Hallo Community,
da ich bisher nur eifriger Mitleser war, möchte ich mich hier nun auch aktiv beteiligen.
Endlich wieder ein 124er !!!
Eigentlich hatte ich mich, nach einigen Griffen ins Klo, schon gänzlich frustriert von der Sternenmarke abgewendet.
Aber ganz von vorn:
Mein erstes Fahrzeug wurde rein zufällig ein W201 190D EZ 11/1989 mit 189000km in Bornit metallic, den ich 2005 vom Onkel eines Arbeitskollegen für 1250,- € erstand.
Diesen bin ich dann bis zum Beginn meines Studiums dann ganze drei Monate lang 15000km gefahren, bis ich ihn schweren herzenz aus wirtschaflichen Gründen veräußerte.
Doch der nächste musste nicht lange auf sich warten, da ich vollkommen infiziert war vom Mercedesvirus.
Es war ein W201 190D 2,5 mit Automatik, wieder Bornit metallic, EZ 1988 aus erster Hand mit 135000km, den ich in der Bucht ungesehen ersteigerte. Starpreis 1250,- €, Sofortkauf 1500,- €, Auktionsende mittwochs vormittags (nicht besonders klever).
Nachdem ich ihn für 1256,88 € ersteigerte und den Verkäufer anrief und mich nach dem Fahrzeugzustand erkundigte, wurde ich zuerst gefragt für wieviel ich ihn denn ersteigert hätte.
Als ich ihm den Preis nannte sagte er nur:"Du weißt gar nicht was Du für Schnäppchen gemacht hast".
Leider war mir von vornherein klar, dass ich ihn aus o.g. wirtschaftlichen Gründen nicht behalten kann (Student eben).
Also Kurzzeitkennzeichen dran und fünf Tage Fahrgenuss pur und dann wieder ab in die Bucht (verkauft für 2500,- €). ein kleiner Trost.
Dann das bittere Ende meiner Studentenlaufbahn: zum dritten mal durch die technische Mechanik Prüfung gefallen; aus der Traum vom Ingenieur, Mist !!!
Zurück ins Berufsleben, ein Auto musste her und zwar schnell...
Es wurde ein nicht schöner "jagergrüner" W124 200D Automatik EZ 1988 km-Stand unbekannt, km-Zähler ohne Funktion aus fünfter Hand vom Kiesplatz Händler,
egal er fuhr und das war die Hauptsache !!!
Leider nicht lange (ganze 10 Monate), starker Ölverlust und mahlende Geräusche am Diff, zunehmender Öl- und Kraftstoffverlust am Motor, ohrenbetäubende Vibrationen im Leerlauf bei Getriebestellung D. Also weg damit, es gab noch nen Tausender...
Kurzer Markenwechsel (Peugeot 106) weil gerade nichts anderes zu finden war und die Zeit für längere Suche fehlte. Nach einer Woche war aber klar, dass das kein Dauerzustand sein kann.
Da ich nun schon einige Erfahrung (quasi im Selbstversuch) gesammelt hatte, begann ich mit einer intensiveren Recherche.
Es sollte natürlich ein 124er sein, Kombi, Mopf2, Diesel, Automatik, und eigentlich auch mein letzter werden, da ich eigentlich die Schnauze voll hatte von dem ständigen Fahrzeugwechsel. Wurde desshalb auch schon im Bekanntenkreis als komplett bescheuert abgestempelt. (nicht ganz zu unrecht muss ich heute zugeben)
Nach einigem herumsuchen und abwägen wurde es ein S124 E250 D mit Automatik, Klima, Schiebedach und Sitzheizung, mit 230000km aus privatem dtrittbesitz. Den Zustand konnte man als recht ordentlich einstufen, Wenig Rost an den üblichen Mopf2 Stellen: Kotflügel vorne rechts, hintere Wgenheberaufnahmen, ansonsten sehr gefplegt, für schlappe 2250,- €.
Super Karre, geringer Verbrauch und sooo viel Platz hinten drin...
Bis nach einiger Zeit das Getriebe nicht mehr so sauber schaltete (hochdrehen der Drehzahl zwischen dem zweiten und dritten Gang), kam noch eine weitere ernüchterne Erkenntnis, als ich im Motorraum einen alten Ölzettel mit einer Zahl von 378000km fand... Mist !!!
Bestätigt wurde er von der Dekra, nachdem ich mir einen alten TÜV-Bericht ausdrucken ließ. Mist !!!
Dazu kamen dann plötzlich Poltergeräusche von der Hinterachse bei Kurvenfahrten (als ob jemand im Kofferraum sitzt und mit einem Hammer gegen die Karre kloppt) Doppelmist !!!
Auf der Hebebühne dann das Todesurteil: die linke Hinterradaufnahme war komplett durch, sie hing lose in der Luft und die rechte war auch schon sehr stark angegriffen...
Ich begann zu zweifeln ob ich mit der Marke nicht doch brechen sollte und mich Fahrzeugtechnisch dem Mainstream anpassen sollte.
Nur welche Alternativen standen zur Auswahl ??? VW ??? Audi ??? BMW ??? Wo ich doch nun schon etliche Erfahrungen auf dem 124er / 201er Gebiet gesammelt hatte.
Das ganze mit einer anderen Marke von vorn beginnen ???
Ein mal noch sollte es ein Benz sein !!!
Zufällig hatte ein mittlerweile befreundeter Schrauber einen silbernen S202 220 CDI EZ 1999 mit 189000km in Zahlung genommen und ich begann ein weiteres Wagnis.
Es dauerte genau 1,5 Jahre bzw. 32000km. Plötzlich, quasi über Nacht blühte der Rost an allen möglichen Stellen, sogar mitten auf glatten Flächen ohne äußerlich erkennbare Beschädigungen.
Dazu kamen beinahe täglich neue elektronische Probleme... (Nocken- & Kurbelwellensensor / Bremslichtschalter etc.) Wieder Mist !!!
Zu meinem Trost stellte ich fest, es war ja gar kein Mercedes, sondern ein Daimler Chrysler...
Also weg damit !!!
Thema Auto abgehakt !!! Kaufte mir einfach irgend ne billige Karre die fährt (Peugeot 206) egal ...
Bis zum Anruf eines ehemaligen Arbeitskollegen im letzten Jahr. Er fuhr seit 20 Jahren einen W124 250D EZ 08/1988 in dunkelblau mit Schiebedach und AHK sonst nix, außer 480000km auf der Uhr. Dafür peniebel gepflegt und rostfrei.
Ich habe ihm damals immer, spaßeshalber, Angebote unterbreitet da er immer betonte: "Dieses Auto wirst Du nie bekommen, auch wenn Du mir 10000 € auf den Tisch legst!!!"
Der Anruf klang ungefähr so: "Willste meinen Mercedes haben? Hab jetzt nen neuen" -"klar wieviel?" -"nen tausender mit Winterreifen und zwei Satz Sommerreifen" -"gekauft !"
Gesagt getan, Peugeot innerhalb von zwei Tagen verkauft, Mercedes angemeldet und... "Ahhh" dieses Gefühl... es war so vertraut.
Top Auto, einmal eine kleine Kur mit Lackreiniger und er glänzte wie keiner den ich vorher hatte.
Dazu noch alle Flüssigkeiten (bis aufs Getriebeöl, weil Schalter) getauscht, neuen Luftfilter verbaut, das wars...
Doch dann eines Nachts stieß ich im Netz auf "ihn". Warum ich danach gesucht habe kann ich gar nicht sagen.
Das gleiche Auto, gleiche Ausstattung bis auf AHK.
W124 250D, EZ 01/1988, Schalter, Schiebedach, erste Hand, Scheckheft, 176000km in 199 und dann noch bei mir um die Ecke.
Am nächsten morgen sofort hingefahren und gestaunt, rostfrei und seit vier Jahren abgemeldet in der Garage eingemottet.
Sein Besitzer wollte ihn eigentlich behalten, musste ihn aber aus Zeit- und Platzmangel dann doch abgeben.
Gekauft für 1750,- €, direkt zum TÜV gebracht und musste nur wegen einer fehlenden Pluspolabdeckung und nicht mehr richtig lösenden hinteren Bremsen nochmal zur Nachuntersuchung.
Den blauen an den Bruder eines Kumpels verkauft, da er irrgendwann mal beiläufig erwähnte, wenn ich nochmal so ein Auto finde, sollte ich ihm bescheit sagen.
Dann auch wieder alle Flüssigkeiten getauscht, bis aufs Getriebeöl. Seit dem letzten Sommer nun mittlerweile 37000km gefahren und außer den intervallmäßigen Ölwechseln, den beiden hinteren Radlagern und ca. 3l Korrosionsschutzfett nichts dran gemacht.
Fazit: Den geb ich nicht mehr ab !!!
Nur: Mittlerweile wird er mir doch zu schade, um ihn als Alltagsfahrzeug zu benutzen, da in fast vier Jahren das H-Kennzeichen winkt und er in absolutem Originalzustand ist.
Das einzige was mich jetzt Stört, sind eigentlich nur kleinigkeiten...
Nur die Menge machts...
-An der hinteren linken Tür löst sich der Bezug an der Fensterkante.
-Der Drehzahlmesser ist ohne Funktion.
-Der Tank hat eine Beule, deßhalb ist der Tankgeber ohne Funktion, weil er einen Knick hatte.
-Eine schlecht reparierte/ausgebesserte Beule über dem rechten vorderen Blinker.
-Einige kleinere Dellen.
-Ein nicht ganz originales Reguliergestänge (weiß auch nicht was der Vorbesitzer da veranstaltet hat) Fotos folgen...
-Und Vibrationen im unteren Drehzahlbereich.
Nun meine Frage in die Runde:
wie würdet ihr vorgehen ???
Ich bin mir im klaren, dass auch mit H-Kennzeichen, kein allzu großer Wertzuwachs zu erwarten ist.
Aber wie schon erwähnt: Den geb ich nicht mehr ab !!!
-würdet ihr das Getriebeöl bei einem Schalter trotzdem wechseln, klar ist die Brühe darin auch schon fast 26 Jahre alt. Was müsste ich dabei beachten?
-Was könnte die Ursache für die Vibrationen im unteren Drehzahlbereich sein? Kupplung? Schwungrad? Motor/Getriebelager?
-Was muss ich beachten wenn ich das Reguliergestänge wieder auf original zurückrüsten möchte, habe schon eins daheim, allerdings aus einem 250D Automatik.
-überlege ob ich evtl. eine Lederausstattung nachrüsten soll, allerdings sind komplette (inkl. Türverkleidungen) für Limousinen in grau recht selten zu finden.
-Außerdem ziehe ich in Erwägung, ein ABS nachzurüsten (ein baugleiches Spenderfahrzeug würde zur Verfügung stehen).
Das einzige wonach ich jetzt noch suche ist ein S124 250/300 TD in erhaltungswürdigem Zustand.
Freue mich über zahlreiche Reaktionen.
Bis dahin wünsche ich noch einen schönen Sonntag.