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Moin Leuts,
also, um hier mal 'ne komplett neue Baustelle aufzumachen, soll hier gesagt sein, dass mein E220 (Mopf2, BJ 94, 107tkm) seit über 30tkm anstandslos mit E85 fährt.
Literpreis am letzten Samstag 96,9 €Cent, Verbrauch 9,2 Liter/100km.
Macht unter Berücksichtigung des gegenwärtigen Spritpreises von 1,48€ einen "gerechneten" Spritverbrauch von...


...6,02l/100km

Um etwaigen Diskussionen vorwegzukommen, treibe ich gleiches Spiel mit einem Volvo 850, 2,5l, 10V (leider letzte Woche verkauft) und monitore bei beiden Fahrzeugen das Lambdasondensignal online!, sowie überprüfe in regelmäßigen Abständen das Abbrandbild der Zündkerzen.
Ach ja, Kompression alle 10tkm.

Fazit.... E85 is it!

So, schön' Tach noch... der Jörch

mit "Lambdasondensignal" meine ich das Lamdasondensignal, nichts anderes . Ist schlicht der Analogwert um etwa 1V, der mit dem Restsauerstoffgehalt im Abgas skaliert.
Ums kurz zu sagen, bekomme ich damit in Echtzeit mitgeteilt, ob das Gemisch, fett, stöchiometrisch, oder mager ist.
Anfangs hatte ich dazu ein recht flottes Fluke Handoszi benutzt, so aus Gag zum amit konnte ich auch gleichzeitig über einen zweiten Kanal das Tastverhältnis einer Einspritzdüse auslesen (is letztlich auch nur'n schnell modulierter Analogwert).
Um auch das kurz zu sagen, zeigt mir das das Regelungsverhalten der Einspritzelektronik an, die versucht, den fehlenden Energiegehalt des E85 gegenüber Super95 durch Einspritzen einer Mehrmenge zu kompensieren.
Letztlich tut das die Elektronik, um den im Kennfeld hinterlegte Soll-Lambdawert zu generieren.

Daraus konnte ich lernen, dass das Regelungsverhalten der Einspritzelektronik meines Wagens es ausreichend schafft, keinen letalen Magermix entstehen zu lassen.

Deswegen auch das regelmäßige Rausschrauben der Zündkerzen, um zu schaun, obs auch wirklich Rehbraun ist.... na, das kennt Ihr doch, oder?

Und zum Schluß das Stichwort "Kompressionstest": Es geistert die Mähr, Ethanol greife die Oberfläche von Ventilen und deren Sitzen an.
Also erst mal kann ich das rein chemisch in praxi nicht bestätigen.
Dennoch werte ich die unverändert guten Kompressionswerte dahingehend, dass mit meinen Ventilen alles im grünen Bereich ist.

So, und zuletzt sei gesagt, dass ich dieses Spiel auch an einem Volvo 850 getrieben habe. Mit gleichem, positiven Ergebnis.

So, lasst Euch mal zergehen, was ich geschrieben hab, probierts aber bloß nicht aus.
Das treibt nur die E85 Preise nach oben

Es grüßt... der Jörch

... irgendwie schluckt der blöde Foreneditor die Hälfte an Text...

Also, mittlerweile hab ich mir aus USA zwei einfache, hochohmige Einbau-Rundinstrumente mitgebracht. Einfach an die L-Sonde gehängt zeigen die mit einer Pseudoanalogen Anzeige den Spannungsbereich 0-1V. Gleich auf lean-stoich-rich skaliert. Ascher flog raus, Air/Fuel/Ratio-meter rein.

Zudem ist das Motoröl auch nach 10tkm noch goldgelb. E85 verbrennt eben erheblich rückstandsfreier, als Super95.

Der Wermutstropfen ist das etwas schlechtere Startverhalten unter 5°C Aussentemperatur. Aber als notorischer (beheitzter) Garagenparker nehm ichs leicht...

Ach ja, und das Abgas richt nach Mon Cherie....

Und immer dran denken... nicht ausprobieren!

der Jörch

... hab keine Momentanverbrauchsanzeige (gabs sowas überhaupt?).

Fahr den Tank halt leer und schau, wie weit ich gekommen bin.
Typischerweise aber 50% AB, 35% Landstrasse, 15% Innerstädttisch.
So in etwa...
Das war auch schon vor E85 so.

Einzige Ausnahme war eine größere Tour mit meinem Söhnchen und unseren beiden Radls aufm Dach von Köln nach Berlin. Dann nach Wiesbaden und zurück nach Köln. Warn so 1200 km etwa.
Verbrauch bei 9,9l/100km E85.
Jetzt rechnet selbst, wieviel Super95 Ihr dafür bekämt...

Aber denkt dran: Bloß nicht nachmachen!

Der Jörch

..., wer lesen kann. Du wolltest wissen, ob ich an der Einspritzelektonik etwas geändert habe..
Die Antwort ist... NEIN, nüscht jeändert.

Dennoch sehe ich in diesen kleinen Boxen, die einfach vor die Einspritzdüsen geschaltet werden ein unverzichtbaren Hilfsmittel, falls die Steuerelektonik von hause aus eine zu geringe Regelbreite hat, um mit E85 fertig zu werden.

Im übrigen strotzen diese kleine Kisten nicht gerade vor Inteligenz.
Im einfachsten Fall addieren die nur eine bestimmte Zeitdauer, üblicherweise wenige Milisekunden, zur Einspritzdauer dazu und erhöhen somit die Einspritzmenge.
Die etwas weniger doofen machen die dazuaddierte Zeitdauer vom tatsächlichen Lambdawert abhängig.

Manch ein Mutiger schraubt sich auch einfach nur Düsen mit größerem Durchmesser rein, um so die Einspritzmenge.... na, Ihr wisst schon.

Die ganz harten Jungs machen sich ein regelbares Blow-Off Ventil in die Treibstoff-Verteilerschiene und erhöhen so den Vordruck von typischerweise 2-3 bar auf bis zu 5 bar.

Ihr wisst schon... wegen der Einspritzmenge.

Also, Ihr Pfiffigen, Eurer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Hoffe, den einen oder anderen dazu inspiriert zu haben, sich etwas intensiver mit Technik seines 124ers auseinanderzusetzen...

Jetzte aba... jute Nacht!