ich suche daher jemanden, der ein geeignetes Messgerät hat, und in der Nähe von Hannover wohnt. Ansonsten würde ich mir ein solches Gerät mal
anhand dieser Anleitung zusammen bauen wollen .
Zuvor schaue ich mir aber nochmal den Kraftstofffilter an und würde diesen auch mal schnell wechseln. Denn ich glaube, dass hat der Vorbesitzer wahrscheinlich nicht gemacht.
Anbei nochmal ein paar Bilder von den neuen und den alten ESD.
Viele Grüße
Andreas