W124-Board.de

Hallo,

seit längerer Zeit stöbere ich immer mal wieder in diesem Forum und habe mich heute endlich mal angemeldet.

Möchte mich und meine Autos kurz vorstellen:
Mein Name ist Torsten, ich bin 42 und lebe im Nahetal. Mein erster Mercedes war ein 91er 230 TE, welchen ich von 2006 bis 2008 gefahren habe. Ich hatte ihn "Bomber" getauft.
Aufgrund eines Wohnsitzwechsels und damit verbundener längerer Fahrstrecke zur Arbeit musste ein sparsameres Fahrzeug her. Meine Wahl fiel auf einen 91er 190 D, mit "Rudolf" habe ich seitdem 70.000 km nahezu problemlos zurückgelegt. Als Saison- und Schönwetterfahrzeug nenne ich noch einen 83er Ford Capri 2,3 Ghia mein Eigen.

Mit einem 124er Coupe liebäugele ich schon lange. Nach hunderten zurückgelegten Kilometern und zig besichtigten Fahrzeugen hatte ich die Hoffnung fast schon aufgegeben, ein Exemplar zu finden, welches meinen Vorstellungen hinsichtlich des Pflegezustands entspricht. Doch dann habe ich ihn Ende August gesehen und gekauft:
E 220 Coupe, hat im August 1994 das Sindelfinger Werk verlassen und wurde im September 1994 erstmals zugelassen. 2 Vorbesitzer (Jg. 1923 und 1942), lückenloses Scheckheft und innen wie außen nahezu makellos, KM-Stand 138.000. Lackiert ist er in 702 rauchsilber-metallic, die Innenausstattung ist Stoff schwarz 001.

Sonderausstattungen laut Typenblatt:
260 Wegfall Typenkennzeichen auf Heckdeckel
291 Airbag für Beifahrer
300 Ablagebox in Ablageschale vorn
304 Ablagefach mit Steckdose anstelle Ascher
331 Cassettenfach in Mittelkonsole
412 Schiebe-Hebe-Dach elektrisch in Stahlausführung
420 Getriebe automatisch 4-Gang
430 Kopfstützen im Fond
440 Tempomat
515 Radio MB Classic mit VK und RDS
531 Antenne automatisch
570 Armauflage vorn mit Fach
583 Elektrische Fensterheber Fahrertüren
620 Abgasreinigungsanlage
866 Technische Änderung Modelljahr 95
885 Schliessanlage mit Infrarot-Fernbedienung und Wegfahrsperre

Ach ja, und geschmiedete MB 8-Loch Leichtmetallräder hat der 2. Besitzer 1996 noch nachgerüstet.

Letztlich war der Preis des Wagens deutlich höher als ich ursprünglich ausgeben wollte, aber ich finde das Auto ist es absolut wert!

Das Coupe macht sehr viel Spaß und lädt zum entspannten Gleiten ein, vom 220er Motor bin ich hinsichtlich Fahrleistungen und Wirtschaftlichkeit absolut begeistert.

Viele Grüße an alle W124-Infizierten!

...und zusammen mit seinem neuen Freund!

Und hier noch ein paar Bilder von meinem Schätzchen, auch von innen:

Das glaube ich jetzt nicht:
Eben war ein befreundeter TÜV-Schadensgutacher bei mir und hat mein Schmuckstück unter die Lupe genommen. Ich bin fast auf meinen Allerwertesten gefallen, als er mir mit dem Lackstärke-Messgerät gezeigt hat, dass die komplette Fahrerseite instandgesetzt ist und ehebliche Abweichungen hinsichtlich Lackstärke zum Rest des Fahrzeugs aufweist. Gute Arbeit, meinte mein Freund, wirklich nahezu nicht zu sehen...
Toll, ich habe also einen Unfallwagen als angeblich unfallfrei erworben!
Leute, nächste Woche bin ich beim Anwalt, Bericht folgt!!!

Nee, das scheint schon ein wenig mehr gewesen zu sein...
(Mein Freund ist Karosseriebaumeister und war vor seiner TÜV-Tätigkeit 18 Jahre bei Mercedes-Benz)

Um solche Abstriche zu machen, war das Auto schlichtweg zu teuer!
Die Lackstärke an den nicht nachlackierten Stellen beträgt zwischen ca. 110 und 130 Mü, an der besagten Seite aber teilweise über 500!!!
Da ist also nicht nur ein bisschen nachlackiert worden...

Ach, übrigens: Talbot-Spiegel sind Kult und werden mittlerweile in Gold aufgewogen...

Zitat

Original von paul-hoo
darf ich mal fragen was du bezahlt hast? mehr als 5? dann ist das sowieso zu teuer-sorry

Ich habe 7.500,- bezahlt und fand den Preis auch gerechtfertigt, angesichts des Pflegezustands des Wagens. FAND...

Ich konnte es schwerlich früher feststellen, da ich den Wagen dank einer Ellenbogenfraktur im letzten Herbst kaum fahren konnte und er von November bis diese Woche Dienstag Winterschlaf gehalten hat.
Unterstellen möchte ich niemandem etwas. Ich bin ja auch noch dabei, "Ahnenforschung" zu betreiben. Und da wird es gerade spannend: Gestern abend habe ich ein Telefonat mit dem Vorbesitzer, einem sehr netten älteren Herrn, geführt. Der gab mir bereitwillig Auskunft über die Historie des Wagens, seine Angaben decken sich auch mit den Informationen und Belegen, welche ich von dem Auto habe. Aber von einer Beschädigung auf der Fahrerseite ist ihm in den 13 Jahren, in denen er den Wagen fuhr, nichts bekannt! Jetzt gibt es eigentlich nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder stammt die Sache noch aus der Zeit des Erstbesitzers (Jahrgang 1923, recht unwahrscheinlich, von diesem noch etwas zu erfahren) oder ist in dem Zeitraum zwischen Abmeldung Herbst 2009 und meinem Kauf August 2010 entstanden. Eine nähere Begutachtung wird hier hoffentlich noch Aufschluss bringen.
Rechtlich ist die Lage laut Aussage eines Anwalts meiner Rechtschutzversicherung aber eh eindeutig, ich habe Anspruch auf Wandlung (also Rückgabe des Fahrzeugs) oder entsprechende Minderung des Kaufpreise. Egal ob der Händler, von welchem ich gekauft habe, vorsätzlich oder unwissend gehandelt hat.