W124-Board.de

Hallo,

seit einiger Zeit geht grundsätzlich beim Bremsen aus etwa 5 km/h das ABS an, auch bei trockener Fahrbahn.
Ich habe den Verdacht, dass es am hinteren Sensor liegt. Beim hinteren Sensor habe ich mal den Durchgang geprüft, alles ok.

Bei den vorderen Radnaben habe ich den Dreck entfernt.

Nun weiss ich langsam nicht mehr weiter, was ich noch als Ursachenermittlung tun kann.

Hat jemand Erfahrung, wie sich ein defekter Sensor am Differential auswirkt?
Hat jemand eine Idee, was noch im Zuge der Ursachenermittlung möglich ist?

Für einen konstruktiven Tip bin ich wie stets immer dankbar.

Gruss Hein_nieH

Hallo,

die Inkremental-Verzahnung vorne ist ok.
Habe ich beim Reinigen geprüft. Die vorderen Naben hatte ich raus. Da fehlt kein Zahn.
Es waren auch keine sonstigen Beschädigungen festzustellen.

Wie soll denn der Versuchsaufbau mit einem Oszillographen funktionieren, bzw. wie machen das die Werkstätten?

Gruss Hein_nieH

Hallo,

also den Stecker im Motorraum anzapfen, das hilft schon mal weiter.
Auch ist der Hinweis mit den Radnaben suppi.

Jetzt sehe ich schon besser durch.
Allerdings, mein Bild von den Zähnen sah wesentlich besser aus.
Werde dann wohl mal mit einer gebrauchten Nabe experimentieren.

Gruss Hein_nieH

Hallo,

leider passiert das immer.
Also egal wie lange ich fahre, bei einer Bremsung aus Schrittgeschwindigkeit (ca. 5 km/h) tritt das Problem auf.

Gruss Hein_nieH

Hallo Jungs,

dann werde ich mich Ostern damit nochmal befassen.
Ich gebe dann Rauchzeichen.

Gruss Hein_nieH

Hallo Jungs,

das Problem mit dem ABS (ABS geht grundsätzlich bei 5 kmh an, Kontrolllampe im Kombiinstrument bleibt aus) besteht immer noch.
Ich habe heute die Sensoren nochmals gereinigt - vergebens.
Was ich noch festgestellt habe: Fahre ich Rückwärts und bremse dann, so bleibt das ABS aus. Das muss aber nichts zu bedeuten haben. Vielleicht wird die ABS Elektronik beim Rückwärtsfahren abgeschaltet.
Nun eine Frage: Welchen ohmschen Widerstand müssen die beiden vorderen und welchen der hintere Sensor haben.

Habe dann heute in einer freien Werkstatt vorbeigeschaut um das ABS-Steuergerät prüfen zu lassen. Der Meister meint er kann das am Diagnosegerät
prüfen. Nachdem er festgestellt hat, dass irgend ein runder Diagnosestecker in meinem Fahrzeug fehlte hat sich das dann auch erledigt.

Weiss jemand, ob man beim W124 das ABS-Steuergerät diagnostizieren/auslesen kann???

So langsam bleibt mir jetzt wohl oder übel nur noch Teileweitwurf (Anderes ABS-Steuiergerät, neue Radnaben) übrig.

Hat jemand diesen Fehler auch schon gehabt

Gruss Hein_nieH

Hallo,

@ Mad_Mat: Danke für den Hinweis. Oszi habe ich leider nicht zur Hand. Gibt es im Raum HRO oder HH jemanden der mir damit weiterhelfen kann?

Habe gerade mal in anderen Foren mich umgeschaut. Dieses Problem haben andere W124-Freunde auch.
Leider ist bei keinem Beitrag zu entnehmen was die Ursache war. Es kommen immer nur die gleichen Tips wie Sensor reinigen und Kränze an den Radnaben.

Einen Hinweis fand ich interessant. Am ABS-Steuergerät die Kontakte hinsichtlich Korrosion prüfen.
Und jetzt eine ganz blöde Frage: Wo finde ich das ABS-Steuergerät am W124 E200 ?

Gruss Hein_nieH

Moinsen,

danke für die Hinweise.
Ich werde dann heute mal die Radnaben ausbauen und mir die Inkrementale ansehen bzw. diese noch einmal reinigen.
Sollten diese gut aussehen beginnt der Teileweitwurf. Ich fange dann mal mit einem neuen Sensor an.

Gruss Hein_nieH

So Jungs, ich habe mir dann mal die Mühe gemacht und vor dem drohenden Teileweitwurf auf beiden Seiten die Radnarben
ausgebaut.
Mit einem Messschieber habe ich dann an beiden Seiten und an verschiedenen Stellen den Aussendurchmesser gemessen.
Resultat: An allen Messpunkten war der Aussendurchmesser(obere Zahnflanke) exakt 72,0 mm.
An beiden Naben waren auch noch alle Zähne vollständig dran - da freut sich der Zahnarzt.
Damit war dann klar, dass an den Naben oben kein Abrieb o.ä. erfolgte. Mit anderen Worten:
Da laesst sich noch etwas draus machen.
Doch schauen wir uns mal die ausgebauten Radnaben an.
Oben und unten habe ich das ganze mit Klebeband verklebt, damit kein Staub an des Radlagerfett kommt.


Bild 1: Zustand nach dem Ausbau


Bild 2: Zustand nach dem Ausbau

Es ist unschwer zu erkennen, dass zwischen den Zaehnen Aufrostungen sind, die mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu beitragen,
dass die ABS-Sensoren unterschiedliche Spannungen induzieren.

Also ist erst einmal Zähneputzen angesagt - diesmal ohne Zahnbuerste dafür aber mit Drahtbürste.
Ohne rotierende Drahtbürste waere das ein mühseliges Unterfangen, da logischerweise parallel zu den Zähnen geputzt wird.


Bild 3: Zähneputzen

Danach sieht das ganze etwa so aus.
Es ist unschwer zu vermuten, das die induzierte Spannung (bei konstanter Drehzahl) wohl auch konstant bleiben wird.


Bild 4: Nach der Zahnpflege

Ich bin dann noch einen Schritt weitergegangen und habe mit einem Pichel zwischen den Zähnen den Rost ausgeschabt.
Danach war nochmal Zahnpflege angesagt (ohne Foto). Es ging aber dabei nochmal ordentlich Rost raus!!!!

Das Endresultat sah dann so aus.



Bild 5: Endresultat

Damit der Laie eine Vorstellung hat wie groß der Abstand zwischen Sensor und Radnabe ist, habe ich das ganze mal ohne
Ankerblech zusammengebracht und mit einer Fühlerlehre nachgemessen. Es waren bei mir auf beiden Seiten 0.5 mm.


Bild 6: Abstand Sensor - Nabe (ohne Ankerblech)

Und hat es was gebracht? Also das ganze Geraffel wieder zusammengebaut und ab auf die Piste. Die ersten Bremsversuche gemacht und siehe da:
Das ABS ging nicht mehr an. Um sicher zu sein, dass das ABS auch funktioniert auch mal auf nasser Strecke eine Vollbremsung gemacht. ABS arbeitet suppi.

Und die Moral von der Geschicht: Nicht nur die ABS-Sensoren prüfen, sondern auch mal Zahngeometrie der Radnabe begutachten.

Das ganze hat etwa 3 Stunden gedauert. Ein Profi hätte das sicher schneller hinbekommen. Für mich ist es ok, da mir der Teileweitwurf erspart blieb.
Vieleicht konnte ich dem einen oder anderen Hobbyschrauber hiermit weiterhelfen.

Gruss Hein_nieH