Die Arbeit ist machbar, kein Problem, aber wenn man es alleine macht dauert es halt deutlich länger beim abbauen, weil du es ja fast nur mit angegammelten Schrauben zu tun hast.
Ich weis nicht wie deine Lebenssituation ist, ich habe Familie und konnte deswegen nicht mal eben einen Tag durcharbeiten, es ist dann hier mal 3 Std, da mal 5 Std. und du kommst halt nicht vorwärts.
Zu zweit geht denke ich deutlich schneller, einbauen hingegen ist dann kein Problem, machst du auch alleine in einem halben Tag, nur zum Achse einfädeln brauchst du einen zweiten Mann!
Die beste Beschreibung fande ich gabs im w124 archiv
http://w124archiv.de kennst du oder? Dort die Bebilderte Anleitung nicht der Textbeitrag, daran habe ich mich orientiert. Einige Abweichungen gibt es, die Hülsen der Hardyscheibe sind ein Stückweit in den Flansch des Diffs eingepresst und mit Loctite rot behandelt, sodass sich auch nach dem Lösen der Schrauben noch eine ziemlich feste Verbindung ergibt, also nichts mit Schrauben lösen und die Kardanwelle fällt ab!
Auspressen der Lager mit Abzieher und einem passend geflexten Flachstahl geht gut, aber es ist nicht so dass die mal eben von Hand wieder reingehen, wie zuweilen beschrieben, du musst sie schon wieder einpressen.
Also ich bin so vor gegangen:
Fahrzeug auf Böcke setzen.
Auspuff abbauen, je nachdem wo es am besten geht, ich habe ihn vorne am Krümmer abgebaut weil mir alles andere zu festgerottet aussah. Dadurch musste ich innen die Kontakte der Lambdasonde lösen und etwas kabel zugeben damit der Auspuff abgelegt werden kann.
Seilzug Feststellbremse am Mitteltunnel abbauen und aushängen.
Hitzeschutzabdeckung der Kardanwelle abbauen.
Krafstoffschlauch lösen, mit 1/2 Zoll Verlängerung verschließen.
Drehzahlsensor am Diff lösen, Achtung ist ein Innensechskant - könnte verrottet sein, ich musste einen Vielzahn einschlagen... Die öffnung habe ich mit Powerknete verschlossen damit das diff nicht leerläuft, kannst natürlich auch Öl vom diff komplett ablassen und beim einbau neu befüllen wie es in WIS steht.
Dann Bremszangen hinten abbauen.
Querstab mit Koppelstange hinten am Federlenker demontieren, kann an der Karrosserie verbleiben.
Dämpfer ebenfalls am Federlenker demontieren, vorher Werkstattwagenheber unterstellen und Federlenker leicht anheben - ist klar warum, oder noch besser Federspanner und erst Feder rausnehmen.
Bevor du den Dämpfer demontierst solltest du auch schon den Bolzen mit welchem der Federlenker am Radträger befestigt ist lösen, dass du Ihn nacher wenn der Dämpfer abgebaut ist nur noch rausnehmen/treiben musst.
Dann den Federlenker langsam ablassen, die Feder fällt dann einfach raus ABER der Einbau auf diese Weise ist ziemlicher Scheiß, deshalb will ich dir diese Methode wirklich nicht empfehlen !!
Wenn du einen Federspanner hast oder bekommen kannst, dann machs mit Federspanner. Ich habe es diesmal so gemacht wie oben, werde mir aber aufgrund der Erfahrung jetzt definitiv den MB Federspanner besorgen, auch die günstigen Nachbauten sind sicherer als diese Methode oder Spanngurte etc.
Jetzt die drei Schrauben von Hardyscheibe an Diff lösen, vorher Einbauposition farblich markieren, sonst kann es sein dass du nacher vibrationen im Antriebsstrang hast, auserdem einen zweiten Werkstattwagenheber unterstellen oder anderweitig sichern, denn du weist ja nicht ob du eine Version wie ich hast; nochmals extra mit Loctite gesicjhert oder wie bei der bebilderten Anleitung eine die dir ggfs. direkt abfällt.
Jetzt die 4 Schrauben am Achsträger lösen, vorher Werkstattwagenheber unter dem Diff untergestellt, wenn du nun den Wagenheber ablässt kommt die Achse langsam mit, ggfs. hat sich ein lager verklemmt habe ich dann mit Abzieher gelöst.
Wenn du die Achse so ein Stückweit abgesenkt hast kannst du die Kardanwelle mit Hardyscheibe komplett vom Differential lösen.
Jetzt kannst du die Achse komplett wie beschrieben nach unten, hinten rausnehmen, Das differential flutschat dann mit der Zentrierhölse aus der Kardanwelle raus. Wiederum: bei problemen mit festhängenden Gummilagern mit Abzieher lösen.
Ich glaub ich habe nichts vergessen, den kompletten ausbau des Radträgers mit austausch Radlager und so habe ich mir gespart.
So jetzt ist erstmal die Achse drausen, geht ja jetzt weiter mit Roststellen - du findest bestimmt ein paar mehr als du ursprünglich machen wolltest aber wo die Achse ja gerade mal draussen ist - Abschleifen / Sandstrahlen ggfs. Roststopper drauf Einwirken lassen - Grundieren, trocknen lassen - zweite Schicht, trocknen lassen, UBS Permafilm oder was auch immer drauf, trocknen lassen. Ggfs. Achse entrosten, sandstrahlen neu Lackieren trocknen lassen, und alles wieder einbauen.
Du siehst ja schon an der länge des Posts ganz so "mal eben so" gemacht wie es sich häufig liest ist es dann doch nicht.
Gruß