Guten Abend zusammen,
4 Jahre, 22.000 km und 2 neue Bosch-Zündverteilerkappen später:
- Ich kenne endlich den Unterschied zwischen "kontaktloser Zündung" und "ruhender Zündung".
- Ich habe mir als vermeintliche Lösung einen M111 besorgt. Leider hängt noch ein silbernes Coupé dran, aber dazu vielleicht an anderer Stelle mehr.
- Der Kampfeswille für meinen 300E und der Leidensdruck sind so groß, dass ich mich schon mit Umrüstungen (https://www.luepertz-motorsport.de/_kenn…eldzundung.html) und ganzen EFI-Kits (https://www.stern-garage.com/tuning/) befasse.
- Geiz und Lethargie haben mich aber bisher nur dazu bewegt, stundenlang im Internet zu lesen. Das Problem scheint beim M103 ja extrem verbreitet zu sein; einen vielversprechenden Lösungsansatz habe ich aber erst jetzt an anderer Stelle gelesen. Sorry, ist also weder von mir erdacht noch erprobt.
Zur Sache: Die unzähligen Bilder von kaputten Verteilerkappen können grob in drei Kategorien unterteilt werden:
- Großflächig mit heller Asche bedeckte Verteilerkappen. Das sind die Exemplare, die Jahrzehnte gehalten haben und nun einfach fertig sind.
- Merkwürdig grünliche Oxidationen; gerne in Verbindung mit Feuchtigkeit. Für diese Kategorie mögen die ganzen Tipps helfen, die wir hier im Thread haben.
- Schwarz verbrannte Kontakte ohne großflächige Ablagerungen in der Verteilerkappe. Also lokale Verkrustungen in Verbindung mit schwarzen Rußablagerungen, die man mit dem Finger abreiben kann. Das sind die Verteilerkappen, die nur 10.000 km gehalten haben.
Zur ungelösten Kategorie 3, in die auch meine kaputten Kappen fallen: Da ich meine alten Kappen nur auf einen Haufen geschmissen, aber nicht entsorgt habe, konnte ich gestern feststellen, dass alle Kappen einen ganz leichten öligen Film auf der Oberfläche aufweisen. Wohlgemerkt keine dicken Öltropfen, die aus der Kappe laufen, sondern nur ein kaum erkennbarer Ölschleier. Inzwischen bin ich der Meinung, dass dieser unauffällige Ölschleier an der Rußbildung und auch an den Verkrustungen auf den Kontakten Schuld ist.
Ich bin mir jetzt ziemlich sicher, dass die Ursache für das zahlreiche Ableben der Verteilerkappen Ölnebel ist, der am Wellendichtring der Nockenwelle vorbei in die Verteilerkappe gedrückt wird. Diese Theorie findet man zwar vereinzelt im Netz, aber es sind nach dem Tausch des Wellendichtrings keine positiven Erfahrungsberichte zu finden. Deswegen glaube ich nicht, dass es reicht, nur den Dichtring zu tauschen.
Soweit ich weiß, müsste die Kurbelgehäuseentlüftung doch eigentlich einen Unterdruck im Kurbelgehäuse erzeugen, der das Austreten von Ölnebel verhindert. Wenn die Kurbelgehäuseentlüftung nun irgendwo Falschluft zieht und dadurch kein Unterdruck mehr entsteht, könnte dadurch das Austreten von Ölnebel in die Verteilerkappe begünstigt werden.
Das könnte auch erklären, warum insbesondere der M103 Probleme mit den Verteilerkappen hat. Ich will nämlich nicht so recht daran glauben, dass es nur mit qualitativ schlechten Verteilerkappen zu tun haben soll. Vielmehr vermute ich, dass der Nockenwellen-Dichtring beim M103 im hohen Alter eine besondere Schwachstelle ist und vielleicht noch ein M103-spezifisches Problem mit der Kurbelgehäuseentlüftung hinzu kommt.
Für Tipps, wie man die Kurbelgehäuseentlüftung prüfen / verbessern kann, wäre ich sehr dankbar. Ich werde in den nächsten Wochen weiter berichten.